Die Menschen müssen würgen, als sie den Tieren die Wucherungen abschneiden. Dann sagt der Tierarzt etwas, das ihnen die Schuhe auszieht.

19.09.2017 13:38

Wenn es um die Rettung von Tieren geht, ist Rick Chaboudy ein alter Hase. Nach mehr als 30 Jahren in der Branche hat er schon so einiges erlebt und ist nicht leicht aus der Fassung zu bringen. Doch als er diese fünf Vierbeiner sieht, muss auch er schlucken.

Denn die Lhasa Apsos, zu deren Hilfe Rick und sein Team der „Suncoast Animal League“ (SAL) aus Palm Harbor, Florida, zu Hilfe gerufen werden, sind so vernachlässigt, dass sie kaum noch als Hunde zu erkennen sind. Lhasas neigen zwar von Natur aus dazu, zottelig zu sein, aber diese hier sehen absolut grausam aus. Auch wenn Rick sich innerlich auf das Schlimmste vorbereitet, ist er doch nicht auf diesen Anblick gefasst. Die Besitzerin hat den Tierschützern erzählt, dass sie sich nicht mehr um die Tiere kümmern kann, allerdings scheint es, als habe sie das überhaupt noch nie getan.

Das Fell der Vierbeiner ist so dicht und dreckig, dass sie nichts mehr sehen und die meiste Zeit regungslos herumsitzen. Die Hunde sind alle zehn Jahre alt, aber sie benehmen sich, als seien sie mindestens 20.

Auch scheinen sie seit Monaten nicht gewaschen worden zu sein; ihr Geruch ist unerträglich und verursacht bei den Rettern Übelkeit. Diese nehmen sie sofort mit und machen sich als Erstes daran, die grundlegendsten Hygienemaßnahmen durchzuführen. Sie werden geschoren, gewaschen und entlaust. Es dauert die ganze Nacht, aber der Einsatz lohnt sich: Unter der verfilzten, kiloschweren Matte kommen fünf wunderschöne Tiere zum Vorschein. Dennoch ist dies erst der Anfang: Die Tiere haben Parasiten und müssen dringend behandelt werden. Auch sind sie unterernährt und wegen ihrer Vernachlässigung trauen sie Menschen im Allgemeinen nicht mehr über den Weg. Es dauert lange, bis sie es zulassen, dass Rick sie streichelt.

Beim Tierarzt kommt dann die nächste Hiobsbotschaft: Drei der Hunde leiden an einer schweren Krankheit: Helen hat eine Gebärmutterinfektion, Lilly leidet an Krebs und Sequoia hat ein Loch in der Hornhaut des Auges. Rick ist fest entschlossen, der „Seniorengruppe“ zu helfen und ihr den Weg zu schönen restlichen Jahren zu bahnen. Zum Glück haben wenigstens Sissy und Achilles das Martyrium ohne Folgeschäden überstanden.

Unermüdlich kümmern sie sich um die Hunde, schneiden ihre teilweise zehn Zentimeter langen Krallen, spielen mit ihnen und gönnen ihnen ein Wohlfühlprogramm, das sie die letzten Jahre vergessen lässt. Bald ist es dann so weit: Alle fünf bekommen ein liebevolles neues Zuhause!

Rick ist stolz auf seine rüstigen Rentner und freut sich, dass sie ihre letzten Jahre in einer schönen Umgebung verbringen werden und seit Langem wieder einmal richtig leben können. Durch die gute Behandlung geht es ihnen nun deutlich besser und sie können ihre dunkle Vergangenheit vergessen. Das haben sie sich auf jeden Fall verdient.

Für Fälle wie diesen arbeitet Rick in dieser Branche und es erfüllt ihn jedes Mal mit Glück, wenn er Tieren helfen und ihnen ein neues Leben schenken kann.

 

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