fragwürdiger Trend löst Druck unter werdenden Müttern aus

10.10.2018 11:42

Instagram ist bekannt für gefährliche Körpertrends – nun macht ein weiterer Trend die Runde, der selbst vor Schwangeren nicht Halt macht. Unter dem Hashtag #bellyonly häufen sich Bilder von werdenden Müttern, die Diät und Fitnesswahn verfallen sind. So rasend, wie sich die Angst vor überflüssigen Schwangerschaftspfunden breit macht, verbreiten sich auch die Tipps zum Sixpack trotz Babybauch.

#bellyonly statt ruhiger Kugel

Man sollte meinen, in der Schwangerschaft eine ruhige Kugel zu schieben und die Beine hochlegen zu dürfen – doch genau das ist bei den ehrgeizigen #bellyonly-Anhängerinnen nicht erwünscht. Geschwollene Gliedmaßen und eine Gewichtszunahme von 10 bis 16 Kilogramm sind normal. Das überflüssige Gewicht verschwindet in der Regel in den Monaten nach der Geburt wieder – bei manchen Frauen schneller, bei anderen langsamer.

Mit #bellyonly wächst der Druck und gleichzeitig auch die Kritik. Schwangeren wird suggeriert, dass sie das Gewicht gezielt steuern können.

Size Zero für Schwangere

Immer mehr Schwangere fürchten sich vor zu viel Gewicht und wollen bloß kein Gramm zu viel auf den Rippen. Der Druck wächst; Size Zero ist schon ohne Baby im Bauch angesagt und der Trend setzt sich mit Beginn der Schwangerschaft fort.

Der Preis dafür ist hart: Auf der Tagesordnung stehen ein strenger Diätplan, ein ausgeklügeltes Hardcore-Fitnessprogramm und das obligatorische Posten von Selfies. Denn was wäre ein Mini-Babybauch im letzten Trimester, wenn ihn keiner sehen und bewundern kann?Hashtags wie #womansdream und #luckyme runden das Posting ab…

Ein Vorbild für den wahnwitzigen Fitnesstrend unter werdenden Müttern ist Sarah Stage, zweifache Mutter und Fitness-Coach. Regelmäßig versorgt sie ihre Follower mit Bildern ihres gestählten Körpers.

Dieses Foto veröffentlichte Sarah Stage in der 39. SSW:

Ist #bellyonly gesund?

Die Meinung, dass Schwangere für zwei essen sollten, ist längst überholt. Für die gesunde Entwicklung des Babys ist ab dem vierten Monat eine zusätzliche Kalorienzufuhr von 200 bis 300 pro Tag ausreichend.

Ob der Trend bedenklich ist, darüber wird heiß diskutiert: Die einen meinen, Muskeln und Energie schaden weder dem Ungeborenen noch der Mutter und sind vielmehr für eine schnelle Geburt von Vorteil. Für andere wiederum sind exzessiver Sport und radikale Diäten ein absolutes No-go und während der Schwangerschaft erst recht.

Nicht selten artet der Ernährungs- und Fitnesswahn in Stress aus – und Stress ist, wie wir wissen, Gift während der Schwangerschaft. Drehen sich die Gedanken nur noch um die Figur, die Schaden nehmen könnte, ist dies auch ein Warnzeichen für eine Essstörung.

Wie so oft ist ein gesundes Mittelmaß empfehlenswert: Mäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung tun Baby und Mama gut.

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