Elektrokardiogramm: Was ist eigentlich ein EKG?

30.09.2020 12:37

Ein EKG misst die elektrische Aktivität des Herzens. Für wen kommt diese Untersuchung infrage? Wie funktioniert sie? Wann übernimmt die Kasse die Kosten?

Was ist ein EKG?

EKG ist die Abkürzung von Elektrokardiogramm. Mit einem Elektrokardiogramm untersucht der Arzt Ihr Herz. Die Untersuchung ist schmerzlos und ungefährlich. Das EKG zeichnet über einen bestimmten Zeitraum die elektrische Aktivität des Herzmuskels auf. Es liefert Informationen über die Herzfrequenz, den Herzrhythmus und die elektrische Aktivität der Vorhöfe und Kammern. Am Verlauf der aufgezeichneten Herzstromkurve kann der Arzt feststellen, ob Ihr Herz gesund ist. Er erkennt, ob Herzrhythmusstörungen oder weitere ernsthafte Erkrankungen vorliegen.

Wann kommt ein EKG infrage?

Ein Elektrokardiogramm ist ein fester Bestandteil der Diagnostik, wenn der Verdacht auf eine Herzerkrankung besteht. Außerdem gehört ein Elektrokardiogramm zu den gesundheitlichen Routineuntersuchungen. Mit seiner Hilfe kann die behandelnde Ärztin oder der Arzt auch Rückschlüsse auf verschiedene andere Erkrankungen ziehen. Zum Beispiel auf

  • Herzerkrankungen

Dazu gehören:

  • Bluthochdruck
  • chronotrope Inkompetenz
  • Erkrankungen der Herzmuskulatur (Kardiomyopathie)
  • Herzinfarkt
  • Herzinsuffizienz
  • Herzklappenfehler
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditits)
  • Herzrasen (Tachykardie)
  • Herzrhythmusstörungen
  • langsamer Herzschlag (Bradykardie)
  • Vorhofflimmern
  • Schlafapnoe
  • Lungenerkrankungen
  • Störungen des Mineral- und Salzhaushalts​​​

Wie läuft die Herzuntersuchung ab?

Das Elektrokardiogramm misst die elektrische Aktivität des Herzens. Dazu werden Sie zunächst „verkabelt“: Der Arzt oder sein Assistent bringen an Ihren Armen, Beinen und am Brustkorb Elektroden an. Sie sind mit dem EKG-Gerät verbunden und zeichnen auf, wie Ihr Herz arbeitet. Dabei entsteht die typische EKG-Kurve. Jeder EKG-Bereich zeigt einen ganz bestimmten Abschnitt der Herzerregung und damit einen Bereich des Herzens. Mit dieser Untersuchung kann der Kardiologe überprüfen, wie gut das Herz arbeitet.

Welche Formen des EKGs gibt es?

Ruhe- und Belastungs-EKG: Das Ruhe-EKG findet im Sitzen oder Liegen statt. Es dauert normalerweise nicht länger als zwei Minuten. Beim Belastungs-Elektrokardiogramm wird die Herzaktivität während körperlicher Belastung (auf dem Laufband oder auf einem Fahrrad) gemessen. Mit Hilfe eines Belastungs-EKGs kann der Arzt etwaige Durchblutungsstörungen des Herzmuskels erkennen, die im Ruhezustand möglicherweise nicht auftreten. Außerdem kann der Arzt kontrollieren, ob die Behandlung von Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck anschlägt. Ein Belastungs-Elektrokardiogramm eignet sich auch, um die sportliche Belastbarkeit und Kondition von gesunden Menschen zu beurteilen.

Langzeit-EKG: Bei dieser Untersuchungsmethode wird die Herztätigkeit über 24 Stunden aufgezeichnet. Das ist beispielsweise sinnvoll, wenn der Arzt einen bestimmten Verdacht hat. Etwa, dass Herzrhythmus- oder Durchblutungsstörungen nur zeitweise auftreten und er sie deshalb durch ein herkömmliches Elektrokardiogramm nicht entdecken kann. Auch bei der Einnahme bestimmter Medikamente oder zur Kontrolle eines Herzschrittmachers ist ein Langzeit-EKG sinnvoll.

Wer übernimmt die Kosten?

Wenn die Untersuchung zur Behandlung einer Erkrankung beziehungsweise zur Klärung eines Krankheitsverdachts erforderlich ist, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Benötigen Sie ein Belastungs-EKG für einen sportmedizinischen Check, müssen Sie die Untersuchung in der Regel selbst zahlen. Fragen Sie bei Ihrer Kasse nach, ob diese einen Teil der Kosten übernimmt.

> Broken-Heart-Syndrom: Rätsel des gebrochenen Herzens

Wie erkenne ich Herzprobleme?

Immerhin sterben jährlich bei uns über 200.000 Menschen an Herzerkrankungen. Oft auch, weil diese nicht rechtzeitig erkannt werden. Bei folgenden Symptomen sollten Sie möglichst zeitnah einen Arzt aufsuchen:

  • Schmerzen und Druckgefühl in der Brust
  • Veränderungen des Herzrhythmus oder des Blutdrucks
  • Atemnot
  • Schweißausbrüche
  • starke Übelkeit ohne Hinweis auf eine nahrungsbedingte Unverträglichkeit

Quelle