ART VOM AUSSTERBEN BEDROHT Elf Jahre Haft für Mord an Gorilla Rafiki

31.07.2020 12:12

Byamukama Felix wurde für die Tat, den Gorilla Rafiki getötet zu haben, verurteilt

Harte Strafe für einen Wilderer: In Uganda hat ein Gericht einen Mann zu elf Jahren Haft verurteilt, weil er unter anderem einen seltenen Berggorilla getötet hat.

Der 25 Jahre alte Menschenaffe namens Rafiki war im Juni im Bwindi-Regenwald im Südwesten Ugandas mit tiefen Speerwunden tot aufgefunden worden. Der ugandischen Wildschutzbehörde UWA zufolge führte der Gorilla eine Gruppe von 17 Tieren an.

Kurz darauf nahmen Wildhüter vier Verdächtige fest. Einer von ihnen, Byamukama Felix aus einem Dorf in der Nähe, gestand. Er behauptete, Rafiki habe ihn angegriffen, er habe sich bloß verteidigt.

Allerdings hätte der Wilderer gar nicht in dem Schutzgebiet sein dürfen. Erschwerend kam hinzu, dass er auch noch eine Antilope und ein Buschschwein erlegt hatte, deren Fleisch er bei sich trug, als er festgenommen wurde.

„Wir freuen uns, dass Gerechtigkeit hergestellt wurde“, sagte Bashir Hangi, Sprecher der Wildschutzbehörde, nach dem Urteil.

Die Wilderei in Uganda und anderen Ländern Afrikas ist Experten zufolge seit Beginn der Corona-Krise angestiegen.

Wegen der Pandemie wurden weltweit Flüge eingestellt und Grenzen geschlossen, somit bleiben die für den Tierschutz extrem wichtigen Tourismuseinnahmen weg.

Zudem haben in Uganda und anderswo viele Menschen wegen der Corona-Maßnahmen die Städte verlassen und sind in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt, wo es wenig Arbeit gibt. Die Menschen wildern dann oftmals wegen des Fleisches der Tiere, nicht primär wegen ihres Wertes oder dem eines Körperteils wie etwa Nashorn-Hörner.

Berggorillas sind stark bedroht, es gibt nur noch rund 1000 Tiere auf der Erde. Sie leben nur in Uganda, Ruanda und dem Kongo. Die Population hatte sich laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) in den vergangenen Jahren allerdings etwas erholt.

Quelle