Dem Hund Aus beibringen gehört zu den Grundkommandos

24.12.2019 09:44

Dem Hund Aus beibringen gehört zu den Grundkommandos  und sollte von jedem Hund unbedingt befolgt werden. Warum es wichtig ist, dass Dein Hund dieses Kommando beherrscht und wie Du ihm das Befolgen von „Aus“ schnell und einfach beibringst, verraten wir Dir hier.

Dem Hund Aus beibringen ist anfangs etwas schwierig. Es kann vorkommen, dass er unbedingt behalten möchte, was er gerade im Maul hat. Wahrscheinlich interpretiert er Deine Versuche, ihm sein Spielzeug wegzunehmen als Aufforderung zum Spielen. Wenn Du Deinem Hund Aus beibringen möchtest, muss Du deshalb konsequent und verständnisvoll vorgehen.

Das musst Du wissen

  • Das Kommando Aus kann Deinem Hund das Leben retten
  • Dem Hund Aus beibringen geht schon im frühen Welpenalter
  • Auch erwachsene Hunde können das Kommando Aus noch lernen
  • Überfordere Deinen Hund beim Training ist
  • Lege ausreichend Pausen ein
  • Nutze Leckerlies um Deinen Hund zu belohnen

Warum solltest Du Deinem Hund Aus beibringen?

Dem Hund Aus beibringen ist in vielerlei Situationen wichtig. Natürlich soll Dein Hund beim Spielen sein Spielzeug loslassen, wenn Du ihm ein entsprechendes Kommando gibst. Viel wichtiger ist aber, dass Du Deinem Hund Aus beibringst, wenn er etwas im Maul hat. Das kann etwas sein, was er zu Hause aus der Küche stibitzt hat oder – und das kann lebensgefährlich sein – wenn er beim Gassigehen etwas aufnimmt. 

Häufig ist aber in einer Gassi-Situation besonders wichtig ist, dass er seine „Beute“ abgibt. Hunde sammeln gerne unterwegs für sie lecker duftende Brocken ein, die unter Umständen krank machen oder sogar lebensbedrohlich sein können. Vergammelte Fleischreste aus weggeworfenen Sandwiches, zersplitterte Hähnchenknochen, die im Hals stecken bleiben können oder verwesende Mäuse, die möglicherweise vergiftet wurden sind nur einige Beispiele. Leider besteht auch die Möglichkeit auf absichtlich ausgelegte Giftköder zu stoßen.

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In diesen Situationen ist es enorm wichtig, dass Du Deinem Hund das Kommando Aus begebracht hast. Er muss seinen Fund abgeben anstatt ihn herunterzuschlucken. Doch auch in weniger bedrohlichen Situationen kann es für Dich wichtig sein, dass Dein Hund etwas wieder abgibt. Zum Beispiel, wenn er Deinen Hausschuh stibitzt oder beim Dummy-Training.

Wann kannst Du Deinem Hund Aus beibringen?

Da das Beherrschen des Kommandos „Aus“ lebenswichtig sein kann, sollte es Dein Hund so früh wie möglich lernen. Dabei ist es wichtig zu beachten, vor allem bei Welpen die Trainingseinheiten kurz zu halten. Ihre Aufmerksamkeitsspanne reicht manchmal nur für einige Sekunden. Deswegen solltest Du keinesfalls ärgerlich werden. 

Auch bei ausgewachsenen Hunden kann es nötig sein, ihnen „Aus“ beizubringen, wenn sie es bisher nicht gelernt haben, weil es ihnen niemand beigebracht hat oder sie bisher als Straßenhund gelebt haben. Zu Beginn lässt hier die Konzentration ebenfalls nach einigen Minuten nach. Dies erkennst Du daran, dass Dein Vierbeiner andere Geschehnisse in der Umgebung mehr beachtet als Dich, gähnt oder sich kratzt. Mache dann eine Pause.

Wie kannst Du Deinem Hund Aus beibringen?

Wenn Du Deinem Hund Aus beibringen möchtest, beginnst Du am besten damit, Leckerlis und Happen bereitzuhalten, von denen du weißt, dass Dein Hund sie besonders gerne mag. Dann spielst Du in einer Umgebung mit wenig Ablenkung. Zu Hause, im Garten oder auf einer ruhigen Wiese an der Leine sind geeignete Orte. Nutze ein Spielzeug, das er zwar mag, aber nicht sein absolutes Lieblingsspielzeug ist. Er würde also einen richtig guten Tausch eingehen, wenn er dieses für das besonders gute Häppchen hergibt.

Hat Dein Hund das Spielzeug in seinem Maul, hältst Du nun ein Leckerli unter seine Nase, damit er den Geruch aufnehmen kann. Dann sagst Du einmal klar und deutlich: „Aus!“. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dein pelziger Freund sein Spielzeug fallen lässt, um nach dem duftenden Häppchen zu schnappen, ist groß. Dann lobst Du ihn überschwänglich in dem Moment, in dem er den Gegenstand fallen lässt und belohnst ihn mit dem Futter. Lässt er das Spielzeug nicht fallen, probiere es zu einem anderen Zeitpunkt nochmals mit einem uninteressanteren Gegenstand und einem noch besseren Leckerli.

Übe dies so lange, bis Dein Hund den Befehl „Aus!“ mit dem Loslassen des Spielzeugs verbindet. Wenn es jedes Mal schnell und problemlos funktioniert, kannst Du die Schwierigkeit langsam erhöhen und schrittweise in Umgebungen mit mehr Ablenkung, noch interessanteren Spielzeugen und ab und zu auch mal ohne Leckerli üben. Je häufiger Dein Hund den Ablauf mit Dir trainiert hat, desto leichter fällt es ihm, das Kommando zu befolgen.

Am Schluss kannst Du dazu übergehen, das Spielzeug durch einen Kauknochen oder etwas anderes Essbares, das sich nicht sofort herunterschlucken lässt, zu ersetzen. Hierbei sollte das Essbare, das Dein Hund abgeben muss, anfangs wieder möglichst wenig interessant sein, während der Belohnungshappen in dem Fall ruhig etwas größer und besonders schmackhaft sein darf, damit Dein Hund einen guten Tausch macht.

Gibt es Tricks für besseres Lernen?

Spaß am Training ist die beste Voraussetzung für einen guten Lerneffekt. Idealerweise merkt Dein Vierbeiner, dass auch Du Freude am gemeinsamen Üben hast. Suche Dir daher am besten Momente aus, in denen Du entspannt bist und mache lieber viele kurze Trainingseinheiten, als Dich und Deinen Vierbeiner zu ermüden. So kannst Du jede Lektion mit einem Erfolgserlebnis abschließen und Dein Vierbeiner wird sie als positives Erlebnis abspeichern und freudig an der nächsten teilnehmen. Wichtig ist auch, neue Kommandos anfangs in Umgebungen zu üben, in denen keine oder kaum Ablenkung herrscht und diese erst langsam zu steigern, wenn die Lektion dort einwandfrei funktioniert. Andernfalls überforderst Du Deinen Vierbeiner und die Erfolgserlebnisse bleiben aus.

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