Dieser Baby-Jaguar versteckt ein trauriges Geheimnis in seinem Körper. Es sind über 18 tiefe Wunden.

04.12.2017 18:21

D'Yaria ist ein wunderschöner Jaguar aus dem ecuadorianischen Dschungel. Doch als Tierschützer die junge Raubkatze im Oktober 2016 finden, ist sie statt von Eleganz von Schmerzen gezeichnet. Denn irgendjemand hat auf das kleine, erst 11 Monate alte Tier geschossen. Nachdem die Helfer sie eingefangen haben, bringen sie die zitternde D'Yaria in eine nahegelegene Tierklinik.

María Cristina Cely, Tierärztin bei der Hilfsorganisation „Darwin Animal Doctors“, ist sich ziemlich sicher, dass ansässige Bauern D'Yaria angeschossen und ihre Mutter getötet haben. Sie erzählt: „In dieser Gegend züchten die Menschen Vieh und es kommt immer wieder vor, dass ein Jaguar das Vieh angreift. Also werden die Raubkatzen gejagt und getötet. Es ist wirklich traurig.“

Insgesamt stecken 18 Stücke Schrot in D'Yaria. Sie ist praktisch komplett durchlöchert. Nachdem sie angeschossen wurde, rannte sie in den Urwald, bis sie nicht mehr konnte. Die Retter finden sie völlig entkräftet.

Mittlerweile kann sie nur noch den Kopf bewegen und leise knurren, aber der Rest ihres Körpers ist gelähmt. „Hätten wir sie nicht gefunden, wäre sie garantiert gestorben. Sie konnte weder trinken noch fressen“, sagt María. In der Hauptstadt Quito bekommt die kleine Raubkatze nun die Pflege, die sie braucht. Doch bis dahin müssen fünf qualvolle Stunden Autofahrt überwunden werden.

Bei der Ankunft nimmt sich Dr. Andrés Ortega sofort D'Yarias Wunden an, doch er ist sich nicht sicher, ob sie durchkommen wird. Selbst dann ist unklar, ob sie wieder laufen kann. Aber Aufgeben ist keine Option. Er tut alles, um sie zu retten.

María beschreibt die Behandlung: „Sie brauchte zwei Operationen. Einmal wurden die Kugeln entfernt, danach versuchten wir, den Schaden an der Wirbelsäule zu beheben. Indem wir schließlich einen kleinen Teil zwischen zwei Wirbeln entfernten, konnten wir ihr helfen.“

Nach der Operation heißt es erstmal bangen. D'Yaria wird vorsichtig beobachtet. Doch sie ist eine Kämpferin: Sie bewegt ihre Beine, versucht erste Schritte. Da wissen die Ärzte, dass alles gut werden wird. Nun können auch andere Untersuchungen anlaufen.

Jeden Tag wird sie ein bisschen stärker, kann schließlich laufen und spielen. Bald wird sie in ein Naturschutzgebiet gebracht, wo sie sich langsam wieder an das Leben im Freien gewöhnen kann, während Pfleger und Ärzte ihre Fortschritte begleiten. Sie sind optimistisch, dass D'Yaria wieder ein Leben in Freiheit wird genießen können. In folgendem Video kannst du ihre ersten Gehversuche bestaunen:

Um sie auch später noch beobachten zu können, bekommt sie ein Halsband mit einem Chip, der es den Helfern erlaubt, D'Yarias Bewegungen zu verfolgen. Sie benötigen allerdings Spenden, um das Projekt zu verwirklichen. Das Team ist zu Recht stolz auf sich und freut sich, D'Yaria aufwachsen und vielleicht irgendwann eine eigene Jaguarfamilie gründen zu sehen. Verdient hat es sich die stolze, elegante Kämpferin allemal.

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