Corona-Lockdown: Wie man Kinder beim Homeschooling am besten motiviert

14.01.2021 10:13

Homeschooling in Lockdown-Zeiten kann Eltern überfordern. Wir verraten, wie sich das Kind zum Lernen motivieren lässt. 

Durch den Corona-Lockdown müssen viele Eltern ihre Kinder im Homeschooling betreuen - keine leichte Aufgabe, die schnell überfordern kann. Dir geht es auch so? Wir haben sieben Tipps gesammelt, mit denen du dein Kind zum Lernen motivieren kannst. 

Vorab sei aber gesagt: Setz die Lernziele nicht zu hoch an, das frustriert dich und dein Kind im Zweifel nur. Und: Perfektes Homeschooling gibt es nicht, daher solltest du deine Erwartungen an dich und dein Kind vorab schon runterschrauben. Nun aber zu den Tipps:  

1. Zeitliche Struktur festlegen 

Da es den Kindern durch den Ausfall an Struktur fehlt, ist es wichtig, ihnen einen Lernrahmen zu geben. Außerdem schaffst du so auch für dich Klarheit. Viele Schüler*innen haben Arbeitsblätter, Aufgaben und Hefte bekommen, die sich abarbeiten sollen. Erstelle am besten einen Wochenplan - quasi einen Stundenplan für zu Hause. Alternative: Halte dich an den Stundenplan der Schule. Beziehe dein Kind in jedem Fall mit in die Planung ein. 

2. Schulfächer mixen

Abwechslung hilft: Pädagogen raten dazu, nicht zwei Sprachen hintereinander lernen zu lassen, sprich: 45 Minuten Französisch und danach eine Einheit Deutsch oder Englisch. Heißt es auf dem Stundenplan der Schule also: Erste Stunde Mathematik, zweite Stunde Chemie, bringst du am besten einen Wechsel rein und schiebst zwischen die beiden naturwissenschaftlichen Fächer eine Geisteswissenschaft wie Deutsch oder ein kreatives Fach wie Kunst. 

3. Genug Pausen einbauen

Erwachsene können sich in der Regel maximal 90 Minuten am Stück auf eine Aufgabe konzentrieren. Bei Kindern im Alter zwischen fünf und sieben sind es nur 15 Minuten und bei Zehnjährigen etwa 20 Minuten. Als Faustregel gilt Lebensalter x 2, ist dein Kind also 8 Jahre alt, kann es sich 16 Minuten am Stück konzentrieren. Pausen sind daher wichtig, damit dein Kind die Batterien wieder aufladen kann. Baue die Pausen zwischen den Fächern ein (bis zu 30 Minuten) und auch innerhalb der Lerneinheiten. Da reichen schon oftmals drei, vier Minuten. 

4. Kleine Belohnung in Aussicht stellen

Die Gestaltung der Pausen ist ebenso wichtig, wie die Unterbrechung des Lernens selbst. Stelle die Pause als Belohnung in Aussicht, das kann dein Kind zusätzlich motivieren. Die Beschäftigung sollte klar kommuniziert und begrenzt sein. 

  • Spaziergang an der Luft
  • Ein Ballspiel
  • Ein kurzes Brettspiel
  • Puzzeln
  • Lesen
  • Musik hören

Was dagegen nicht sinnvoll ist: Belohnung in Form von Essen wie Süßigkeiten oder etwas, das zu sehr ablenkt und die Rückkehr ins Lernen erschwert, wie etwa Playstation-Spiele oder im Internet surfen. 

5. Lernpräferenzen berücksichtigen

Jedes Kind lernt anders, wie auch jeder Erwachsene, anders. Finde heraus, ob dein Kind besser mit Arbeitsblättern umgehen kann oder ob es sich Inhalte besser spielerisch merkt. Es gibt beispielsweise Englisch-Memorys, die hervorragend an die Sprache heranführen. Lerninhalte lassen sich auch über Musik transportieren oder über Bewegung. Wenn du dir nicht sicher bist, auf welche Art dein Kind am besten lernen kann, frag nach: "Was brauchst du, damit du dir xy besser merken kannst?" oder probiere verschiedene Möglichkeiten aus. 

6. Lernort wechseln 

Lass den Ort des Lernens dein Kind selbst entscheiden und wechselt den Platz, das schafft ebenfalls Motivation. Ob Küche, Esszimmer oder Arbeitszimmer - Hauptsache, dein Kind kann bequem sitzen, hat genug Licht, ist möglichst ungestört und hat so wenig Ablenkungsquellen wie möglich. 

7. Lob aussprechen 

Lob ist essenziell, wenn es um Motivation geht. Unsere innere Motivation wird laut Psychologen durch verbales Lob viel mehr geweckt, als durch ein materielles Lob. Hat dein Kind eine Aufgabe gelöst, sag ihm, dass du stolz bist oder umarme es. Umgekehrt solltest du ihm, wenn dein Kind ein Fehler gemacht hat, klarmachen, dass Fehler passieren können und das nicht schlimm ist.

Und noch ein Tipp: Fällt deinem Kind eine Aufgabe sehr schwer, lasst sie erstmal liegen und probiert etwas leichteres. Erfolgserlebnisse sind für die Motivation von Kindern besonders wichtig. 

Quelle