Covid-Impfkritik aus Afrika: „Wollen nicht wie die Dummköpfe sterben!“

02.03.2021 10:11

Sambias vormaliger Vizepräsident Dr. Nevers Mumba forderte Regierungschef Edgar Lungu auf, mit Covid-19-Impfungen im Land so lange zu warten, bis heimische Wissenschaftler und Ärzte die ausländischen Seren geprüft und analysiert haben.

„Wir werden wie Dummköpfe sterben, wenn wir eine Regierung haben, die korrupt ist und nur darauf wartet, von der internationalen Gemeinschaft Geld zu bekommen“, sagte er.

Ist Impfstoff für Biden derselbe wie in Sambia?

Man wisse nicht, ob der Impfstoff den US-Präsident Joe Biden erhielt, derselbe sei, der in afrikanische Körper komme, sagte Mumba. Er sei ja nicht analysiert worden, als man ihn Biden verabreichte. Man habe seinen Impfstoff nicht mit dem verglichen, den man hier erhalte. Das können sie zwar auf CNN sagen, aber – könne man sich dessen sicher sein? Sambia sollte niemals alles akzeptieren, was ins Land komme, ohne es selbst zu überprüfen. Er selbst, seine Familie und seine Kinder, werden sich nicht impfen lassen. Die Impfungen sollten eigentlich im Februar starten, stehen aber angeblich noch nicht zur Verfügung.

Ohne Impf-Souveränität kein Staat

Man müsse davon ausgehen, dass ein Impfstoff unsicher ist, bis wissenschaftlich das Gegenteil erwiesen sei. Das können aber nicht Amerikaner, Russen, oder Europäer für Sambia entscheiden, sondern nur eigene Wissenschaftler und Ärzte. Woher solle Sambia diese nehmen, werde oft gefragt, erklärt Mumba. Doch, wenn eigene Leute nicht überprüfen können, was man erhalte, dann sollte man besser nicht mit Dingen in Berührung kommen, die von anderen hergestellt werden. Dann könne man nämlich vergiftet werden und „wir alle würden wie Dummköpfe sterben“. Er glaube, dass Sambia die besten Leute habe, denen man zutrauen müsse, die Zusammensetzung des Impfstoffs zu analysieren und sicherzustellen, dass er richtig und für das Volk geeignet sei. „Wir mögen arm sein, aber wir sind nicht dumm“, sagte Mumba. Er zitierte dabei Martin Luther King Junior: wenn wir nicht wissen, und nicht wissen wollen, was wir essen, was wir in unsere Körper injizieren oder aufnehmen, „haben wir keine Souveränität und sind kein Staat…“.

Geteilte Meinungen in Afrika

Auch Tansania geht in Corona-Zeiten eigene Wege: Präsident John Magufuli betrachtet die Pandemie als beendet, er lehnt die Annahme der angebotenen Covid-19-Impfstoff-ab, auch wenn sie – für Afrika – vielfach kostenlos sind. In Tansania gibt es keine einschränkenden Corona-Regelungen. Auch andere afrikanische Länder lehnen die von der Impf-Allianz (Gavi) gemeinsam mit der WHO fixierte Zuteilung von Covid-19-Impfstoffen ab: Burundi, Eritrea und Madagaskar. Madagaskar setzt auf seinen eigenen, selbst entwickelten Anti-Covid-Sirup, der nach traditioneller Methode aus lokalen Kräutern hergestellt wird.

 

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