AUCH DIE PROPAGANDASCHLACHT TOBT Krieg zwischen moslemischem Aserbaidschan und christlichem Armenien

28.09.2020 13:54

Zwischen Aserbaidschan und Armenien ist nach einem aserbaidschanischen Angriff Krieg ausgebrochen. Dabei handelt es sich nicht nur um den Konflikt um die Region Bergkarabach, auf welche beide Staaten Anspruch erheben, sondern um Kriegshandlungen zwischen Christen und Mohammedanern. Dabei wird Aserbaidschan vom autokratischen Türkenherrscher Erdogan unterstützt.

Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts ermordeten Osmanen bei Vertreibungen, in Lagern und bei organisierten Massakern bis zu 1,5 Millionen Armenier. Die heutigen Kampfhandlungen erinnern an dieses Verbrechen, das hauptsächlich an Christen begangen wurde. Das kleine Armenien liegt inmitten der engen Verbündeten Aserbaidschan und der Türkei. Seit Ende des letzten Krieges neidet der östliche Nachbar Aserbaidschan den Armeniern die Südhälfte des Landes – die Region Bergkarabach. Der Auslöser der heutigen Konflikte ist der Wunsch Aserbaidschans, die Region zurückzuerobern.

Alte Konflikte

Nach dem Ende der Sowjetunion kam es in der Region zu einem Krieg. Die Region Bergkarabach erklärte ihre Unabhängigkeit von Aserbaidschan und wurde zur „Republik Arzach“. Diese wird je nach Betrachtung von armenischen Truppen geschützt oder besetzt. Aserbaidschaner flohen aus dem Gebiet, die heutigen Bewohner sind Armenier. Das sind allerdings nur oberflächliche Einordnungen der Ethnien, Grenzziehungen und Konflikte in der Region, welche auf eine lange, bewegte Geschichte zurückblicken.

Moslems gegen Christen

Hinzu kommt der religiöse Konflikt. Die meisten Menschen in Armenien und Bergkarabach gehören heute der Armenischen Apostolischen Kirche an. Es handelt sich um eine eigenberechtigte Staatskirche, die auf Gründung durch christliche Apostel zurückgehen soll. Armenien hat in etwa die Größe von Ober- und Niederösterreich zusammen und knapp 3 Millionen Einwohner. Das kleine christliche Land liegt eingezwängt zwischen den Ländern der „Friedensreligion“: Der Türkei, dem Iran und Aserbaidschan. Der Norden grenzt an Georgien und erlaubt eine Verbindung zum freundschaftlichen Partner, der Russischen Föderation. Die Freundschaft ist eng, weit über 1000 russische Unternehmen sind in Armenien tätig.

Überfall Aserbaidschans

Die internationalen Kommentatoren sind sich weitgehend einig darüber, dass die Eskalationen von Aserbaidschan ausgingen. Dabei wurde einiges an militärischem Material zerstört, dutzende Menschen – Soldaten und Zivilisten – kamen ums Leben. Ein klares Lagebild ist nicht möglich, da jede beteiligte Seite andere Zahlen nennt und andere Erfolge für sich beansprucht. Der Politologe Arkadi Dubnow wurde vom Portal turan.az dahingehend zitiert, dass Aserbaidschan gegen sein kleines Nachbarland einen kalkulierten Krieg führen will. Man würde auf aserbaidschanischer Seite damit rechnen, dass Russland sich nicht in den Konflikt einmischt. Auf diesem Portal wird auch von großen militärischen Erfolgen und Landgewinn der aserbaidschanischen Seite gesprochen.

Wie wird sich Russland verhalten?

Der westliche Nachbar Türkei sicherte Aserbaidschan nach Ausbruch der Kampfhandlungen „jede nur erdenkliche Hilfe“ zu. Es ist nicht anzunehmen, dass Russland zulässt, dass die armenischen Christen zwischen den mohammedanischen Nachbarn zerrieben werden. Aktuell wurden die Kampfhandlungen nur „verurteilt“. Der südliche Nachbar Iran, der um gute Beziehungen zu allen Seiten bemüht ist, bot an, als Vermittler zu agieren.

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