Gereizte Augen bei Heuschnupfen: Ursachen und Behandlung

26.09.2019 08:48

Probleme mit den Augen sind eine der häufigsten Begleiterscheinungen von Heuschnupfen. Wenn Pollen ins Auge gelangen, reizen sie nicht nur das empfindliche Gewebe, sondern lösen auch die Freisetzung von Histamin und damit eine Allergie aus. Wir informieren Sie über Ursachen und Therapien dieses Heuschnupfen-Symptoms.

Der Begriff „allergische Bindehautentzündung“ bezeichnet Probleme im äußeren Bereich des Auges, die durch eine allergische Reaktion auf Blütenstaub ausgelöst werden. Zu den Symptomen zählen gerötete, geschwollene, tränende, juckende und trockene Augen. Sie treten normalerweise immer um dieselbe Jahreszeit – üblicherweise im Frühling oder Sommer – auf. Dann, wenn die Pollenkonzentration in der Luft besonders hoch ist.

Die Symptome können die Sehkraft beeinträchtigen. Glücklicherweise ist dies nur eine vorübergehende Begleiterscheinung und es ist extrem unwahrscheinlich, dass die Augen dauerhaft geschädigt werden.

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Juckende Augen bei Heuschnupfen

Der Juckreiz entsteht durch die Reizung der Augen. Das hat zwei Ursachen: Zunächst reagieren die Augen auf die Pollen, die auf oder in ihnen landen. Jeder, der unter der Dusche schon einmal Shampoo ins Auge bekommen hat, kennt diese Reaktion des Körpers. Sobald die Pollen dann ins Sehorgan eindringen, setzt der Organismus Histamin frei. Dadurch werden die Nervenenden gereizt.

Um den Körper auf die Fremdkörper (Allergene) aufmerksam zu machen, beginnen die Augen zu jucken. Als Folgereaktion röten sie sich. Das liegt daran, dass sich die Blutgefäße auf der weißen äußeren Oberfläche des Auges weiten oder anschwellen. Hierbei handelt es sich um eine Entzündungsreaktion, die den Reizstoff im Sehorgan bekämpfen soll. Patienten mit juckenden Augen verspüren das Verlangen, die Augen zu reiben. Allerdings führt das zu noch stärker geröteten Augen. Außerdem werden die Blutgefäße dabei beschädigt.

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Tränende oder geschwollen Augen durch Pollenallergie

Ein weiteres Merkmal bei Heuschnupfen sind tränende Augen. Diese Beschwerde tritt auf, weil die Augen vermehrt Flüssigkeit produzieren, um die allergischen Stoffe auszuspülen. Wenn die Augen tränen, ist das Sichtfeld vorübergehend verschwommen, da das Wasser das Licht, das auf das Auge trifft, bricht. Wenn die wässrigen Tränen trocknen, werden die Tränen dicker und klebriger, wodurch sich die verschwommene Sicht kurzfristig verschlimmern kann.

Viele Heuschnupfen-Patienten klagen auch über geschwollene Augen. Ursache dafür ist, dass sich die Blutgefäße aufgrund der Entzündung weiten oder anschwellen, um mehr Flüssigkeit in das betroffene Gewebe zu transportieren. Die Augenlider neigen dazu, bei einer Reizung aufzuquellen, da das Gewebe in diesem Teil des Körpers lockerer ist als in anderen Bereichen.

Die Schwellung kann noch Stunden, nachdem die reizenden Fremdkörper aus dem Auge entfernt wurden, weiterbestehen. Das liegt daran, dass die Blutgefäße Zeit brauchen, bis sie wieder ihre normale Größe erreicht haben und daran, dass auch die Flüssigkeit nicht sofort wieder vom Gewebe aufgenommen wird.

Tipps gegen gereizte Augen

Deswegen gilt für Heuschnupfen-Geplagte: Am besten den Kontakt mit Blütenstaub vermeiden. Wenn das nicht geht, helfen noch folgenden Tipps:

  • Das Tragen von Brillen oder Sonnenbrillen im Freien hilft, das Sehorgan vor dem Kontakt mit den Pollen zu schützen.
  • Auf Kontaktlinsen sollten Sie nach Möglichkeit verzichten, damit keine Pollen in den Augen gefangen werden.
  • Auch wenn es schwierig ist: Versuchen Sie, sich nicht die Augen zu reiben, weil damit die Freisetzung von Histamin weiter angeregt wird und sich die Symptome verschlimmern.

Hilfe durch Hausmittel

Die meisten Hausmittel, die bei Augenproblemen zum Einsatz kommen, zielen auf die Kühlung der geschwollenen Augen ab – etwa kalte Löffel und Kompressen oder Gurkenscheiben. Das Betupfen der Augen mit kalter Milch ist ebenfalls ein bewährtes Hausmittel. Verwenden Sie hierfür aber nicht das nächstbeste Küchenhandtuch sondern sterile Augenkompressen.

Ebenso kann eine isotonische Salzlösung zum Ausspülen hilfreich sein. Das Salz wirkt antibakteriell, reinigt und beugt so der Entwicklung einer Entzündung vor.

Arzneimittel gegen gereizte Augen

Augentrost (Fachbezeichung: Euphrasia) kann gereizte und geschwollene Augen beruhigen. Die Pflanze wurde bereits im 17. Jahrhundert zur Behandlung von Augenerkrankungen eingesetzt. Sie kann äußerlich in Form von Augentropfen angewendet werden, um Schwellungen zu lindern, oder innerlich in Form einer Tinktur. Auch Präparate mit Aloe Vera können geschwollene Augen beruhigen.

Wenn Tropfen oder Tinktur nicht helfen, können Sie sich vom Arzt ein Medikament verschreiben lassen. Antihistaminika wirken entzündungshemmend und abschwellend, sodass die Schwellung und die Reizung reduziert werden. Aber Achtung: Mittel gegen Allergien können müde machen.

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Wenn Sie neben gleichzeitig an mehreren Allergie-Symptomen leiden, können Sie Mittel aus einer Kombination aus verschiedenen Wirkstoffen oder Heilpflanzen einnehmen. Das ist effektiver, da alle Begleiterscheinungen des Heuschnupfens bekämpft werden. Lassen Sie sich hierzu vom Augenarzt oder in der Apotheke beraten.

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