Das Jenke-Experiment: Diese Gift- und Zusatzstoffe sind in Zigaretten enthalten

10.10.2018 11:14

In Zigaretten stecken eine Vielzahl an Zusatzstoffen

Jenke von Wilmsdorff will sich in einem neuen Jenke-Experiment seiner Nikotinsucht stellen und endlich rauchfrei werden. Dass es so schwer ist, dauerhaft von Zigaretten wegzukommen, liegt vor allem an der ausgeklügelten Zusammensetzung der Inhaltsstoffe in den Glimmstengeln. Enthielten die ersten Zigaretten am Ende des 19. Jahrhunderts praktisch nur Rohtabak in weitgehend unveränderter Form, besteht eine Zigarette heute aus Tabak, Nikotin, Teer, Aceton, Arsen, Zusatzstoffen und Geschmacks- und Verdickungsmitteln. Mit einer Vielzahl an Zusatzstoffen sollen geschmackliche Effekte erzielt und die chemischen Eigenschaften der Zigaretten verändert werden – vor allem, damit Konsumenten schneller abhängig werden. 

Das Nikotin in Zigaretten macht schnell abhängig

Beim Rauchen einer Zigarette bilden sich ca. 5.300 Inhaltsstoffe, von denen mindestens 60 nachweislich krebserregend sind. Viele der Zusatzstoffe in Zigaretten erscheinen für sich alleine harmlos, werden beim Verbrennungsprozess aber zu gesundheitsschädlichen Substanzen umgewandelt.

Eines der stärksten bekannten Gifte und der Hauptwirkstoff im Zigarettenrauch ist Nikotin als ein natürlicher Bestandteil von Tabak. Nikotin ist zwar nicht krebserregend, aber macht schnell abhängig und wirkt im Gehirn wie ein natürlicher Botenstoff. Dort erzeugt es in wenigen Sekunden ein Gefühl der Entspannung und des Glücks, lässt Stress verschwinden und bekämpft auch Hungergefühle. Für einen erwachsenen Menschen wären 60 Milligramm Nikotin tödlich. Der gesetzlich festgelegte Grenzwert für Nikotin im Rauch einer Zigarette liegt bei einem Milligramm.

Dieser Giftcocktail steckt in jeder Zigarette

Mit jeder Zigarette nimmt der Rauchende einen Giftcocktail aus Substanzen zu sich, die wir sonst aus ganz anderen Einsatzgebieten kennen. Ammoniak etwa ist genau wie Methanol und Benzol unter anderem in Putzmitteln enthalten, entsteht aber auch beim Anzünden einer Zigarette. Beim Rauchen macht es die Flimmerhärchen auf der Schleimhaut in den Atemwegen kaputt und sorgt dafür, dass das Nikotin besser an diesen haften bleibt - Ammoniak wird hier also zum Suchtbeschleuniger. 

Beim Rauchen einer Zigarette wird Teer freigesetzt, der an den Innenwänden von Mund, Rachen und Bronchien und den feinen Härchen der Lunge haften bleibt und diese verklebt. Teer ist am häufigsten für Krebserkrankungen durch Tabakkonsum verantwortlich. Er setzt sich aus zahlreichen chemischen Substanzen zusammen, die teilweise stark krebserregend sind - etwa Kohlenwasserstoffe und Benzole.

Ebenfalls in Zigarettenrauch enthalten: Arsen und Blausäure, die sonst in Rattengift stecken, Aceton und Tuluol, die man auch im Nagellackentferner findet und Butan, das in Erdöl und Erdgas enthalten ist. Cadmium, Blei, Nickel und Zink sind nicht nur Bestandteile von Batterien, sodern auch von Zigaretten. Formaldehyd steckt sonst etwa in Desinfektionsmitteln. Außerdem enthalten Zigaretten Schwefelsäure, die sonst bekannt dafür ist, für schwere Verätzungen zu sorgen. Und das ist nur eine kleine Auswahl der Stoffe, die Raucher mit jedem Zug an einer Zigarette zu sich nehmen. 

Menthol und Zucker sollen Zigarettenrauch angenehmer machen

Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum haben Tabakhersteller bei den Inhaltsstoffen, mit denen Zigaretten angereichter werden, einen großen Freiraum. Daher sind häufig hunderte von chemischen Zusatzstoffen im Tabak enthalten. Viele davon haben vor allem einen Zweck: Sie sollen die Nikotinaufnahme beim Rauchen erleichtern und Raucher schneller abhängig machen. 

Dazu kommt, dass der sonst unangenehm schmeckende Rauch durch die Beigabe bestimmter Substanzen angenehmer gemacht werden soll: Ist den Zigaretten etwa Menthol beigefügt, kann man den ansonsten schmerzhaften Rauch tiefer inhalieren. Zucker steckt in Zigaretten, um den strengen Tabakgeschmack weicher zu machen. Diese chemischen Veränderungen ermöglichen es, größere Rauchmengen zu inhalieren – und das lässt auch die Gefahr für die Gesundheit größer werden, weil mehr krebserregende Substanzen aufgenommen werden können.

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