10 häufige Streitpunkte bei Paaren im 1. Babyjahr

04.02.2020 10:17

Das erste Jahr mit ihrem gemeinsamen Baby stellt viele Beziehungen auf eine harte Belastungsprobe. Das gilt leider nicht nur, wenn die Partner bereits vorher Probleme hatten, sondern auch für sogenannte Vorzeigepaare. Damit man die Zeit dennoch gemeinsam übersteht, ist es wichtig, dass man immer wieder darüber spricht, wie man sich das gemeinsame Leben vorstellt.

Abgesehen von diesem grundlegenden Austausch ist es für die Beziehung aber auch lebenswichtig, dass man die klassischen Konfliktthemen – vom Streit ums Wickeln bis zum ständigen Herumnörgeln am anderen – elegant umschifft. Wie das gelingt, erfährst du in den folgenden 10 Punkten.

1.) Streit ums Wickeln 

Da man ein Baby im ersten Jahr ungefähr 2.000 bis 3.000 Mal wickeln muss, erspart man sich viel Kummer und Streit, wenn man sich frühzeitig darauf einigt, dass beide Elternteile fürs Wickeln verantwortlich sind.

2.) Den Partner infrage stellen

Bereits im Laufe der ersten Wochen des Babyjahrs wird man feststellen, dass es sehr viele Dinge gibt, die der Partner bzw. die Partnerin anders macht als man selbst. Das heißt aber nicht, dass er oder sie es falsch macht. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass auch der andere nur das Beste für das Baby im Sinn hat.

3.) Frust aneinander auslassen

Durch Schlafmangel und das permanente Gefordertsein sind viele Eltern nicht nur erschöpft, sondern auch frustriert. Obwohl oder weil man so sehr aufeinander angewiesen ist, kommt es häufig dazu, dass man seinen Frust ausgerechnet an seinem Partner bzw. seiner Partnerin auslässt. Schließlich ist sonst niemand da, dem man die Schuld geben könnte.

Um ständigen Streit zu vermeiden, muss man sich immer wieder daran erinnern, dass man „im selben Boot sitzt“ und die Extremsituation besser übersteht, wenn man als Team zusammenarbeitet und den anderen nicht als Gegner sieht.

4.) Fehlende oder ungerechte Arbeitsteilung

Im Normalfall bleibt ein Großteil oder sogar die ganze Hausarbeit an demjenigen hängen, der mit dem Baby zu Hause ist – meist die Mutter. Diese Form der Arbeitsteilung kann funktionieren, muss aber nicht. Es ist sinnvoll, wenn sich frischgebackene Eltern immer wieder darüber verständigen, ob die aktuelle Verteilung der Aufgaben für sie noch okay ist.

Dabei sollten sie sich darum bemühen, sich in den anderen hineinzuversetzen: Ein Baby zu betreuen ist auch ein Vollzeitjob und es gibt wohl nur wenige Chefs oder Kunden, die so fordernd wie ein Baby sind. Zugleich bedeutet aber auch ein regulärer Job nur in den wenigsten Fällen, dass man sich achteinhalb Stunden bezahlt ausruhen kann. 

5.) Dem anderen den eigenen Erziehungsstil aufzwingen 

Selbst bei größtmöglicher Übereinstimmung wird es immer Themen geben, bei denen man mit seinem Partner unterschiedlicher Meinung ist. Das kann zum Beispiel die Frage sein, wie viel Kontakt mit Dreck fürs Baby in Ordnung ist oder wie sehr man dessen Freiheitsdrang unterstützt.

Hier sollte man seinem Partner nicht die eigenen Vorstellungen aufzwingen oder krampfhaft nach einem Kompromiss suchen. Für die Entwicklung des Babys ist es kein Nachteil, wenn es bei der Mutter teilweise andere Sachen darf als beim Vater.

6.) Uneinigkeit gegenüber den Großeltern

Auch wenn es schön ist, wenn die Großeltern Anteil nehmen und gegebenenfalls sogar im Alltag Unterstützung anbieten, sollte man ihnen gegenüber klare Grenzen setzen. Letztlich sind die Eltern für das Wohl des Babys verantwortlich und haben das Recht, darüber zu bestimmen, wie sie es aufziehen wollen. Vor allem sollte sich nicht ein Elternteil mit den Großeltern gegen den Partner verbünden.

7.) Getrennt schlafen

Grundsätzlich wird empfohlen, dass Babys im ersten Jahr bei den Eltern schlafen. Das kann für alle, die ihre 8 Stunden Schlaf brauchen, eine ziemliche Tortur sein. Dennoch sollte der berufstätige Partner nicht ganz aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausziehen, denn derjenige, der beim Baby bleibt, fühlt sich dadurch mit der Last allein gelassen. Eine mögliche Lösung wäre, dass der berufstätige Partner vor wichtigen beruflichen Terminen ausnahmsweise auf der Couch schläft.

8.) Fehlende Zeit für sich selbst

Wie zeitintensiv so ein Baby ist, fällt nicht nur den Eltern auf, die vor der Geburt ihres Nachwuchses noch zahlreiche Hobbys hatten, denen sie nun gar nicht oder nur sehr sporadisch nachgehen können. Egal, wie schwer es organisatorisch ist, sollte man unbedingt dafür sorgen, dass jeder Partner für sich allein regelmäßig eine Auszeit nehmen kann.

9.) Die Beziehung zu kurz kommen lassen

Gerade weil es sich unter Umständen so anfühlt, als ob das Ausmaß an romantischen Gefühlen für den Partner im gleichen Maße kleiner wird, wie das Baby wächst, sollte man sich dazu verabreden, jede Woche exklusive Pärchenzeit miteinander zu verbringen, sobald dies organisatorisch möglich ist.

10.) Sich wegen Sex verrückt machen

Es ist ganz normal, dass das erste Jahr mit Baby nicht unbedingt das aufregendste und schönste Jahr ist, wenn man das Sexleben als Maßstab nimmt. Man sollte sich und seinem Partner keinen Stress machen, wenn im Bett erst mal nicht so viel läuft. Allerdings sollte man wissen, wie es dem anderen damit geht, und durch Pärchenzeit zumindest die Voraussetzungen dafür schaffen, dass es zu „mehr“ kommen kann.

Wenn ihr euch an die 10 genannten Tipps haltet, stehen die Chancen gut, dass das erste Jahr mit Baby auch für euch als Paar rundum schön wird. Darüber hinaus hilft es sehr, wenn ihr weder euch selbst noch eurem Partner gegenüber zu streng seid. Es muss nicht alles perfekt funktionieren – weder der Haushalt noch die Kindererziehung. 

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