10 Körperfunktionen, die man willentlich steuern kann.

13.09.2019 11:35

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Die meisten Vorgänge und Reaktionen in unserem Körper lassen sich nicht willentlich steuern, und das ist auch gut so. Doch häufig kommen wir in Situationen, in denen wir diese Reaktionen gerade überhaupt nicht gebrauchen können. Wir müssen zum Beispiel immer genau dann auf die Toilette, wenn keine in der Nähe ist, oder fühlen uns müde, wenn wir eigentlich hellwach sein und für eine Prüfung lernen sollten. Oder wir haben einen Frosch im Hals, wenn wir gerade eine Rede oder ein wichtiges Referat halten müssen. Sicherlich, diese Situationen sind alle nicht verheerend oder gar todbringend, aber auf jeden Fall unangenehm. Glücklicherweise gibt es aber doch den ein oder anderen Trick, um manch eine Reaktion seines Körpers zu beeinflussen.

1.) Herzfrequenz senken

Es steht ein wichtiges Referat an, dir steht ein Date bevor oder du hast auf Arbeit einen Fehler gemacht? Dann pocht dir dein Herz wahrscheinlich bis zum Hals. Denn bei Stress oder Nervosität steigt unsere Herzfrequenz ganz automatisch. Doch dagegen gibt es einen einfachen Trick. Um dich und deinen Puls zu beruhigen, musst du nur auf deinen Daumen pusten. Dieser hat seinen eigenen Puls und wird beim Pusten durch den Luftstrom gekühlt, was deine Herzfrequenz automatisch sinken lässt. Außerdem beruhigt sich deine Atmung und deine Gedanken klären sich, weil du dich auf etwas anderes konzentrierst. Eine weitere Möglichkeit ist es, seinen Daumen in den Mund zu stecken und dann zu pusten. Dadurch wird dein Vagusnerv stimuliert und deine Herzfrequenz verringert sich, wodurch du dich gleich ruhiger und befreiter fühlst.

2.) Kratzen im Hals

Ein Kratzen oder Kribbeln im Hals tritt meist plötzlich auf und lässt sich oft nicht so schnell wieder vertreiben. Da hilft es manchmal auch nicht, ein Glas Wasser zu trinken oder sich zu räuspern. Um das Kratzen dennoch loszuwerden, hilft es, sich das Ohr zu massieren, am besten von innen. Das Halskratzen ist häufig die Folge von Muskelkrämpfen, die durch eine Massage der Muskeln im Ohr gelöst werden können. Da es zwischen vielen Organen im Körper eine Verbindung gibt, ist es nicht verwunderlich, dass einige Menschen sogar husten, sobald sie ihre Ohren reinigen.

3.) Harndrang unterdrücken

Der Drang, auf die Toilette zu müssen, kommt häufig unverhofft und in den unpassendsten Augenblicken. Genau wie Schmerz wird der Harndrang durch Reize an unser Gehirn geleitet, welches uns dann mitteilt, dass wir uns beeilen sollten. Unser Gehirn kann den Drang je nach Situation sogar noch intensivieren, bis wir denken, es gar nicht mehr aushalten zu können. Physiologisch gesehen ist dies aber oftmals noch ohne Probleme eine Weile möglich. Die australische Physiotherapeutin Janetta Webb hat einen ungewöhnlichen Trick entdeckt, mit dem der unangenehme Drang verschwindet. Man soll sich die Wade für einige Sekunden kratzen, sobald man das Gefühl hat, auf die Toilette zu müssen. Dadurch wird man ruhiger und kann es einige Zeit länger in der Schlange vor der Toilette aushalten. Allerdings wirkt dieser Trick nur bei Frauen.

4.) Schmerzen durch Spritzen

Vielen Menschen machen Spritzen Angst, obwohl sie eigentlich nicht mehr als einen kleinen Pikser verursachen. Doch genau dieser ist für einige so unerträglich. Um die Schmerzen zu lindern, kannst du das nächste Mal husten, sobald der Arzt die Spritze ansetzt. Laut einer britischen Zeitung für plastische Chirurgie hilft der Trick, weil sich die Person durch das Husten auf etwas anderes konzentriert und es gleichzeitig den arteriellen Druck erhöht, sodass man den Einstich weniger spürt. Diese Methode soll sogar noch effektiver sein, als Musik zu hören, einen Film zu schauen oder sich durch eine Unterhaltung abzulenken. Sag dem Arzt aber vorher Bescheid, damit er sich darauf einstellen kann und nicht mit der Spritze abrutscht oder zu tief in die Haut sticht.

5.) Seitenstechen

Die meisten kennen den plötzlichen Schmerz in einer Seite, der häufig beim Joggen auftritt. Oft muss man dann langsamer werden oder sogar anhalten, bis er wieder verschwindet. Der häufigste Grund für Seitenstechen ist der, dass man sich nicht ausreichend aufgewärmt hat. Beim Laufen wird der Blutfluss erhöht und eine große Menge sammelt sich in Leber und Milz an. Dadurch kommt es zu einer Schwellung der Organe und gleichzeitig zu einer Dehnung des Bauchfells, die den äußerst unangenehmen Schmerz in der Seite verursacht. Athleten kennen dagegen einen effektiven Trick. Du solltest langsamer laufen und dein Gewicht auf die schmerzfreie Seite verlagern. Atme dabei aus und wiederhole die Methode einige Male. Dadurch wird der Schmerz schnell verschwinden und du kannst entspannt weiterlaufen.

