Bier ist noch genug da: 61 Gäste seit drei Nächten in britischem Pub eingeschneit

30.11.2021 08:27

Seit Tagen schneit es in Teilen Großbritanniens. Konsequenzen hat das unter anderem für die Besucher eines Pubs: Nach einem Konzertabend können sie das Gasthaus nicht mehr verlassen.

Eigentlich wollten sich die 61 Besucher des Tan Hill Inn, eines Pubs im nordenglischen Nationalpark Yorkshire Dales, nur eine Oasis-Coverband am Freitagabend ansehen. Jetzt müssen sie immer wieder "Wonderwall" und "Don't Look Back in Anger" anhören: Die Gruppe ist schon seit drei Tagen eingeschneit. Auch die Nacht von Sonntag auf Montag mussten die 61 Personen in dem Pub verbringen.

Herbststurm Arwen hatte in der Region für Verkehrschaos gesorgt, das eine Abreise unmöglich machte: Es gab starken Schneefall, elektrische Leitungen waren umgestürzt, in vielen Haushalten fiel der Strom aus. Laut BBC war die Schneedecke am Samstagmorgen 90 Zentimeter hoch. So müssen die Konzertbesucher weiter ausharren. Was nicht weiter schlimm zu sein scheint: Allem Anschein nach machen die Briten das Beste aus den Umständen.

Eingeschneiter Pub: Die Gäste sind guter Dinge

Zwei Drittel der Gäste hatten ohnehin eine Übernachtung in dem Gasthaus gebucht, nun müssen sie noch einige Nächte dranhängen. Doch die Stimmung ist gut, wie den Facebook-Posts auf der Seite des Pubs zu entnehmen ist: Die Besucher:innen vertreiben sich die Zeit mit Gesprächen und Karaoke – wenn es mal nicht immer nur Oasis sein soll. Bier ist auch ausreichend vorhanden.

"Es war sehr schön und alle sind guter Dinge", sagte Pub-Betreiberin Nicola Townsend der BBC. Die Leute seien schon "eine große Familie". Und sie fügte an: "Eine Frau sagte sogar: 'Ich möchte gar nicht mehr gehen.'" Für das Personal in dem Gasthaus bedeuten die unerwarteten Kund:innen zwar Arbeit rund um die Uhr, aber auch ein großes Geschäft. Zudem berichten Medien aus ganz Europa über den eingeschneiten Pub.

Atlas, Singapur

Platz 4: Atlas, Singapur, Singapur
Im vergangenen Jahr noch auf Platz 8, nun knapp am Siegertreppchen vorbeigeschrammt: die Atlas Bar in Singapur. Hier weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll: Gold und Kupfer, Samt und Marmor, so weit das Auge reicht. Der Blickfang ist jedoch der Gin-Turm, der aus 1300 Flaschen besteht. Hier bekommt man neben sehr seltenen, alten Gin-Sorten auch rare Whiskys. "Während der Pandemie setzte die Bar ihre monatlichen Versammlungen der Juniper Society fort (natürlich online), wobei sie ihren Mitgliedern jedes Mal einen neuen Gin vorstellte", heißt es in der Erklärung zur diesjährigen Bestenliste. "Ab 10 Uhr morgens geöffnet, kann man im Atlas den ganzen Tag wortwörtlich essen und trinken - vom Morgenkaffee bis zum Nachmittagstee, bevor es am Abend mit Martinis weitergeht. Wo sonst würden Sie den Tag lieber verbringen als in der besten Bar Asiens."

An eine Abreise ist noch nicht zu denken

Das Team bemüht sich, die Gäste zu beschäftigen: "Ich wollte gestern einen Wettbewerb für den bestangezogenen Schneemann ausrufen, aber es war so kalt und der Wind so stark, dass das nicht geklappt hat", berichtet Nicola Townsend. Weiterhin türmen sich große Schneeberge vor dem Eingang. Zwar haben die Eingeschneiten mittlerweile einen Ausgang aus dem Pub freigeschaufelt, an Autofahren ist aber noch nicht zu denken. Immer noch ist unklar, wann sich die Wetterlage wieder entspannen wird.

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