Ärzte entfernen 1,3 Kilo toten Muskel aus Bodybuilder-Arm

21.03.2022 11:00

Hinweis: Dieser Artikel enthält Bildmaterial, das auf manche Menschen verstörend wirken könnte.

Plastische Chirurgie sowie operative Eingriffe zu dem Zweck, sich einem bestimmten Schönheitsideal anzunähern, werden immer normaler. Mit wachsendem Druck, bis ins Letzte hinein möglichst „perfekt“ auszusehen, werden sie an jedem nur vorstellbaren Teil des Körpers durchgeführt.

Dabei gibt es seriöse Spezialisten, die natürlich entsprechende Preise für ihre Arbeit verlangen, und dubiose, meist billige Eingriffe, die große Risiken für die Gesundheit mit sich bringen.

Besonders gefährlich wird es, wenn jemand pseudomedizinische Prozeduren an sich selbst vornimmt und damit schlimmen Schaden an dem Körper anrichtet, den er doch so gern „verbessern“ wollte – eine tragische Folge trauriger Komplexe.

Im Fall von Kirill Tereshin hätte seine unbedachte Eigenbehandlung beinahe furchtbare Folgen gehabt. Der 23-jährige Mixed-Martial-Arts-Kämpfer hatte gigantische Bizepse, um die ihn viele seiner Konkurrenten beneideten.

Doch die riesigen Muskeln, die ihm den Spitznamen „Popeye“ eingebracht hatten, waren nicht auf natürlichem Wege durch hartes Training gewachsen. Kirill hatte sich über einen langen Zeitraum hinweg selbst Synthol injiziert – eine Art Öl, das von einigen Bodybuildern eingesetzt wird, um Muskeln größer erscheinen zu lassen, als sie eigentlich sind.

Etwa 3 Liter Synthol hatte er sich in jeden seiner Arme gespritzt – ein fataler Fehler. Die Flüssigkeit war längst tief in sein Muskelgewebe eingesickert und hatte es absterben lassen. Kirill begann, unter Fieber, starken Schmerzen und Schwächeanfällen zu leiden. Die Ärzte hatten schlechte Neuigkeiten für ihn: Wenn das mit Synthol durchtränkte Gewebe nicht entfernt würde, müssten Kirill bald beide Arme amputiert werden, um sein Leben zu retten.

Das Schwierige an dem Eingriff war es, das tote Gewebe herauszuschneiden, ohne dabei die Nerven und Blutgefäße in seinem Arm zu verletzen.

Über 1,3 Kilogramm abgestorbene Muskelmasse mussten entfernt werden. Das konnte nicht in einer einzigen Operation geschehen. Die Mediziner des Moskauer Krankenhauses, die mit Kirills Fall betraut sind, konnten in einer Sitzung erst etwa ein Viertel der toten Masse herausholen. Mindestens drei weitere Eingriffe werden dringend nötig sein.

Kirill hatte großes Glück, denn der Schaden ist auf seine Muskeln beschränkt geblieben – das Synthol hat sich nicht im Rest seines Körpers verteilt. Die Folgen seiner Unsicherheit und seines Wunsches nach vermeintlicher Perfektion hätten ihn das Leben oder, schlimm genug, seine beiden Arme kosten können.

Seine Geschichte ist eine Warnung für alle, die sich ihren Körper mit Synthol „schönschummeln“ wollen.

 

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