Altersakne – eine Plage kehrt zurück

28.10.2020 10:57

Akne gehört zu den Plagen der Pubertät. Doch wenn Sie glauben, als Erwachsene vor Pickeln gefeit zu sein, täuschen Sie sich. Es kommt nicht selten vor, dass die Hautkrankheit in Form einer Altersakne zurückkehrt.

Jede vierte Frau zwischen 25 und 40 Jahren kennt Altersakne, auch Akne tarda genannt. Männer sind seltener betroffen. Dabei handelt es sich nicht nur um ein paar Unreinheiten. Spätakne zeigt sich mit eitrigen Pickeln, die sich teils entzünden.

Altersakne – die Symptome

In der Jugend sprießen Mitesser und Pickelchen vor allem auf Stirn, Nase und Kinn. Wenn Sie an Altersakne leiden, bilden sie sich rund um Ihren Mund, im Wangen- und Halsbereich. Auch Ihr Dekolleté und Rücken können betroffen sein. Es handelt sich dabei nicht nur um eine unruhige Haut oder leichte Unreinheiten, wie sie im Rahmen des weiblichen Zyklus hin und wieder vorkommen. Es ist vielmehr eine richtige Akne, die sich nicht von selbst bessert und zum Teil sichtbare Schäden in Form von Narben hinterlassen kann. Dabei leiden Erwachsene mindestens genauso unter den roten, teils mit Eiter gefüllten Pusteln wie Teenager. Einige Frauen trifft die Erkrankung in den Wechseljahren, was die teils belastende Zeit zusätzlich erschwert.

Die Ursachen der Spätakne

Es fällt nicht leicht, die Ursachen der Akne tarda zu identifizieren. In der Regel spielen mehrere Auslöser zusammen.

  • Hormone als Ursache für Altersakne: Wie auch in der Pubertät kann ein hormonelles Ungleichgewicht die Altersakne auslösen. Wenn der weibliche Körper zu viele männliche Hormone produziert, dann produziert die Haut übermäßig Talg, der nicht mehr abfließen kann und die Poren verstopft. Auch hormonelle Veränderungen durch das Absetzen der Pille, während der Schwangerschaft und nach der Geburt oder durch die Wechseljahre können die Akne anstoßen.
  • Falsche Hautpflege verstärkt Altersakne: Tauchen die ersten Falten auf, dann versuchen einige Frauen, ihre Haut durch reichhaltige Cremes zu glätten. Doch das enthaltene Fett kann die Poren verstopfen und der Akne Vorschub leisten.
  • Gestörter Säureschutzmantel: Wenn Sie Ihre Haut mit stark entfettenden und zu aggressiven Reinigungsmitteln waschen, dann zerstören Sie ihren natürlichen Säureschutzmantel. Als Folge können sich Bakterien ansiedeln, vermehren und entzündliche Pickel verursachen.
  • Medikamente als Auslöser von Altersakne: Antibiotika, Cortison oder Antidepressiva können zu Unreinheiten und Pickeln führen.
  • Stress beeinflusst die Hormone: Wenn Ihr Körper unter Stress steht, vor allem wenn er chronisch wird, setzt er bestimmte Hormone wie Cortisol frei. Diese können sich negativ auf die Haut auswirken.
  • Genetische Veranlagung: Zu 80 Prozent ist es genetisch bedingt, wenn Ihre Haut zu Unreinheiten bis hin zu entzündlicher Akne neigt.
  • Ernährung als Auslöser: Einen wissenschaftlichen Beweis für den Zusammenhang zwischen Akne und Ihrer Ernährung gibt es nicht. Doch viele Betroffene haben die Erfahrung gemacht, dass nach dem Genuss von Kohlenhydraten mit einem hohen glykämischen Wert (etwa Süßigkeiten, Softdrinks, Weißbrot) oder auch von Milchprodukten regelmäßig Pickel zu sprießen beginnen.
  • Fettige Haut durch Nikotin: Das Nervengift verschlechtert nicht nur die Durchblutung der Haut, sondern regt sie auch an, mehr Fett zu produzieren. Außerdem reagiert die Haut von Raucherinnen empfindlicher auf Hormonschwankungen.

Therapie der Altersakne

Eine Akne tarda kann sehr hartnäckig sein, weshalb die Behandlung Geduld erfordert. Die Basis der passenden Therapie ist die Untersuchung durch einen Dermatologen. Fällt er die Diagnose Altersakne, besteht die Wahl zwischen verschiedenen Verfahren.

  • Topische Therapie: Dafür behandeln Sie die Unreinheiten mit speziellen Cremes. Sie enthalten Retinoide (Vitamin-A-Abkömmlinge) oder Benzoylperoxid. Ist Ihre Altersakne sehr schwer, können Sie die Basistherapeutika mit antibiotischen Salben kombinieren.
  • Systemische Therapie: Falls sich die Akne nicht innerhalb von Wochen bessert, können Sie zu einer Behandlung mit Antibiotika in Tablettenform übergehen. Sollte die Antibiotikatherapie keinen Erfolg bringen, gibt es noch die Möglichkeit, mit dem Wirkstoff Isotretinoin zu behandeln, der dem Vitamin A ähnelt. Wie er genau wirkt, ist noch nicht geklärt, aber vermutlich trocknet er die Talgdrüsen von innen aus. Allerdings müssen Frauen, sofern sie noch fruchtbar sind, während der Einnahme des Medikaments zuverlässig verhüten. Würde eine Patientin schwanger werden, könnte es einem Fötus schwere Missbildungen zufügen.
  • Alternative Therapiemöglichkeiten: Überzeugende Daten für die Wirksamkeit gibt es zwar nicht, doch helfen manchen Patientinnen eine Lichttherapie, eine Laserbehandlung oder eine photodynamische Therapie.
  • Spezielle Kosmetik-Therapie: Auch empfiehlt sich eine spezielle Kosmetik-Therapie. Einige Kosmetikerinnen sind spezialisiert auf die Behandlung der Spätakne. Sie können die Haut ausreinigen und blühende, eitrige Pickel entfernen.

Altersakne – was Sie selbst dagegen tun können

  • Nutzen Sie eine leichte, eher fettarme Feuchtigkeitspflege. Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Fruchtsäuren oder Retinol (Vitamin A) liefern der Haut Feuchtigkeit und haben einen Anti-Aging-Effekt, indem sie die Haut praller aussehen lassen.
  • Beobachten Sie, wie Ihre Haut auf Sonnenbestrahlung reagiert. Etwa die Hälfte der Patientinnen profitiert davon, die andere bemerkt eine Verschlechterung der Akne.
  • Reinigen Sie Ihre Haut nur mit milden Pflegemitteln.
  • Regelmäßiges Fruchtsäurepeeling entfernt Verhornungen und kann Pickeln vorbeugen.
  • Achten Sie auf Ihre Ernährung. Manche Betroffene profitieren von einer bestimmten Diät, beispielsweise indem sie auf tierische Fette oder auf Zucker verzichten.
  • Sind Hormonschwankungen der Auslöser der Spätakne, können die Antibaby-Pille oder eine Hormontherapie in den Wechseljahren helfen.

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