Aus Liebe zu „Rufus“ habe ich meine Ersparnisse aufgebraucht

22.10.2021 11:12

Hat alles getan, damit ihr Hund wieder gesund wird: Inge K. mit Rufus

Düsseldorf – Für Ingrid K. (69) und ihre behinderte Tochter (33) bedeutet „Rufus“ (7) alles. Mit einem Jahr holten Mutter und Tochter den Podenco-Rüden aus dem Tierheim. Der Liebe zum Hund hat Ingrid K. nun alle Ersparnisse und noch mehr geopfert...

Das Unglück begann beim Gassigehen: Ein Eichenprozessions-Spinner stach Rufus im April 2020 in die Brust. Der Stich entzündete sich, es bildete sich eine Nekrose. Ein stationärer Aufenthalt in der Tierklinik war dringend erforderlich.

Über drei Monate kämpfte der Arzt dort um das Leben des Hundes. Er wurde operiert, bekam teure Medikamente. Jeder Klinik-Tag kostete 200  Euro, am Wochenende 300.

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Die Tierschutzversicherung bezahlte aber nur 2700  Euro. Danach beglich Ingeborg K. immer wieder Rechnungen selbst: mal 500  Euro, mal 1000, mal 1500. Schließlich lieh sie sich sogar Geld bei einer Freundin.

„Rufus“ ist wieder halbwegs fit, braucht aber noch Behandlungen beim Physiotherapeuten.

Als Rufus dann nach drei Monaten entlassen wurde, hatte sie rund 16 000  Euro bezahlt. Aber der Klinik-Arzt verlangte weitere 8000 Euro, klagte vor dem Landgericht, als sie nicht zahlte.

Am Donnerstag die Verhandlung. Jens Koppelmann, Anwalt von „Rufus‘“ Frauchen: „Niemand hat die Mandantin zu Beginn der Behandlung aufgeklärt, wie teuer das werden kann. Dann hätte sie sich, so schwer ihr das auch gefallen wäre, wohl für Euthanasie entschieden.“ Die Anwältin des Arztes dagegen: „Die Behandlung wurde mit ihr abgesprochen.“

Auf „dringendes Anraten“ des Gerichts schlossen die Parteien einen Vergleich: Statt 8000 zahlt Ingrid K. 6000  Euro. Die Summe kann sie in monatlichen Raten von 250 Euro überweisen. Und wie geht es „Rufus“? Der ist wieder halbwegs fit, braucht aber noch Behandlungen beim Physiotherapeuten.

Quelle