EINFACH MAL WAS GURRTES TUN Hannoveranerin rettet verletzte Straßentauben

21.03.2019 21:15

Hannover – ALLE HASSEN SIE, SIE RETTET SIE.
Tausende Tauben bevölkern Hannover. Die Plagegeister koten die Stadt zu, flattern u.a. im Hauptbahnhof sogar über die Tische in Schnellrestaurants.

Tiermedizinstudentin Eleonora Tilse (26) hat sich trotzdem der Rettung der Vögel verschrieben. Denn Tauben in der City sind bedroht! „Am Boden wickeln sich Polyester-Reste von Kleidungsstücken um die Füße der Tauben und schnüren ihnen die Krallen ab“, so Eleonora, die sich im „Netzwerk Taubenrettung Hannover“ engagiert.

Mit einem Kescher pirscht sie sich an die verletzten Tiere an oder greift mit der Hand zu, um sie einzufangen. „Mit einer Nagelschere schneide ich vorsichtig die Fasern ab und desinfiziere dann die Wunde“, so die Studentin. Etwa 300 Tiere retten die Frauen des Netzwerks so jährlich. Dafür haben sie eine extra Genehmigung vom Ordnungsamt.

Mit ihren Aktionen machen sich aber nicht nur Freunde. „Es würde auch niemand auf die Idee kommen, Ratten zu retten. Tauben sind stark von Parasiten befallen“, so Stadtjäger Heinz Pyka (68): „Wir haben außerdem eine Überpopulation in Hannover.“ Auch deshalb ist das Füttern streng verboten. Bei Ersttat droht ein Bußgeld von 25 bis 70 Euro. Maximal sind es sogar 5000 Euro.

Um die Population einzudämmen tauschen die Taubenretter echte Eier gegen unechte aus. Eleonora wirbt um mehr Liebe für die Vögel. „Sie haben sich schließlich nicht ausgesucht, als Tauben geboren zu werden“, sagt die 25-Jährige – und will die Vögel weiterhin retten.

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