Die wahre Geschichte hinter dem Streaming-Hit Dog Gone

23.01.2023 11:36

Der Hundefilm „Dog Gone“ landete in der Woche nach seinem Erscheinen direkt in den Top Ten der Streaming-Plattform Netflix. Doch was ist die wahre Geschichte hinter dem Film? Wurde der Hund namens Gonker wiedergefunden?

Der neue Netflix-Film „Dog Gone“ mit Rob Lowe und Johnny Berchtold in den Hauptrollen stürmte die Streaming-Charts in der Woche des Erscheinens. Er landete direkt auf Platz 3 der wöchentlichen Top Ten. Der Familienfilm rührt viele Hundefreunde durch eine ausweglos scheinendes Rennen gegen die Zeit und eine schwierige Beziehung zwischen Vater und Sohn, die zusammen arbeiten müssen, um einen kranken Hund noch lebend zu finden. Doch was steckt hinter dem Film um den Hund namens Gonker?

Die wahre Geschichte hinter „Dog Gone“

„Dog Gone“ basiert auf dem 2016 erschienen Roman „Hund verzweifelt gesucht: Die wahre Geschichte einer Familie auf der Suche nach ihrem besten Freund“ von Pauls Toutonghi, der die Geschichte der Familie Marshall – insbesondere von Fielding Marshall und seinem Hund Gonker – erzählt. Soweit ist der grobe Ablauf mit der erzählten Realität des Films identisch.

Die wahre Geschichte, wie Gonker zur Familie Marshall kam, ist laut der „New York Post“ jedoch anders verlaufen als im Film dargestellt. 1991 sei die kleine Tochter von Fielding Marshall auf dem Operationstisch verstorben, während man versuchte, ihr Herz zu behandeln. Aufgrund der Tragödie habe Fieldings Freundin ihre Habseligkeiten zusammengepackt und sei ohne ein Wort verschwunden. Daraufhin sei Fielding, weil er sich allein und traurig gefühlt habe, auf die Idee gekommen, sich einen Hund zu holen. Er habe dann Gonker, einen Labrador-Mix, bei einem lokalen Tierheim gefunden und adoptiert.

Anders als im Film war der Hund, als er am 10. Oktober 1998 auf dem Wanderweg durch die Appalachen verschwand, bereits sechs Jahre Teil der Familie und lebte seit einiger Zeit mit der Diagnose Addisons. Die Stoffwechselkrankheit wird auch Morbus Addison genannt und führt dazu, dass die Nebenniere der Betroffenen wichtige Hormone nicht mehr selbst herstellen kann. Abgeschlagenheit, Durchfall und andere Stoffwechselsymptome sind die Folge der Erkrankung. Addisons verursacht darüber hinaus eine akute Immunschwäche, die zu Schockzuständen, Kreislaufkollaps und schließlich zum Tod führen kann. Daher benötigte auch der reale Gonker Injektionen, welche jeden Monat die fehlenden Hormone ersetzen sollten.

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Wurde der echte Gonker wiedergefunden?

Die „New York Post“ berichtet weiter, dass Gonker 15 Tage nach seinem Verschwinden von der Polizei in Wintergreen, im US-amerikanischen Bundesstaat Virginia, entdeckt worden sei. Er habe hinter einem Skiressort in den Mülleimern gestöbert. Gonker sei zu diesem Zeitpunkt von seinem Heimatort 111 Meilen (ca. 179 km) entfernt gewesen. Der Hund hatte während seines Verschwundenseins also durchschnittlich 11,8 Kilometer pro Tag zurückgelegt! Er habe jedoch nicht schlechter ausgesehen als vorher. Seine Pfoten seien wegen des rauen Untergrundes zwar verletzt gewesen, aber er habe auf seiner Reise sogar ein Pfund zugenommen.

Wie geht es Gonker und Fielding heute?

Nach den dramatischen Ereignissen und der großen Suche lief Gonker nie mehr so weit weg und lebte noch 5 weitere Jahre. Er starb 2003 im Alter von 11 Jahren. Fielding Marshall, der in der Realität nicht an der Stoffwechselerkrankung Colitis Ulcerosa erkrankt ist, lebt mit seiner Familie – und natürlich einem neuen Hund – in Chile.

Das meint PETBOOK zu „Dog Gone“:

„Dog Gone“ ist ein nett erzählter Familienfilm, der viele, die schon einmal vergeblich ein Haustier gesucht haben, zu Tränen rühren wird. Die Geschichte von Fielding und Gonker beruht zu großen Teilen auf wahren Begebenheiten, überspitzt die Situation jedoch teilweise. Fielding wird als liebevoller, aber etwas planloser Neu-Hundepapa dargestellt, der tatsächlich ziemlich viele Fehler, gerade in puncto Ernährung und Haltung, begeht und kein gutes Vorbild für Ersthundehalter ist. So schmeißt er zum Beispiel eine Party, nachdem er Gonker als Welpen aus dem Tierheim holt, bei der viele Fremde das Tier streicheln wollen und es laut und rau zugeht. Keine gute Umgebung zur Eingewöhnung eines Welpen, gerade wenn er aus dem Tierschutz stammt. Später treffen wir das Gespann im Hause von Fieldings Eltern wieder, wo er erzählt, dass Gonker es gewohnt sei, auch im Wald ohne Leine zu laufen. Es passiert, was passieren muss. Der Hund jagt einen Fuchs und verirrt sich, sodass er nicht mehr nach Hause findet. Dann entbrennt eine beispiellose Suchaktion, die nach viel Drama tatsächlich ein Happy End findet. Louisa Stoeffler, PETBOOK–Redakteurin

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