AUSGEBÜXTES BEUTELTIER IST TOT Letzte Känguruhe für „Energy“

01.06.2021 12:18

Eine Anwohnerin fotografierte Mitte Mai „Energy“ bei ihrem Ausflug durch Lauenbrück

Bremen – Alles Hoffen, Suchen und Warten war vergebens.

Rund vier Wochen, nachdem Känguru „Energy“ von seinen Besitzern ausgerissen und davongelaufen war, fand Tierfreundin Bianca Erdmann (48) ihren Liebling tot im Wald.

Das Frauchen zu BILD: „Erst war sie regelmäßig zur Futterstelle gekommen, mit der wir sie anlocken wollten. Unsere Wild-Kamera nahm sie am Pfingstmontag zuletzt auf. Wir hatten einen Experten gefunden, der die scheue Energy betäuben wollte, damit wir sie ins Gehege zurückbringen konnten. Doch dazu ist es leider nicht mehr gekommen.“

Mitte Mai hatte eine Anwohnerin die Polizei alarmiert – und irritiert. Sie meldete, dass ein Känguru mitten durch Lauenbrück im Landkreis Rotenburg/Wümme hüpft. Die Beamten konnten die Nachricht erst glauben, als die Zeugin ihnen ein Handy-Video zeigte, das die seltene Begegnung bewies. Darauf hüpfte ein Känguru munter an einem weißen Gartenzaun entlang.

Sofort postete die Polizei auf Facebook: „Wir bitten um Hinweise, wo dieses Tier ausgebüxt sein könnte.“ Kurz darauf meldeten sich Bianca und Benjamin Erdmann (35) vom Garten- und Landschaftsbau Erdmann in Lauenbrück. Das Beuteltier war über den 1,80 Meter hohen Zaun seines Geheges gesprungen und hatte das Weite gesucht.

Känguru-Besitzer Benjamin Erdmann (35) am Zaun, über den „Energy“ ausgebüxt war

Bianca: „Weil sie am Wochenende immer noch nicht wieder an ihrer Futterstelle war, haben meine Schwiegermutter und ich am Sonntag wieder den Wald und Büsche in der Umgebung abgesucht.“

Da machten die beiden Frauen die traurige Entdeckung. Nur hundert Meter von der Futterstelle entfernt lag Energy tot am Boden. Die Halterin: „Sie war äußerlich unverletzt. Sie war weder gerissen noch erschossen worden.“

Das Tier hatte aber Blut am Maul. Bianca: „Deshalb gehen wir davon aus, dass sie etwas Falsches gefressen hat. Sie muss sich selbst vergiftet haben, ist wohl innerlich verblutet.“

Das Ehepaar beerdigte seinen Liebling. Bianca: „Jetzt ist sie sicherlich im Känguru-Himmel und hat es bestimmt gut dort. Wenigstens ist nicht noch jemand zu Schaden gekommen. Wenn sie auf die Landstraße gelaufen wäre und einen Unfall verursacht hätte, wären wir unseres Lebens nicht mehr froh geworden.“

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