Fibromyalgie: Das hilft bei Empfindungsstörungen

05.09.2018 12:05

Empfindungsstörungen bei Fibromyalgie: Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und Gerüchen? Alles häufige Symptome dieser Krankheit.

Nur wenigen Betroffenen ist  bewusst, dass zwischen diesen Symptomen und ihrer Erkrankung ein Zusammenhang besteht. Ihre Sinneswahrnehmung ist empfindlicher als die ihrer Mitmenschen, obwohl dafür nur selten eine physische Ursache festgemacht werden kann. Konkret kann das zum Beispiel bedeuten, dass Musik, die andere als angenehm empfinden, für Betroffene wie unerträglicher Lärm wirkt.

Empfindungsstörungen bei Fibromyalgie: Was sind die Ursachen?

Man vermutet, dass die bei Fibromyalgie auftretenden Schmerzen von einer Überaktivität der Sinnesrezeptoren verursacht werden. Daher ist es wahrscheinlich, dass auch die anderen Sinne geschärft sind und empfindlicher auf Einflüsse von außen reagieren.

Darüber hinaus stellen manche Fibromyalgie-Patienten fest, dass sich ihre Symptome bei gutem Wetter und hohem atmosphärischem Druck bessern. Das deutet auf eine jahreszeitlich bedingte Verbesserung der Symptome hin. Diese Hypothese wird von verschiedenen Untersuchungen gestützt, obwohl daraus noch keine endgültigen Schlussfolgerungen gezogen werden konnten.

Die Ursachenforschung dauert an. Auch wenn es derzeit noch viele offene Fragen gibt, besteht Hoffnung, dass in Zukunft neue Erkenntnisse zur weiteren Klärungbeitragen werden.

Reize von außen minimieren

Es ist wichtig, dass Betroffene lernen, mit der Reizüberflutung umzugehen. Da nur wenige Menschen verstehen, wie sich diese Symptome anfühlen, können die Empfindungsstörungen bei Fibromyalgie als sehr belastend wahrgenommen werden. Daher müssen Erkrankte nach Techniken suchen, die ihnen helfen, mit den Auswirkungen umzugehen.

  • Augen schonen: Bei Sehproblemen können zum Beispiel Sonnenbrillenhelfen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Bildschirmhelligkeit bei elektronischen Geräten zu reduzieren. Häufig ist es sicherer, nicht bei hellem Tageslicht oder nachts Auto zu fahren. Sondern zu Zeiten, wenn man nicht geblendet werden kann.

  • Ohren schonen: Zudem ist es ratsam, laute Orte zu meiden oder Ohrstöpselzu tragen, um den Lärm besser zu ertragen. Kindern kann man im Haus ein Zimmer einrichten, indem sie außerhalb der Hörweite Krach machen dürfen. So schaffen sich Erkrankte eine stressfreie Umgebung.

  • Nase schonen: Immer die Wohnung gut lüften und stark parfümierte Kerzen oder Reinigungsprodukte meiden. Diese können den Geruchssinn reizen.

  • Geschmacksknospen schonen: Sie haben die Kontrolle über Ihren Speiseplan. Wer empfindlich auf intensiv schmeckendes Essen reagiert, bereitet besser mildere Mahlzeiten zu. Der für die Familie bestimmte Teil kann mit Gewürzen aufgepeppt werden.

Mit Kräutern sanft heilen

Viele Fibromyalgie-Patienten, besonders diejenigen, die unter Reizüberflutung leiden, berichten, dass Mittel zur Unterstützung der Leber eine positive Wirkung haben.

  • Mariendistel: Die Mariendistel ist ein traditionelles pflanzliches Mittel, das die Leber schützt und ihr hilft, Toxine aus dem Körper auszuscheiden.

  • Avena sativa (Echter Hafer): Alternativ kann es helfen, die Funktion des Nervensystems zu unterstützen, zum Beispiel mit Echtem Hafer. Diese Heilpflanze wird traditionell als Nerventonikum verwendet und soll die Funktion des Nervensystems stabilisieren und extreme Sinneswahrnehmungen dämpfen.

  • Baldrian: Auch Baldrian kann die Empfindlichkeit des Nervensystems senken.

Je nach Patient kann jeder dieser Ansätze zur Behandlung der Empfindungsstörungen wirksam sein.

Quelle