Aspartam – der umstrittene Süßstoff

15.04.2019 14:42

Zucker ist ungesund und fördert Volkskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen – so viel ist bekannt. Doch wie sieht es mit künstlichen Süßungsmitteln wie Aspartam aus?

Aspartam ist eines davon und steht seit einigen Jahren in der Kritik und unter dem Verdacht, noch gefährlicher für die Gesundheit zu sein als herkömmlicher Industriezucker. Wir haben uns etwas näher mit dem Thema befasst und erklären, was es mit dem chemischen Süßstoff auf sich hat.

Warum Aspartam genutzt wird

Aspartam steckt in vielen vermeintlich zuckerfreien Lebensmitteln und Light-Produkten wie Joghurt, Käse oder Diät-Limonade. Vor allem die Hersteller kalorienreduzierter Nahrungsmittel, die gerne im Rahmen einer Diät konsumiert werden, greifen auf zahlreiche Zuckerersatzstoffe zurück und versprechen dadurch eine wesentlich gesündere Ernährungsweise für den gesundheitsbewussten Verbraucher. Da Zucker ungesund ist und viele verschiedene Krankheiten begünstigen soll, greifen die Menschen immer häufiger zu Süßstoffen wie Aspartam, um sich nicht nur zuckerfrei, sondern auch kalorienärmer zu ernähren.

Viele wissen dabei jedoch nicht, dass in Bezug auf den Kaloriengehalt Zucker und Aspartam gleichauf sind (4 kcal pro Gramm). Der Hauptunterschied liegt darin, dass Aspartam wesentlich süßer schmeckt (ungefähr 200-mal intensiver) als Zucker und somit weniger Süßungsmittel bei der Produktion verwendet und verzehrt werden muss. Als Süßungsmittel beliebt ist Aspartam auch wegen seines sehr zuckerähnlichen Geschmacks, während andere Ersatzstoffe dagegen eher leicht bitter schmecken.

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Aspartam: Welche Bedenken gibt es?

Kritiker sehen für Verbraucher die Gefahr, dass durch den regelmäßigen Konsum von Aspartam viele verschiedene Krankheiten entstehen könnten, um nur einige zu nennen:

  • Depressionen
  • Blindheit
  • Krebs
  • Angstzustände
  • Migräne
  • Arthrose
  • Schwindelanfälle
  • Durchblutungsstörungen
  • Übergewicht

Der Grund für die Behauptungen liegt in der chemischen Zusammensetzung von Aspartam. Durch die Weiterverarbeitung im Körper sollen bestimmte Nervengiftefreigesetzt werden, die für den Organismus äußerst schädlich sein sollen. Die drei wesentlichen Substanzen, die in Aspartam stecken, sind Phenylalanin mit insgesamt 50 Prozent, Asparaginsäure mit knapp 40 Prozent und Methanol(Alkohol). Wird Aspartam, auch bekannt als Süßstoff E 951, im Körper verstoffwechselt, wird er in seine ursprünglichen Bestandteile zerlegt.

Besonders für Menschen, die unter der seltenen Stoffwechselkrankheit PKU(Phenylketonurie) leiden, kann die Nutzung dieses Süßungsmittels gefährlich werden, da sie nicht in der Lage sind, die Aminosäure Phenylalanin abzubauen und sich diese somit im Körper beziehungsweise im Gehirn ansammeln kann. Gesundheitliche Schäden können die Folge sein. Doch auch bei gesunden Menschen steht der vermehrte Genuss von Light-Produkten, die Aspartam enthalten, im Verdacht, gesundheitliche Konsequenzen nach sich zu ziehen, die nach Jahren nicht mehr unbedingt darauf zurückgeführt werden können.

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Aspartam in der Forschung

Zwar hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bezüglich gesundheitlicher Risiken Entwarnung gegeben und schätzt Aspartam somit nicht als gesundheitsgefährdend ein, andere Studienergebnisse wollen die Negativauswirkung jedoch mehrfach anhand unterschiedlicher Tests widerlegt haben. So hat zum Beispiel die Medizinische Universität von Mississippi mehrfach feststellen können, dass ein besonders hoher Gehalt an Aspartamsäure oder auch Glutaminsäure zu schwerwiegenden neurologischen Störungen führen kann. Andere Studien haben gezeigt, dass die Verabreichung von Aspartam in Tierversuchen zu einem vermehrten Aufkommen von Lymphdrüsenkrebs und Leukämie geführt hatte.

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Ist Aspartam giftig?

Experten sind sich nach wie vor uneinig was den Konsum von Aspartam-haltigen Lebensmitteln betrifft. Generell wird dazu geraten, solche Produkte nur in Maßen und mit Bedacht zu konsumieren. Es wird vermutet, dass Aspartam nur dann schwerwiegende Folgen für Körper und Gesundheit hat, wenn täglich mehr als 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht eingenommen wird. In diesem Fall müssten pro Tag in etwa zehn Dosen Light-Limonade getrunken werden, um auf diesen Wert zu kommen.

 Da es sich bei Aspartam dennoch um einen chemisch produzierten Süßstoff handelt, gehört dieser wie auch andere nicht zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Wer sich also in erster Linie gesund ernähren und mit vielen Nähr- und Vitalstoffen versorgen möchte, sollte sich eher auf eine naturbelassene und völlig zuckerfreie Ernährung konzentrieren.

Quelle