Absurde Pläne: Greta Thunberg kritisiert Deutschland - und findet deutliche Worte

08.02.2019 12:01

Ab 2038 soll in Deutschland keine Kohle mehr verbrannt werden. Deutschland müsste viel früher aussteigen und als gutes Beispiel vorangehen, findet die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie kritisiert die Entscheidung scharf.

Sie streikt für das Klima und schreckt auch vor großer Kritik nicht zurück: Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hält es für unverantwortlich, dass Deutschland erst im Jahr 2038 ganz aus der Kohle aussteigen möchte. "Deutschland will bis 2038 Kohle verbrennen. Das ist absolut absurd. Und die Leute denken, das wäre etwas Gutes", sagte die 16 Jahre alte Schülerin der Deutschen Presse-Agentur in Stockholm. "Deutschland hat eine unglaubliche Chance und eine unglaubliche Verantwortung dabei, damit aufzuhören, Kohle zu verbrennen. Würde Deutschland das tun, würde das ein deutliches Signal an die Welt senden, dass wir uns in einer Krise befinden und dass wir mit solchen Sachen aufhören müssen."

Die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission hatte sich Ende Januar auf einen Kompromiss zum deutschen Kohleausstieg im Jahr 2038 geeinigt. Ein früherer Ausstieg soll 2032 geprüft werden - stimmen die Betreiber der Kraftwerke zu, ist auch ein Ende 2035 möglich. Bislang machten Stein- und Braunkohle einen Anteil von 35 Prozent am Strommix aus, in etwa so wie viel wie erneuerbare Energien.

Greta Thunbergs Kampf fürs Klima

Thunberg ist gerade einmal 16 Jahre alt, aber schon auf der ganzen Welt bekannt. Denn die Schülerin mit den langen, geflochtenen Zöpfen hat eine Mission: Sie findet, dass Politiker nicht genug für das Klima tun und will diese Untätigkeit nicht länger hinnehmen. Mit acht Jahren erfuhr sie von der Klimaerwärmung und entschied sich, zu handeln. Nach den Sommerferien stand sie im letzten Jahr drei Wochen täglich vor dem Gebäude des Schwedischen Parlaments mit einem Banner und Flugzetteln und setzte den Schulstreik später immer freitags fort. Mittlerweile folgen ihr tausende Schüler auf der ganzen Welt und solidarisieren sich mit der jungen Schwedin, indem auch sie die Schule schwänzen und gegen die aktuelle Klimapolitik protestieren.

Doch für ihren Einsatz erhält Greta Thunberg nicht nur Unterstützung. Nach ihren Auftritten auf der Weltklimakonferenz im Dezember in Polen und auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar, wurde sie in den sozialen Medien regelrecht angefeindet. In dieser Woche starteten zwei junge Hamburger Schüler daher die Petition "We love Greta", um sich mit den Zielen von Greta zu solidarisieren und sie zu unterstützen. Innerhalb weniger Tage sammelten sie damit fast 20.000 Unterschriften.

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