Eine schreckliche Krankheit vereinte diese beiden Frauen und heute genießen sie ihr Leben zusammen bis zu ihrem letzten Tag

19.09.2017 14:03

Die Journalistin Ana Michelle Soares, 34, und die Lehrerin Renata Lujan, 36, wussten voneinander nichts und wahrscheinlich hätten sich ihre Lebenswege auch nicht gekreuzt, wenn sie nicht mit einem schrecklichen Krebs diagnostiziert worden wären. So wie das das Leben dieser Frauen auf den Kopf stellte, so brachte es auch die Frauen zusammen.

Ana wurde im Alter von 28 Jahren mit Brustkrebs diagnostiziert. Zum Glück wurde der Knoten im frühen Stadium entdeckt und der Tumor konnte erfolgreich entfernt werden. Vier Jahre lang machte die Journalistin Nachuntersuchungen und nach kurzer Zeit wurde sie entlassen. Doch 2015 entdeckte sie einen Knoten in ihrer Lunge und ihre Welt brach zusammen.

Renate entdeckte den Tumor 2013 — nur drei Monate vor ihrer Hochzeit. Sie entfernte den Tumor, unterzog sich der Chemotherapie und ging mit einer Glatze zum Traualtar. 

“Das war in Ordnung, ich war wieder unter Kontrolle. Ich wollte sogar nochmal heiraten, und alles richtig machen, wenn die fünf Jahre vorbei gewesen wären.” 

Doch sie musste ihre Pläne ändern, als einige Knoten in ihrer Leber entdeckt wurden, ein paar Wochen nach Anas Entdeckung und immer noch kannten sie sich nicht.

Verzweifelt trat Ana einer Gruppe auf Facebook bei und sagte, dass sie über den Knoten in ihrer Leber erfuhr und dieser bösartig war und dass dieser von Metastasen besetzt war. Als Renata Anas Aussage las, hatte sie das Gefühl, dass sie die gleiche Diagnose hatten.

 

Der Beginn der Freundschaft

Zwei Frauen, deren Wege sich in ihren Leben niemals gekreuzt hatten, hatten die gleiche Diagnose. Und Anas Arzt sagte, dass es möglich war, diese Krankheit mit Behandlung in den Griff zu bekommen, während Renatas Arzt sagte, sie würde nicht länger als sechs Monate leben. Zu dem Zeitpunkt, beschloss Renata mit Ana Kontakt aufzunehmen, als sie gewisse Veränderungen bei den Entscheidungen ihrer Behandlung bemerkte. Deshalb entschied sie sich für einen anderen Spezialisten. Der neue Arzt änderte die Behandlung und sie erlangte eine neue Perspektive — wenn auch nur eine kleine — und zwar, dass sie ein paar Jahre mehr leben wird.

Doch das war erst der Beginn der Freundschaft zwischen ihnen, die später zu etwas noch Größerem wachsen wird. 

“Zunächst teilten wir Informationen zusammen, dann weinten wir zusammen und wir teilten die Angst und die Freude über den medizinischen Fortschritt. Wenn du die Tatsache betrachtest, dass das Leben ein Ende hat, dann hast du andere Prioritäten. Ich war 36 Jahre alt und hatte eine ‘Haltbarkeit’, Ana verstand genau, wie sich das anfühlte.”

 sagte Renata.

Ihre Freundschaft wuchs weiter und sie begannen, sich zu unterhalten und sich täglich zu sehen — dies alles basierte auf der Einfachheit und dem Verständnis, das sie gemeinsam teilten.

 sagte Ana.

Den Moment leben

Beide haben ähnliche Zyklen, in denen sie sich ihr Zustand verbessert oder verschlechtert und das ließ sie zusammenwachsen. Sie bemerkten, wenn sie keine Pläne für die Zukunft machen konnten, dann mussten sie immer den Moment leben und das beste daraus machen.

Das war, als sie beschlossen, durch Europa zu reisen. Sie ließen alles hinter sich und sie wollten nicht durch die Welt gehen und zu Hause sitzen und sich über den Schmerz beschweren. Sie kauften die Flugtickets und machten sich einfach auf, 

“Jeder hielt uns für verrückt, doch wir haben das einfach gemacht”, 

sagte Ana.

Sie reisten 20 Tage und wurden von einer Freundin und Renatas Schwester begleitet. 

“Die Krankheit enttarnte meine Priorität, nämlich jeden Tag zu leben und das ließ mich unabhängiger werden”, 

sagte Renata.

Von nun an

Sie träumen weiter. Es ist nicht immer möglich, ins Ausland zu reisen, trotzdem wird sie das nicht davon abhalten, weiterhin ihr gegenwärtiges Leben zu genießen. Und das beinhaltet den Besuch in einem sehr teuren Restaurant, um wieder einen weiteren Tag zu feiern.

Es ist sogar die Rede von einer Liste, auf der steht, was wir noch tun möchten, sie wissen schon. Doch wir haben nie geschafft, eine zu machen, denn unser Sternzeichen ist Schütze, wir leben in einer Welt voller Vorstellung; es kann sein, dass wir nach Paris oder Aracaju reisen, wer weiß. Das wichtigste ist, dass wir das Träumen über unsere Zukunft nicht aufhören. Auch wenn wir keine hohe Lebenserwartung haben, werden wir nicht zulassen, dass der andere aufgibt, niemals.” 

So beendet Renata ihre Aussage mit einer wunderschönen Botschaft, an der sich jeder von uns ein Beispiel nehmen kann.

Quelle: Uol

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