Für mehr Nichtraucherschutz Sobald Kinder und Schwangere an Bord sind: NRW fordert Rauchverbot in Autos

25.03.2019 06:06

Regierungs- und Oppositionsparteien in NRW fordern in einem Antrag an die Landesregierung ein Rauchverbot in Autos – zumindest, wenn Kinder und Schwangere an Bord sind.

166.000 Kinder sollen weltweit jedes Jahr an den Folgen des Passivrauchens sterben, schreiben die Regierungsfraktion aus CDU und FDP sowie die Oppositionsparteien SPD und Grüne in einem Antrag, den sie nun der nordrhein-westfälischen Landesregierung vorgelegt haben. Sie fordern ein generelles Rauchverbot im Auto, wenn Schwangere oder Kinder mitfahren – zu deren Schutz.

800.000 Kinder rauchen in Deutschland passiv mit

Der Antrag der Parteien fordert die Landesregierung von NRW auf, einen Gesetzesentwurf über den Bundesrat für ganz Deutschland einzubringen. Während zwei Drittel der Raucher, die Kinder im Auto mitführen, auf das Rauchen verzichten, tut das ein Drittel der Deutschen nicht immer, hat das „Deutsche Krebsforschungszentrum“ herausgefunden. In Zahlen bedeutet das: Insgesamt 800.000 Kinder und Jugendliche dürften hierzulande passiv im Auto rauchen.

Kinder sind eine besondere Risikogruppe

Dabei ist der Passivrauch im Auto besonders gefährlich: Kinder sind den Substanzen schutzlos ausgesetzt und können das Auto nicht einfach verlassen. Dabei atmen die Kleinen öfter und besitzen keinen solch ausgereiften Schutzmechanismus wie Erwachsene. Im Auto entweichen die giftigen Stoffe auch kaum, innerhalb kürzester Zeit steigt die Menge der Tabakrauchpartikel im Fahrzeug an und setzt sich zudem fest. Außerdem kommt es zu einer Doppelbelastung – da bereits Abgase und andere Schadstoffe beim Autofahren auf die Gesundheit schlagen.

Die meisten Eltern würden ihre Kinder nicht gerne in eine Raucherkneipe mitnehmen. Tatsächlich ist jedoch die Belastung ähnlich hoch – selbst bei geöffnetem Fenster. Doch auch ohne dieses Vorwissen sind 87 Prozent der Deutschen für ein Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Kindern. Auch 78 Prozent der Raucher würden dies befürworten.

Einfache Maßnahme mit großer Wirkung

Das Verbot des Rauchens in Kraftfahrzeugen ist ein sehr einfacher Schritt mit großer Wirkung. Die Folgen von Passivrauchen bei Kindern sind dabei weit schlimmer als der Verzicht auf die Zigarette – von plötzlichem Kindstod, Atemwegsbeschwerden, Mittelohrentzündungen bis hin zu langfristigen Erkrankungen haben die Schadstoffe vielfältige Folgen.

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