Berliner Eisbärchen macht ersten Ausflug im Gehege

12.12.2019 09:52

Am 1. Dezember 2018, um 2:33 Uhr brachte Eisbärin Tonja (9) im Tierpark Berlin das damals etwa meerschweinchengroße Mini-Bärchen auf die Welt.

Berlin – Nun, gut dreieinhalb Monate später, war es zum ersten Mal zu sehen. Am Freitag wurde die Fellnase auf die Außenanlage des Zoos gelassen. Vor Fotografen und Reportern lief es munter über die Felsen und machte sogar seine ersten Schwimmversuche! Dicht an seiner Seite: Eisbären-Mama Tonja (9).

Vorsichtig geht's zum Wasser​

Das Eisbärchen bei den ersten Schwimmversuchen. Scheint sehr gut zu klappen – immerhin ist die Kleine frech genug, um Mama in die Schnauze zu beißen​

Auch die Mama ging mit ins Wasser​

„Das ist heute natürlich ein ganz besonderer Tag für das gesamte Team des Tierpark Berlin“, verkündet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem stolz. „Nach dem monatelangen Bangen und Daumendrücken ist die Erleichterung kaum in Worte zu fassen und wir freuen uns, dass das kleine Eisbärchen ab diesem Wochenende auch endlich für unsere Besucher zu sehen ist.“

Ab Samstag gegen 9.30 Uhr werden Tonja und die kleine Eisbärin täglich auf der Außenanlage für die Tierpark-Besucher zu sehen sein. Da solche Entdeckungstouren für kleine Eisbären jedoch auch ziemlich anstrengend seien, würden sich die beiden vor allem anfangs noch regelmäßig zum Ausruhen in die Wurfhöhle zurückziehen und somit nur stundenweise draußen sein.

Nach dem Schwimmen einmal ordentlich schütteln ...

Und Eisbär-Kurator Dr. Florian Sicks ergänzte: „Wir sind mit der Entwicklung nach wie vor sehr zufrieden – die junge Eisbärin ist mittlerweile so aktiv und sicher auf den Tatzen, dass es nun Zeit für den ersten Ausflug war.“

Er erklärte auch, warum das Bärchen schon beim ersten Versuch schwimmen konnte: „Sobald junge Eisbären alt und kräftig genug sind, um mit ihren Müttern die Wurfhöhle zu verlassen, können sie bereits instinktiv schwimmen.“

Eisbärchen ist putzmunter – und ziemlich frech

Trotz schwarzer Knopfaugen und weißem Kuschelfell sei das Junge definitiv kein Kuscheltier, so der Chef der Berliner Zoos.

► Bei der zweiten Tierarzt-Untersuchung und Impfung am vergangenen Dienstag zeigte sich das Eisbär-Mädchen bereits äußerst wehrhaft. Es ließ sich weder wiegen noch vermessen. Bei der ersten Tierarzt-Untersuchung am 14. Februar brachte die kleine Eisbärin bei einer Größe von 61 cm von Kopf bis Po stolze 8,5 kg auf die Waage.

Der Chef des Berliner Tierparks ist froh über die gute Entwicklung des Mädchens

„Sie ist nicht zimperlich“, berichtete Knieriem. Die kleine Eisbärin starte auch schon Scheinangriffe auf ihre Mutter und beiße sie neckisch ins Fell.

Aber Mama Tonja bleibe dabei stets gelassen und schiebe ihren Nachwuchs höchstens sachte mit ihrer großen Bärentatze beiseite. „Sie ist einfach eine richtig gute Bären-Mama.“

Den Namen bekommt es, sobald ein Sponsor feststeht

Das mit den Klippen war nicht immer einfach

Und zurück in die Höhle

Namenspate wird gesucht

Einen Namen wird das Eisbärchen bekommen, wenn ein Pate feststeht. „Wir sind aktuell in Gesprächen mit potenziellen Paten, von denen es schon einige gibt. Der Pate bestimmt den Namen und das Prozedere, wie der Name ausgesucht wird, maßgeblich mit“, erklärte Tierpark-Sprecher Max Jäger vor wenigen Tagen.

Bis es soweit ist, stehen Formalia auf dem Programm. „Geklärt werden muss, wie die Patenschaft genau ausgestaltet wird. Dann wird auch feststehen, wie das Jungtier heißt oder wie der Name ausgesucht wird“, so Jäger weiter. Die Entscheidung wird voraussichtlich Anfang April fallen.

▶︎ Wie bei den als Einzelgänger lebenden Eisbären üblich, ist Vater Wolodja (7) bei der Aufzucht des Jungtiers nicht involviert. Er ist mittlerweile in den Zoo Rhenen in den Niederlanden gezogen.

Quelle