Senden – Labrador-Dame Tinka (2) liegt auf dem Sofa und gähnt. Sie vermisst ihre vierbeinigen Freunde – wegen der Kontaktbeschränkungen für Herrchen und Frauchen haben auch Hunde jetzt oft Langeweile...
Deshalb hat sich Florian Symanzig (33), professioneller Trainer der Komm!-Hundeschule in Senden (NRW), ein besonderes Corona-Konzept für die Tiere ausgedacht: einen Drive-Inn für seine haarigen Kunden! BILD-Reporter Andreas Wegener (49) hat es mit seiner Tinka getestet.
Hey, Leute, wie geht‘s? Endlich wieder schnuppern und herumtollen mit den Artgenossen...
Für das Treffen mit den Artgenossen ist per Smartphone ein fester Bring- und Abhol-Termin vereinbart worden. Der Parkplatz der Hundeschule ist zu einem Kreisverkehr umgebaut. Am Eingang stehen – griffbereit durchs Fahrer-Fenster – Spender mit Desinfektionsmittel.
Hat die Meute im Griff: Profi-Hundetrainer Florian Symanzig (33)
25 Meter weiter wartet der Chef: „Hallo Andreas, wie geht‘s? Ich nehme Tinka dann wie vereinbart aus dem Kofferraum...“ Dazu hat er eine eigene Leine mitgebracht, alles läuft kontaktlos.
Wenig später trollt Tinka mit 25 anderen Hunden über den Sandplatz. Ein Hundetrainer hat die Meute im Blick, eingreifen muss er kaum.
Symanzig: „In der Gruppe regeln Hunde ihr Miteinander hervorragend selbst. Dieses Sozialverhalten liegt ihnen im Blut, aber regelmäßige Treffen sind wichtig, um die Regeln zu trainieren. Dann gibt es auch weniger Schwierigkeiten, wenn sie beim Gassi gehen auf andere Hunde treffen.“
Kein Kontakt mit Herrchen, den Hund an der eigenen Leine: Hier wird „Tinka“ im Drive-Inn der Hundeschule entgegengenommen
Eine Stunde später ist Abhol-Zeit. Tinka sitzt schon in der Wartezone, damit es keine Verzögerungen gibt. Ein kurzes Gespräch auf Distanz durchs Fahrerfenster, wenig später macht der Hund einen Satz in den Kofferraum und schläft kurz darauf müde ein...