6.) Taubheit in den Fingern

Bei tauben oder kribbelnden Fingern fangen viele an, diese zu bewegen oder das Handgelenk zu drehen. Diese Bewegungen helfen in solch einem Fall sicherlich auch, allerdings gibt es eine noch effektivere Methode. Dabei musst du nur deinen Kopf zur Seite neigen. Unsere Extremitäten werden häufig durch das Zusammendrücken von Nerven, die durch unseren Hals laufen, taub. Zum Beispiel beim Schlafen und Arbeiten in einer ungünstigen Position. Sobald du deinen Kopf zur Seite neigst, machst du deine Muskeln warm und milderst den Druck. Diese Methode ist häufig auch einfacher durchzuführen, zum Beispiel beim Autofahren, wo du weiterhin beide Hände am Steuer behalten solltest.

7.) Körper herunterkühlen

Im Sommer leiden viele Sportler besonders unter der Hitze, wenn sie ihr Training wie gewohnt weiterführen wollen. Um den Körper zu kühlen, musst du aber nicht zwangsweise in ein Fitnessstudio mit Klimaanlage ausweichen oder jedes Mal um den See rennen, um zur Not hineinspringen zu können. Es gibt einen viel einfacheren Trick: Presse dir einfach etwas Kaltes an eine der Puls-Punkte deines Körpers. Solche Punkte sind zum Beispiel die Handgelenke, die Schläfen oder die Kniekehlen. Oder du bindest dir beim Training gleich nasse und kühle Arm- oder Stirnbänder um, um deinen Körper zu kühlen. Die Methode hilft grundsätzlich auch in stickigen Räumen oder der Bahn, wenn im Sommer mal wieder die Klimaanlage ausgefallen ist. 

8.) Verstopfte Nase

Bei einer verstopften Nase helfen Sprays und andere Medikamente oft sehr gut. Doch für alle, die auf diese Chemikalien verzichten wollen, gibt es einen simplen, aber sehr effektiven Trick. Du musst dafür nur deine Zunge flach oben an deinen Gaumen drücken und gleichzeitig mit einem Finger auf den Punkt zwischen deinen Augenbrauen drücken und ihn sanft massieren. Bereits nach 20 Sekunden wirst du einen Effekt bemerken. Wiederhole es so oft, wie du magst oder bis deine Nase wieder komplett frei ist. Eine genaue Anleitung kannst du noch einmal in diesem Artikel nachlesen.

9.) Schwindel

Schwindel tritt aus unterschiedlichen Gründen auf. Drückende Luft, Stress oder Angst sind dabei häufige Auslöser. In der Regel muss man sich dann erst einmal hinsetzen und warten, bis das drehende Gefühl im Kopf wieder verschwindet. Doch es gibt eine Übung, die dir in solch einer Situation schnell helfen kann. Eine Wissenschaftlerin der University of Colorado entwickelte diese einfache Übung, die dich innerhalb einer Minute vom Schwindel befreien wird. Sie wird das „Half-Somersault-Maneuver“ genannt und erinnert, wie der Name bereits verrät, an einen Purzelbaum. Du startest, indem du dich kniend hinsetzt, deinen Kopf noch oben richtest und zur Decke schaust. Dann beugst du dich mit dem Kopf nach unten und drehst ihn zur Seite, um deinen rechten Ellenbogen anzuschauen. Danach richtest du deinen Kopf bis Schulterhöhe auf und drehst ihn wieder zum rechten Ellenbogen. Anschließend kommst du wieder vollständig in eine sitzende Position zurück. Viele Patienten schwärmen bereits von der Methode und berichten, dass ihr Schwindel kurz nach dem Durchführen der Übung verschwunden war.

10.) Schmerzen durch Wunden

Das Gehirn ist dafür verantwortlich, dass wir Schmerz verspüren. So lässt es uns wissen, dass wir in Gefahr sind. Doch wir können es austricksen und glauben lassen, dass eine Wunde doch nicht so schlimm ist, wie es uns weismachen will. Forscher der Oxford University haben ein Experiment mit Patienten durchgeführt, die an chronischen Handschmerzen gelitten haben. Sie verlangten dabei von den Teilnehmern, dass diese sich die Stelle, von der die Schmerzen kamen, aus 3 verschieden Winkeln und Distanzen anschauten. Dabei fanden sie heraus, dass Menschen umso mehr Schmerz verspürten, je näher sie mit dem Auge an die schmerzende Stelle herankamen, je größer diese also zu sein schien. Das liegt an den logischen Denkmustern des Gehirns, wonach eine größere Wunde auch mehr Schmerz bedeuten muss. Wenn du deine Wunde also aus einem größeren Abstand, zum Beispiel durch ein umgedrehtes Fernglas, betrachtest, wird sie weniger weh tun.

Auch wenn unser Körper ein äußerst komplexes Gebilde ist, dessen Mechanismen ganz ohne unser Einwirken vonstattengehen, gibt es doch einige Vorgänge, die wir willentlich beeinflussen können.

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