Diese Wolfs-Welpen sollen getötet werden!

27.11.2017 15:08

Die Jungtiere sind dunkel und laut Umweltministerium eindeutig keine reinen Wölfe. Deshalb sollen sie nun getötet werden

von: CHRISTIAN VOIGTveröffentlicht am

Kreis Gotha – Eine Wölfin streift mit ihren Jungtieren durch die Natur. Was sie nicht ahnt: Weil ihre Schützlinge von einem Hund gezeugt wurden, wollen Menschen sie nun töten!

Die Ohrdrufer Wölfin, die auf dem Truppenübungsplatz bei Gotha lebt, hat sechs Jungtiere. Die vier Jungs und zwei Mädchen sind etwa fünf Monate alt. Und sie sind Hybride!

Laut Umweltministerium stehe eindeutig fest, dass es sich bei dem Nachwuchs um eine Kreuzung aus Wolf und Haushund handelt.

Das Rudel auf einem Feld in Thüringen

Das Rudel ist Anfang Oktober in eine Fotofalle bei einer Schafsherde getappt. Außerdem wurden die Tiere am helllichten Tage auf dem Übungsplatz beobachtet.

Was passiert jetzt mit den Tieren? Die fünf Monate alten Welpen werden schon über den Winter geschlechtsreif.

Das Rudel tappte nachts in eine Fotofalle

Weil Hybride den Artenschutz gefährden und später nicht überlebensfähig seien, empfiehlt das Kompetenzzentrum Wolf des Bundes die Entnahme. Die sechs Jungtiere sollen jetzt schnellstmöglich geschossen werden. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits.

Seit Juli sind im Bereich des Übungsplatzes rund 65 Schafe und 14 Ziegen gerissen worden. Thüringens Schäfer schlugen daraufhin Alarm, die Landes-CDU forderte den Abschuss der Wölfin.

Ein Betäuben der Tiere und der Transport in ein Gehege ist aus Sicht der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) keine tierschutzgerechte Alternative. Erfahrungen aus Sachsen hätten gezeigt, dass dort gefangene Hybridwelpen unter der Gehege-Haltung gelitten hätten.

Die Jungtiere streifen über einen Feldweg

 

Quelle