Esel verwechselt McLaren mit Möhre

06.12.2017 20:39

Versicherung muss für Esel-Biss in 307 000-Euro-Flitzer zahlen

Esel „Vitus“ (12) bekommt beim Anblick des karottigen Sportwagens Appetit

Foto: Reinhard Roskaritz

von: KOLJA GÄRTNERveröffentlicht am

Gießen – Ein Esel beißt herzhaft in einen 307 000-Euro-Sportwagen – und seine Versicherung zeigt sich mindestens so störrisch wie er. Deshalb gab's jetzt vorm Landgericht einen tierisch schrägen Prozess.

Im September will Biertisch-Unternehmer Markus Zahn (50) vor der Weide von Esel „Vitus“ (12) in Schlitz (Hessen) seinen McLaren 650 S Spyder rückwärts parken. Der ist keine Möhre, hat 650 PS, schafft 339 km/h. Aber er ist orange wie eine leckere Karotte.

Markus Zahn neben seinem orangefarbenen Flitzer

Foto: Reinhard Roskaritz

Als das Flitzer-Heck auf 1,50 Meter an den Weidezaun herankommt, kracht's. „Im Rückspiegel sah ich Esels-Ohren“, sagt Zahn vor Gericht. Vor Schreck bekommt er den Vorwärtsgang nicht sofort rein. „Vitus“ beißt noch mal herzhaft in den Karbon-Kotflügel. 5800 Euro Schaden.

Die Biss-Spuren im Karbon-Kotflügel sind inzwischen beseitigt

Foto: Reinhard Roskaritz

Das Geld fordert Markus Zahn vom „Vitus“–Besitzer, der Behinderten-Einrichtung „Lebensgemeinschaft Sassen“ ein. Doch deren Versicherung will nur die Hälfte zahlen, sieht eine Mitschuld beim Fahrer. Er hätte beim Parken vor der Weide die Gefahr, die von „Vitus“ ausging, erkennen können.

Doch sowohl Zahn, als auch sein Beifahrer Christoph S. (31) beteuern im Prozess, dass der Esel erst nach dem ersten Biss zu sehen war. Und sie nicht wussten, dass er früher schon mal einen Mercedes angeknabbert hatte.

Urteil von Richter Klaus Lang: Markus Zahn bekommt den vollen Schaden ersetzt.

Lieber Vitus! Das linke ist eine Möhre, das rechte ein McLaren

Fotos: picture alliance / Arco Images, Reinhard Roskaritz

„Vitus“ lebt inzwischen auf einer verkehrsärmeren Weide.

Markus Zahn findet nach der Verhandlung ein Knöllchen unterm Scheibenwischer seines McLaren …

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