Bewegender Moment beim Leeds-Marathon: Sportler trägt seinen todkranken Freund über die Ziellinie

25.12.2023 10:11

Er wollte noch einmal aktiv dabeisein – und gleichzeitig auf seine unheilbare Krankheit aufmerksam machen: Ein früherer Rugby-Profi konnte dank seines früheren Teamkameraden an einem Marathon teilnehmen.

Jahrelang waren Kevin Sinfield und Rob Burrow Freunde und Teamkollegen: Die beiden Briten spielten zusammen bei den Leeds Rhinos Rugby. Und das sehr erfolgreich: Mehrere Titel holte der Verein. Rugby ist ein sehr intensiver Sport, Fotos aus ihrer aktiven Zeit zeigen zwei kräftige, fast bullige und vor Energie strotzende junge Männer. Doch dann schlug das Schicksal zu.

Nach dem Ende seiner aktiven Sportkarriere im Jahr 2017 ging Rob Burrow mit einer bitteren Diagnose an die Öffentlichkeit: Er war an ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) erkrankt, einem unheilbaren, immer weiter fortschreitenden Muskelschwund. Bekannt wurde die unbarmherzige Erkrankung unter anderem durch den Wissenschaftler Stephen Hawking († 2018). Inzwischen ist der einst muskulöse Rugby-Star deutlich abgemagert, kann nicht mehr selbst laufen.

Rugby-Profi erkrankte an ALS

An der Freundschaft zu seinem früheren Teamkollegen Kevin Sinfield hat das aber nichts geändert. Und der war auch sofort zur Stelle, als Burrow sagte, er würde gern noch einmal am Leeds-Marathon teilnehmen – und dadurch auf seine unheilbare Krankheit aufmerksam machen. Gemeinsam haben die beiden Freunde schon früher Spenden für die Erforschung der Muskelerkrankung gesammelt. Und so begannen sie zu planen, wie Rob aktiv beim Marathon dabei sein könnte, obwohl er nicht mehr selbst laufen kann. Kevin fragte bei einigen anderen früheren Teamkollegen an, ob sie sich ebenfalls beteiigen wollten – und so ging in Leeds schließlich eine ganze Gruppe ehemaliger Rugby-Stars an den Start.

Rob Burrow saß dabei in einem speziellen Rollstuhl, der beim Lauf abwechselnd von seinen früheren Kollegen geschoben wurde. Bis kurz vor die Ziellinie. Da stoppte Kevin Sinfield – und trug seinen Freund persönlich über die Ziellinie. Ein berührender Moment, der vielen Zuschauer:innen einen Kloß im Hals bescherte. Der Applaus für die beiden Männer war ohrenbetäubend. Die Zeit, so sagte Kevin Sinfield, sei allen an der Aktion beteiligten völlig egal gewesen. Es sei um Robs Wunsch gegangen und darum, Zeit miteinander verbringen zu können, während man gleichzeitig auf die tückische Krankheit aufmerksam mache.

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