Das Haus der Familie brennt lichterloh. Am nächsten Tag entdeckt der Vater in der Asche etwas, das sein Herz höher schlagen lässt.

27.09.2017 11:56

In Sevierville im US-amerikanischen Bundesstaat Tennessee hat die Familie Holmes eine bewegende Geschichte erlebt: Alles hatte mit einem unbarmherzigen Waldbrand in Gatlinburg begonnen, das circa 22 Kilometer vom Haus der Familie entfernt liegt.

Das Feuer hatte sich über ein großes Gebiet von ungefähr 72 km² ausgebreitet. 14 Menschen waren gestorben und über 1.600 Gebäude zerstört worden.

Letztlich erreichte es auch das Zuhause der Holmes, die nur sehr wenig Zeit hatten, dem flammenden Inferno zu entfliehen. Rob, der Vater der Familie, berichtet: „Wir kamen kaum lebend da heraus. Es war eine Frage von Sekunden. Wir sprangen über umgefallene, surrende Strommasten; es funkte, die Flammen näherten sich und wir konnten durch den Rauch schwerlich etwas erkennen.“

Nachdem die Familie Holmes der Gefahr entronnen war, kam sie zunächst bei Freunden und dann in einem Hotel unter. Vom 180.000-Euro-Haus blieb kaum mehr als Asche übrig und auch Hausrat im Wert von ca. 67.000 Euro musste abgeschrieben werden. Schlimmer wog jedoch der Verlust des Hausschweins Charles. „Es war einfach nicht genügend Zeit da, um Charles zu holen. Er ist auch zu schwer zum Tragen“, berichtete Rob.

„Meine Tochter schrie: 'Papa, was ist mit Charles?' Aber eine Feuerwalze näherte sich uns wie eine Flutwelle von der anderen Seite. Es war, als ob ich durch die Hölle fahren müsste. Ich konnte wegen Charles nicht umdrehen“, erzählt Rob weiter.

Andrea, die 15-jährige Tochter der Familie, hatte sich drei Jahre lang um das Hausschwein gekümmert. Sie war untröstlich, es schmerzte sehr, dass sie Charles in den Flammen zurücklassen mussten. Sie weinte die ganze Nacht nach der Flucht aus den Flammen.

Als sich der Rauch verzogen hatte, fuhr Rob zu den Überresten seines einstigen Hauses. Als er ankam, vernahm er ein schwaches Grunzen. Er konnte kaum glauben, wen er dort im Schutt und in der Asche fand: Charles!

Das Tier hatte den Feuersturm tatsächlich überlebt, und zwar dadurch, dass es sich einen kleinen Graben gebuddelt hatte und rund um seine Kuhle Dreck in das herannahende Feuer scharrte. Dadurch konnte es unglaubliche 800 Grad Celsius überleben.

Freilich war Charles von der Katastrophe schwer mitgenommen. Er war dehydriert und konnte kaum auf eigenen Beinen stehen. Sofort übergab Rob sein Hausschwein in ärztliche Behandlung. Nach einer Phase der Genesung geht es dem Tier inzwischen glücklicherweise wieder richtig gut.

Weil die Versicherung jedoch nicht alle Kosten der Zerstörung deckt und auch die Behandlung des Hausschweins einiges gekostet hat, kommen Rob und seine Familie nur langsam auf die Beine. Glücklicherweise hilft Charles seiner Familie zumindest mittelbar tatkräftig beim Wiederaufbau des Familienhauses.

Durch Charles' zwischenzeitlich erlangte Bekanntheit in den sozialen Medien erhält die Familie viele Spenden. Dazu kommen Einnahmen aus einem Kinderbuch, das die Geschichte des treuen Schweins erzählt.

Wer kann schon von sich behaupten, ein solches Haustier zu haben?

 

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