EINER STARB AM MONTAG Löwen in sudanesischem Zoo verhungern

21.01.2020 12:08

Jede einzelne Rippe und jeder Rückenwirbel zeichnen sich ab. Diese Löwin im Zoo von Khartum befindet sich in Lebensgefahr

Einer hat es nicht geschafft ...

Im Zoo der sudanesischen Hauptstadt Khartum verhungert eine Gruppe von Löwen.

Tierschützer hatten in den vergangenen Tagen auf Social Media auf das Leiden der fünf Tiere im Al-Qureshi-Park hingewiesen und um Hilfe gebeten. Am Montag starb einer der Löwen dann an Unterernährung und Entkräftung, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.

Demnach sind die Löwen in den letzten Monaten kaum gefüttert worden und haben keinerlei medizinische Betreuung erhalten. Die Raubtiere hätten etwa zwei Drittel ihres Körpergewichts verloren und sind anfällig für Krankheiten.

„Es gibt nicht immer Futter und häufig kaufen wir es von unserem eigenen Geld, um die Löwen zu füttern“, sagte Park-Mitarbeiter Essamelddine Hajjar der AFP.

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Am Montag starb einer der Löwen. Können die anderen vier gerettet werden?​

Auf die Online-Aufrufe hin fanden sich am Wochenende viele Besucher im Zoo ein und versuchten, die sterbenden Löwen zu füttern.

Ein AFP-Reporter berichtet davon, dass ein völlig dehydriertes Tier angekettet und an einen Tropf gehängt worden war. Offenbar kam die Hilfe für ihn zu spät.

Der Sudan befindet sich mitten in einer Wirtschaftskrise. Die Lebensmittelpreise steigen, Devisen sind knapp. Der Al-Qureshi-Park wird eigentlich von der Stadt Khartum sowie privaten Spendern finanziert. Das Geld bleibt aber entweder ganz aus oder versickert irgendwo. Zum Leidwesen der stolzen Tiere, die die „International Union for Conservation of Nature“ (IUCN) als „gefährdet“ einstuft.

Die Population der afrikanischen Löwen sank IUCN-Informationen nach von 1993 bis 2014 um 43 Prozent – es leben nur noch 20 000 in Indien und Afrika.

Quelle