Familie will ihre Nana zu Weihnachten aus dem Pflegeheim herausholen , auch wenn das bedeutet, ins Gefängnis zu gehen

30.11.2020 13:43

Eine Familie aus Droylsden möchte ihre Großmutter, die in einem Pflegeheim lebt, trotz Lockdown-Einschränkungen zu sich nach Hause holen, denn sie sagen, es könnte ihr letztes Weihnachten sein. 

Sie sind der Meinung, der Lockdown und die damit verbundene Isolation habe schreckliche Folgen für die mentale Gesundheit der älteren Dame gehabt.

Zu Weihnachten dieses Jahr möchten sie sie daher zu sich nach Hause holen. Dafür nehmen sie sogar eine drohende Gefängnisstrafe auf sich. 

Die 82-jährige Marion Panzica lebt in einem Pflegeheim in Droylsden, nachdem ihre Tochter sie aus Schottland hierher gebracht hat, um näher bei ihren Lieben zu sein.

Sie hat Leukämie und leidet an der Lungenkrankheit COPD. Es wird vermutet, dass sie die ersten Anzeichen von Demenz hat.  

Während der Abriegelung, so Marions Familie, sei sie niedergeschlagen und verwirrt geworden und erinnere sich nicht mehr an den Namen ihres geliebten Urenkels.

Ihre Familie ist der festen Überzeugung, dass sie für ihr psychisches Wohlbefinden ihre Familie benötigt und das wollen sie erreichen, indem sie sie nach Hause holen. 

Doch wegen der ihr verschriebenen Krebs-Medikamente hat Marion eine "Freiheitsentzugsverfügung", und das Pflegeheim hat ihrer Tochter Lisa Cowan mitgeteilt, dass sie sich mit einem Sozialarbeiter treffen müsse, um zu arrangieren, dass sie nach Hause gebracht wird, damit sie Kontakt zu ihren Lieben aufnehmen kann. 

Nach Angaben der Tochter versuche sie bereits seit Juli einen Termin bei dem dafür zuständigen Amt zu bekommen, damit ein Sozialarbeiter ihrem Fall zugewiesen wird – bislang ohne Erfolg. 

Am Dienstagmorgen wandte sich die Manchester Evening News an den Stadtrat von Oldham, um nach dieser viermonatigen Verspätung zu fragen - und etwa drei Stunden später erhielt Lisa ihren ersten Anruf von einem Sozialarbeiter. Sie wartet nun darauf zu sehen, ob dies den Ball für ihre Mutter ins Rollen bringt. 

Solange dies nicht geklärt ist, verschlechtert sich der Zustand der alten Dame weiter und die Familie kann nichts weiteres tun, als hilflos zuzusehen. Marion ist selbst Mutter von 4 Kindern und hat früher als Kindermädchen in New York gearbeitet. Ihr mentaler Zustand ermöglicht es ihr zusehends immer weniger, sich an die Namen ihrer geliebten Urenkel zu erinnern. 

Die Familie ist bereit, sich auf COVID-19 testen zu lassen, um bei einem Besuch niemanden in Gefahr zu bringen. Sie können ihre geliebte Großmutter aktuell nur durchs Fenster besuchen. Sie fürchten:  

“Meiner Mutter geht es sehr schlecht und dies könnte ihr letztes Weihnachten sein." 

Die Familie möchte nichts sehnlicher, als ein gemeinsames Weihnachten zu feiern. Lisa ist davon überzeugt, dass es nicht das Coronavirus sein wird, das ihre Mutter umbringt, sondern die Einsamkeit und Isolation von ihrer Familie.  

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