9 Fehler, die Ärzten zufolge (fast) jeder schon gemacht hat

17.01.2020 11:01

Es gibt zahlreiche Gewohnheiten, die seit Generationen weitergegeben werden, ohne dass sie jemals hinterfragt werden. Nicht selten sind diese für die Gesundheit jedoch mehr als bedenklich und sollten eigentlich lieber vermieden werden. Nachdem du den folgenden Artikel gelesen hast, wirst du mit Sicherheit einige deiner Gewohnheiten in Frage stellen und vielleicht sogar das ein oder andere in Zukunft anders machen.

1.) Eis direkt auf Verletzungen drücken

Die Haut ist das größte Organ des Menschen – und auch eines der empfindlichsten. Wird Eis direkt auf eine Verletzung gelegt, reduziert das die Durchblutung in dieser Körperregion. Dies wiederum kann zu Unterkühlungen führen und den Heilungsprozess deutlich verlangsamen. Stattdessen sollte das Eis in ein dünnes Tuch gewickelt werden, bevor es auf die betroffene Stelle gelegt wird. Allerdings sollte auch das nicht für länger als 10 Minuten am Stück erfolgen.

2.) Butter auf Verbrennungen auftragen

Ein altbekanntes Hausmittel ist es, Butter auf Verbrennungen aufzutragen. Da Verbrennungen jedoch tief in die Haut eindringen, reicht eine äußere Anwendung von Butter nicht aus. Im Gegenteil: Fette verhindern sogar, dass die Hitze aus der betroffenen Stelle abgegeben werden kann, sodass sie sich noch tiefer in die Haut ausbreitet. Daher solltest du leicht verbrannte Hautstellen lieber für 10 Minuten unter kaltes Wasser halten, statt mit Hausmitteln wie Butter oder Mehl zu experimentieren.

3.) Frostbeulen warm reiben

Wer Frostbeulen an den Händen oder Füßen hat, versucht meist, die Stellen vorsichtig mit den Händen warm zu reiben. Das schadet jedoch der durch die Kälte ohnehin schon empfindlich gewordenen Haut. Am besten ist es, an einen warmen Ort zu gehen und sich mit Decken zuzudecken. Anschließend können die betroffenen Körperregionen in ein lauwarmes Wasserbad getaucht werden, bis sie sich wieder erholt haben. Bilden sich jedoch Blasen, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.

4.) Schlangengift aussaugen

In Europa ist das zwar eher seltener der Fall, aber z.B. in Australien kommt es häufig zu Begegnungen mit Schlangen. Dort werden mehr als 3.000 Menschen pro Jahr von einer Schlange gebissen. Oftmals wird versucht, das Gift mit dem Mund auszusaugen, um es aus dem Blutkreislauf zu entfernen. Allerdings kommen so weitere Bakterien in die Wunde, was zu einer starken Entzündung führen kann. Da es mittlerweile zahlreiche Gegengifte gibt, endet ein Schlangenbiss nur in 0,05 % der Fälle tödlich. Das macht das Aussaugen mit dem Mund überflüssig. Stattdessen sollte also lieber ein Arzt gerufen und die betroffene Person bis zum Eintreffen der Ärzte ruhig gehalten werden.

5.) Kopf beim Nasenbluten in den Nacken legen

Oft lautet der erste Ratschlag, den man bei Nasenbluten bekommt, den Kopf in den Nacken zu legen, damit das Blut nicht mehr in großen Mengen herauslaufen kann. Allerdings gelangt das Blut so in den Hals, weswegen man im schlimmsten Fall sogar an seinem eigenen Blut ersticken kann. Es empfiehlt sich eher, die Nase oberhalb der Nasenlöcher zusammenzudrücken, den Kopf gerade zu halten und das Kinn parallel zum Boden auszurichten.

6.) Oberkörper einer bewusstlosen Person anheben

Wenn eine Person ohnmächtig wird, liegt das zumeist an einem niedrigen Blutdruck, weswegen nicht genügend Blut ins Gehirn gelangt. Hebt man dann den Oberkörper einer bewusstlosen Person an, wird es für das Blut noch schwerer, in die Gehirnregionen zu gelangen. Die Person sollte stattdessen lieber gerade auf dem Boden platziert werden, sodass der Kopf etwas tiefer als die Brust liegt. Anschließend sollte ein Arzt gerufen werden.

7.) Erstickende Person auf den Rücken schlagen

Es kann immer einmal vorkommen, dass man sich beim Essen verschluckt. Wenn eine Person zu ersticken droht, sollte allerdings niemals auf den Rücken geschlagen werden. Dadurch kann das Objekt nämlich noch tiefer in die Luftröhre vordringen. Besser ist es, den Heimlich-Griff anzuwenden. Dabei stellt man sich hinter die erstickende Person, bildet eine geballte Faust, die zwischen Bauchnabel und Brustbein platziert wird, umfasst diese mit der anderen Hand und zieht die Arme kräftig nach oben. Das sollte das Objekt aus der Luftröhre hinausbefördern.

8.) Zähne direkt nach dem Essen putzen

Sich direkt nach einer Mahlzeit die Zähne zu putzen, greift den Zahnschmelz an. Insbesondere nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel gerät der eigentlich neutrale pH-Wert im Mund aus dem Gleichgewicht, sodass ein Abbau des Zahnschmelzes begünstigt wird. Wird in diesem empfindlichen Zustand dann eine Zahnbürste verwendet, wird der Schaden noch verstärkt. Daher empfiehlt es sich, zwischen einer Mahlzeit und dem Zähneputzen mindestens 30 bis 60 Minuten verstreichen zu lassen. Der Speichel sorgt in der Zeit dafür, dass der pH-Wert normalisiert und der Zahnschmelz wieder aufgebaut wird.

Wer nicht so lange warten will, kann währenddessen ein zuckerfreies Kaugummi kauen oder eine fluoridhaltige Mundspüllösung verwenden, um einen unangenehmen Geschmack im Mund loszuwerden.

9.) Plastikflaschen noch einmal auffüllen

In Plastikflaschen aus dem Supermarkt befinden sich Weichmacher wie Bisphenol A, kurz BPA. Diese Chemikalien lösen sich nach einiger Zeit aus dem Plastik und lagern sich im Wasser ab. Doch weitaus besorgniserregender sind die Bakterien, die sich in den winzigen Rissen in der Plastikflasche befinden, die durch wiederholtes Ausspülen und Wiederverwenden entstehen. Diese Bakterien beeinflussen die Fruchtbarkeit eines Menschen und können sogar die Entstehung von Krebszellen fördern. Daher sollten Plastikflaschen nach einmaligem Gebrauch recycelt und im besten Fall gegen eine wiederverwendbare Glas- oder Edelstahlflasche ausgetauscht werden.

Die Menschen haben sich über Generationen hinweg so viele Dinge angewöhnt. Dass davon nicht immer alles richtig und gesund ist, nur weil man es schon seit Jahren so macht, zeigen diese 9 Punkte ganz besonders. Da du nun weißt, wie sie sich auf deine Gesundheit auswirken können, kannst du sie jetzt gezielt vermeiden und stattdessen die aufgezeigten Alternativen anwenden.

Wenn du jetzt noch wissen möchtest, welche Hygiene-Fehler fast jeder schon einmal gemacht hat, kommst du hier zu dem entsprechenden Artikel.

Quelle