Du weißt nicht, wie stark du bist, bis du stark sein musst

12.04.2018 16:17

Liebes Leben,
wenn ich sage, dass es nicht schlimmer werden kann, dann ist dies eine Feststellung und keine Herausforderung an dich. Du hast die große Fähigkeit, mir das Leben schwer zu machen, gib es zu.
Trotzdem danke ich dir, denn deine Härte hat mir beigebracht, niemals aufzugeben. Dank dir konnte ich mir zeigen, wie stark ich bin. Ich hätte ohne deine Schicksalsschläge nie so viel gelernt. Wenn es mich am meisten geschmerzt hat, wenn ich am meisten Angst gespürt habe, wenn ich glaubte, am schwächsten zu sein, wurde ich doch immer stärker.

Es scheint als gäbe es Momente, in denen sich alles auf den Kopf stellt und gegen dich rebelliert. Dann zerbricht etwas in dir und es gibt etwas in deinem Inneren, was aus Ohnmacht schreit. Es ist schwer, sich wieder zusammenzusetzen, wenn die Welt dir das Leben zerstört hat oder wenn du glaubst, dass es nicht noch schlimmer kommen kann.

Doch dann fängst du an, eine Kraft in dir zu entwickeln, mit der du es schaffst, Dinge zu akzeptieren und die dich für Veränderungen bereit macht. Dein Wohlbefinden steckt in dir drin und du hängst nur von einer Liebe ab, die keinen Widerstand erhebt, deiner Eigenliebe. Du weißt, dass es keinen Sinn macht, dich weiter unter Druck zu setzen und dass das Leben es wert ist, mit seinen guten und schlechten Seiten.

Und am Ende wirst du belohnt. Denn du weißt, dass die Überwindung der Schlüssel zum Erfolg ist, dass die Macht der Machtlosigkeit dich nicht eingenommen hat. Und wenn dein Willen all dies ausgehalten hat, dass du dann auch mit all dem fertig wirst, was dir noch bevor steht.

Die Geschichte der zwei Frösche, ein Beispiel für Widerstand

Eines Tages sind zwei Frösche in eine Schüssel mit flüssiger Sahne gefallen und merkten, dass sie dabei waren, in ihr zu ertrinken. Es war schwierig, in der Sahne zu schwimmen und sich in dieser zähen Masse, die sich wie Treibsand anfühlte, an der Oberfläche zu halten.

Am Anfang paddelten die beiden in der Sahne, um an den Rand des Gefäßes zu gelangen, doch bewegten sie sich nur auf der Stelle fort und wurden immer wieder herunter gezogen. Es wurde immer schwieriger, an die Oberfläche zurückzukommen und Luft zu schnappen. Und einer der beiden sagte laut:

Ich kann nicht mehr. Es ist unmöglich, hier herauszukommen und wenn ich schon sterben werde, dann möchte ich diesen Schmerz nicht noch weiter spüren. Es hat keinen Sinn, mit einem solchen Schmerz zu sterben.“

Und als er das sagte, hörte er auf zu schwimmen und er ertrank, er wurde von der zähen, weißen Flüssigkeit verschluckt. Der andere, widerstandsfähigere und vielleicht auch sturköpfigere Frosch, sagte sich:

„Es ist schwierig in diesem Ding voranzukommen, aber ich werde es weiter versuchen und sehen, ob ich einen Weg finde. Ich werde nicht aufgeben, ich werde bis zum letzten Atemzug kämpfen, solange, wie es nötig ist und wie ich in der Lage dazu bin.“

Und er strampelte weiter, immer weiter auf der selben Stelle, ohne auch nur einen Zentimeter vorwärtszukommen. Stunde um Stunde. Und plötzlich, vom Strampeln und Treten und Strampeln… hatte sich die Sahne in Butter verwandelt.

Der überraschte Frosch machte einen Hüpfer, und erreichte schließlich rutschend den Rand des Gefäßes. Daraufhin begab er sich fröhlich quakend auf den Weg nach Hause.

Wir sollen niemals aufgeben. Es gibt immer die Möglichkeit, sich doch noch über Wasser zu halten, auch wenn es uns wahnwitzig erscheint oder wir es uns nicht vorstellen können. In der Tat haben widrige Umstände oft die Eigenschaft, uns zu überraschen, da sie uns die Situation aus verschiedenen Perspektiven betrachten lassen.

Gib nicht auf, auch wenn die Kälte dich beißt

Gib nicht auf, auch wenn du wieder von vorn anfangen musst, du deine Schattenseiten akzeptieren musst, du deine Ängste eingraben musst, dich von deinem Ballast befreien musst und den Flug erneut nehmen musst.
Gib nicht auf, denn so ist das Leben, mach die Reise weiter, verfolge deine Träume, lass die Zeit gehen, räume die Trümmer aus dem Weg und erkunde den Himmel.
Gib bitte nicht auf, zögere nicht, auch wenn die Kälte brennt und die Angst dich beißt, auch wenn die Sonne sich versteckt und der Wind schweigt. Es brennt weiterhin ein Feuer in deiner Seele, und es gibt weiter Leben in deinen Träumen.

Weil das Leben deins ist und dein sind auch deine Wünsche, weil du es gewollt hast und weil ich dich liebe, weil es den Wein und die Liebe gibt. Weil es keine Wunden gibt, die nicht mit der Zeit heilen.
Die Türen öffnen, die Riegel entfernen, deine Schutzmauern verlassen, das Leben leben und die Herausforderung annehmen. Gewinn dein Lachen zurück, versuch zu singen, verlasse deinen Schutz und breite die Arme aus, breite die Flügel aus und versuch es noch einmal, das Leben zu feiern und die Himmel einzunehmen.

(…)

Denn jeder Tag ist ein neuer Anfang, denn dies ist die Stunde und der beste Moment, weil du nicht allein bist, weil ich dich liebe.

Mario Benedetti

Sei stark. Unabhängig von der Situation, durch die du hindurch musst. Alles vergeht, nichts ist permanent, alles ist zeitlich begrenzt. Es gibt nichts Böses, was 100 Jahre anhält, dein Leben wird besser werden. Sei nicht deprimiert, denn du gestaltest deine Tage so, wie du sie gern haben möchtest.

Nutze sie. Lebe sie. Lächele, besiege deine Ängste. Weine, wenn du es musst, lass heraus, was du in dir trägst. Aber lass dich niemals fallen, denn in diesem Leben gibt es keine Last, die so schwer ist, dass du sie nicht aushalten kannst.

Quelle