Findel-Raubtier: Wölfchen kann nicht ausgewildert werden – und zieht in Wildpark um

23.12.2019 09:17

Wölfchen hat sich seit Pfingsten gut entwickelt, kann aber nicht ausgewildert werden

Bautzen – Wölfchen kommt nicht zurück in den Wald! Der Pfingstmontag im Burkauer Wald (bei Bautzen) gefundene Raubtierwelpe lässt sich nicht auswildern...

Das teilte die Fachstelle Wolf beim Landesumweltamt Sachsen am Mittwoch mit: Eine Intensive Suche konnte „keine ausreichenden Anhaltspunkte für das Rückzugsgebiet der Eltern sowie weiterer Geschwister der kleinen Wölfin liefern“, heißt es in einer Mitteilung.

Das der Findelwelpe wieder Anschluss an sein Rudel finden würde, ist demnach ausgeschlossen. Das wäre ihr das Todesurteil für das Weibchen...

...ist es aber nicht. Das Landesumweltamt konnte die junge Wölfin an den Wildpark Lüneburger Heide Tietz KG vermitteln. Dorthin wird das Raubtier demnächst umziehen.

Ein Facebookbeitrag zeigt sogar, wie das Kleine für ein Foto in die Kamera gehalten wird.
Matthias Rau (51), Leiter der Fachstelle Wolf beim Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie, findet das unbegreiflich.

„Wildtiere nie in die Hand nehmen, immer in der Natur belassen!“, sagt der Wolfsexperte zu BILD. Seine Mitarbeiter hatten sich des Wölfchens angenommen, es in die Wildtier-Quarantäne-Station des Freistaates im Tierpark Görlitz gebracht.

Seither wurde intensiv nach dem Rudel des Tieres gesucht. Vergeblich.

Das nach neuesten Schätzungen damals drei bis vier Wochen alte Tier war Pfingsten mutterseelenallein von Wanderern im Wald aufgelesen worden. Die Finder hatten es im Forst bei Burkau winseln gehört und wollten den weiblichen Welpen nicht im Wald zurücklassen.

 

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