Briten verärgert über Boris Johnson: Illegale Einwanderung hält an

09.09.2020 11:55

Am vergangenen Mittwoch landeten erneut 416 illegale Migranten an britischen Küstenabschnitten. Brexit-Parteiführer Nigel Farage sprach von einer „totalen Demütigung“. Die konservative Boris Johnson-Regierung müsse endlich den politischen Willen finden, das abzustellen, sonst werde der Strom illegaler Einwanderer nicht abreißen. Den Briten reicht es allmählich. Denn seit Jänner kamen in Summe schon 5.600 illegale Migranten ins Land. 

Die Asylforderer kommen zumeist aus Frankreich über den Kanal. Premier Boris Johnson, dem man bezüglich illegaler Migration eine „liberale Haltung“ nachsagt, meinte kryptisch: er habe großes Mitgefühl mit diesen Menschen … doch sie seien Opfer krimineller Banden und verstoßen gegen das Gesetz. Diese Haltung untergrabe auch die legitimen Ansprüche anderer, die in England Asyl beantragen. Man werde sich die Gesetze anschauen, die offenbar Magnet für jene sind, die Schutzbedürftige ausbeuten. Innenministerin Priti Patel wollte zwar ein ernstes Wort mit den Franzosen sprechen und gemeinsam gegen die Invasion vorgehen. Ganz offensichtlich funktioniert das aber nicht. Das ganze Ausmaß der Misere zeigt ein Vergleich: im ganzen Jahr 2018 kamen lediglich 297 illegale Migranten ins Land, allein seit Jahresbeginn 2020 bereits 5.600.

Hotel mit Vollpension

Weil angesichts der anhaltenden Migrationswelle der öffentliche Druck steigt, kündigte die Regierung vor einigen Wochen vollmundig an, die Küste mit Drohnen überwachen und die Königliche Marine patrouillieren zu lassen. Farage ironisch dazu: „Es wäre völlig egal, wenn man die Überreste der Königlichen Marine auf den Kanal schickt. Solange gilt, dass jeder, der die 12-Meilen-Zone in britisches Territorial-Gewässer überschreitet, das Recht auf ein 4-Sterne-Hotel mit drei Mahlzeiten am Tag, freie Zahnbehandlung, freie Krankenversorgung, und 40 Pfund Zigarettengeld die Wochen hat, wird sich nichts ändern“.  Farage spielte u.a. auf Enthüllungen kritischer Journalisten und Hinweise aus der Bevölkerung an, wonach Migranten auf unbestimmte Zeit in Spitzen-Hotels untergebracht werden, während zum Teil Touristen abgewiesen werden.

Nach EU-Austritt eigene Regeln

Wie Daily Mail unter Berufung Regierungszahlen berichtete, werden zwar 80 Prozent der Asylansuchen abgewiesen, aber lediglich 185 von 2.000 „falschen Flüchtlingen“, wurden seit 2018 außer Landes gebracht.  Migranten drohen zudem immer wieder, sich und ihre Kinder zu ertränken, sollten ihre Boote abgewiesen werden. Farage vermutet, dass Menschenhändler die Brexit-Periode nützen, um den „Verkauf“ ihrer illegalen Leistungen anzukurbeln. Denn wenn die Briten Ende des Jahres die EU verlassen, müssen sie sich nicht mehr an die Dublin-Regeln halten und werden die Boote zurück nach Frankreich schicken. Das ist jetzt nicht möglich.

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