6 Dinge, die du als Tourist vermeiden solltest

29.09.2022 12:16

Auf den Urlaub freuen sich viele schon das ganze Jahr über. Egal, ob Sonnenbaden am Strand, Sightseeing auf einer Städtereise oder Abenteuer im Gebirge – einfach mal die Seele baumeln lassen und einfach nur Gast sein, schöner geht es nicht. 

Aber: Richtig Urlaub machen ist gar nicht so einfach. Worauf du als Tourist bei deiner nächsten Reise lieber verzichten solltest, liest du hier.

Die meisten von uns waren schon mal als Tourist ist einer anderen Stadt oder einem anderen Land. In einem neuen Umfeld gelten überwiegend andere Regeln als zu Hause. Um die fremde Kultur zu würdigen, solltest du daher ein paar Dinge lieber nicht tun.

Leider haben sich in den letzten Jahrzehnten einige unschöne touristische Trends herausgebildet. Hier ist eine Liste mit 6 Dingen, die Touristen ständig tun, mit denen sie aber die Einheimischen kolossal nerven: 

1. Für ein Selfie die Natur zerstören

Egal, ob Wasserfall, Blumenwiese oder Sonnenuntergang – für das perfekte (Instagram-)Urlaubsbild tun manche Touristen alles. Dass die Natur dabei zu Schaden kommen kann, ist den meisten egal.

Auf der Suche nach fototauglichen Reisezielen lassen sich andere wiederum gerne von Instagram inspirieren. Das Ergebnis: Tausende Reisende besuchen die beliebten Orte und zerstören in Scharen die Natur vor Ort. Viele wunderschöne Attraktionen mussten wegen der Zerstörungswut unsensibler Touristen schon geschlossen werden. Muss das für ein einziges Foto denn wirklich sein? 

2. Um Geld betteln

Zugegeben, das klingt für einen Urlaub ziemlich speziell. Aber: Dieses Phänomen ist immer häufiger in asiatischen Ländern zu beobachten. (Meist) Europäische Touristen betteln bei den Einheimischen um Geld für ihre Reise. Sie stellen dafür Schilder mit den Aufschriften auf: „Hallo! Wir bereisen ganz Asien ohne Geld. Bitte unterstützt uns, wenn euch gefällt, was wir tun.“ 

Problem: Die sogenannten „Begpacker“ (zusammengesetzt aus dem englischen Wort „to beg“ für betteln und „backpacker“ für Rucksacktourist) haben keinen Bezug zu den Lebensumständen vor Ort. Viele der Einheimischen fühlen sich dadurch beleidigt, denn die Touristen haben häufig mehr Geld als sie selbst. Wir finden: Diesem Trend braucht man wirklich nicht zu folgen!

3. Tierquälerei unterstützen

Leider immer noch ein Trend, der an vielen Orten der Welt Anklang findet: auf Tieren reiten, mit ihnen schwimmen oder sie aus nächster Nähe beobachten. Für viele Touristen ist dies der Höhepunkt ihrer Reise. Auch wenn es sicherlich keiner böse meint: Diesen Tieren geht es dabei meistens gar nicht gut. 

Um als Touristenattraktion zu dienen, müssen sie selbst viel ertragen: Elefanten zum Beispiel werden oft mit spitzen Haken geschlagen, um sie für die Ausritte zu zähmen. Für Delfine, Wale und Haie ist die Anwesenheit von Menschen purer Stress und Tiger werden für Fotos teilweise sogar sediert. 

4. Gefährliche oder sogar tödliche Selfies machen

Es gibt sicherlich einige lustige Selfie-Fails im Netz zu bestaunen. Manche von ihnen enden aber leider auch im Krankenhaus oder sogar tödlich. 

Die Fotowut einiger Touristen ist nicht nur eine Gefahr für die Natur, sondern auch für sie selbst. Ein gutes Beispiel für gefährliche Fotos ist ein See im spanischen Galizien. Er sieht zwar einladend aus, es handelt sich bei ihm allerdings um den gefluteten Steinbruch einer Mine. Der See ist mit Schwermetallen belastet – Fototouristen berichteten von Hautverätzungen und Magenproblemen. 

Noch gefährlicher sind Fotos in schwindelerregender Höhe: 2020 stürzte ein australisches Paar in den Tod, als es versuchte, ein Selfie auf einer knapp 40 Meter hohen Mauer zu schießen. 

5. Nacktbilder in Tempeln machen

Ja, auch so etwas kommt immer wieder vor! Manche Touristen wollen sich nicht mit normalen Urlaubsbildern begnügen. Sie fotografieren sich lieber oben ohne oder sogar komplett nackt – und das vor historischen Sehenswürdigkeiten und Tempeln.

In Kambodscha ziehen sich Touristen etwa gerne in der Tempelanlage Angkor Wat aus und in Malaysia posierte eine Britin nackt auf dem Gipfel eines Berges. Solch ein Benehmen ist den Einheimischen gegenüber respektlos. Für sie haben die Sehenswürdigkeiten eine tiefe kulturelle Bedeutung. Und diese muss doch wirklich niemand für ein Urlaubsbild in den Schmutz ziehen, oder?

6. Zu bekannten Drehorten pilgern

Drehorte von bekannten Filmen und Serien lösen bei Fans eine richtige Hysterie aus. So sehr, dass einige ehemalige Filmsets als Touristenattraktion geschlossen wurden. 

Beispiel: Die Stadt Dubrovnik in Kroatien war ein Drehort der bekannten Serie „Game of Thrones“. In das kleine Städtchen strömten seitdem Massen an Fans, sodass die Einreise teilweise eingeschränkt werden musste. Die Stadt war überfordert und in der Stadt mussten Leitsysteme installiert werden. Die Behörden ließen bald nur noch eine bestimmte Anzahl an Menschen zu. 

Auch der bekannte Strand auf der Insel Ko Phi Phi Leh musste unter extremem Fan-Tourismus leiden. Hier wurde im Jahr 2000 der Film „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio gedreht. Seither ist der Strand ein beliebtes Reiseziel. 

Problem: Die jährlich circa 2 Millionen Touristen hinterließen Müll und zerstörten insgesamt 90 Prozent der Korallen. Auch hier musste die Regierung handeln: Der Strand ist seit 2021 für die Öffentlichkeit geschlossen, um der Natur Erholung zu gönnen. 

Wie man richtig Urlaub macht:

Um richtig Urlaub zu machen, sollte man die oben aufgelisteten Aktivitäten vermeiden. Generell sollte der respektvolle Umgang mit einer anderen Kultur freilich eine Selbstverständlichkeit sein. 

Hier ein paar Tipps für sanften Tourismus: 

  • Vermeide Müll, wann immer du kannst. Wenn er sich nicht vermeiden lässt: Nimm ihn wieder mit nach Hause oder entsorge ihn ordentlich vor Ort.
  • Fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln, um die Straßen nicht mit weiteren Taxis zu verstopfen.
  • In trockenen Gegenden solltest du auf deinen Wasserverbrauch achten.
  • Bitte meide jegliche Art von möglicher Tierquälerei.
  • Respektiere die Kultur und die Privatsphäre der Einheimischen und passe dich gegebenenfalls an.
  • Lass dein Smartphone doch einfach mal im Rucksack und genieße den Moment „ungefiltert“.
  • Wenn möglich: Verzichte auf die Anreise mit dem Flugzeug, denn das ist das klimaschädlichste Fortbewegungsmittel überhaupt.

Quelle