Berlin: Obdachlose dürfen in Diskotheken übernachten

11.12.2018 13:30

Obdachlose in Berlin dürfen nun in zwei Diskotheken der Hauptstadt übernachten, damit sie vor der Winterkälte geschützt sind.

Der Wintereinbruch ist in vollem Gang und viele Obdachlose frieren. Zwei Menschen kostete die Kälte in Hamburg bereits das Leben. Berlin handelt jetzt und öffnet für Obdachlose die Türen zweier Clubs: Im Januar und Februar können einmal pro Woche etwa 25 Männer im Astra Kulturhaus im Stadtteil Friedrichshain sowie 15 Frauen im Kreuzberger Bi Nuu schlafen. Dafür werden jeweils der Backstagebereich und der Vorraum zum Veranstaltungssaal angeboten. 

Die GEBEWO, ein sozialer Träger der freien Wohlfahrtspflege, betreibt die Kälteunterkünfte. Zuvor hatte sich Torsten Brandt, Betreiber beider Diskotheken, Anfang des Jahres bei der GEBEWO gemeldet und den Vorschlag gemacht. "Es gibt einen ehrenamtlichen Koordinator des Kältehilfeangebots sowie viele, bereits gewonnene Freiwillige, die bereits auf ihren Einsatz warten“, sagte die Bezirkssprecherin Sara Lühmann der B.Z.. „Wir freuen uns über jedes weitere Angebot, um die Zahl der Kältehilfeplätze weiter auszubauen.“

Obdachlose in Deutschland: So hoch ist die Zahl

Laut GEBEWO leben etwa 6000 bis 8000 Einwohner Berlins auf der Straße. Insgesamt schätzte die BAG Wohnungslosenhilfe im November 2017 für das kommende Jahr (also 2018) einen Anstieg der Obdachlosen um 40 Prozent auf 1,2 Millionen. Verbindliche Daten zu 2018 liegen jedoch noch nicht vor. 2016 lag die Zahl bei 860.000 Menschen. 

 

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