Geschwollene Augen: Ursachen und Tipps

18.07.2019 10:11

Wer mit müdem Gesicht dicken Augen aufwacht, will am liebsten im Bett bleiben. Das ist verständlich, doch für die Wenigsten wirklich eine Option. Also muss man so verquollen vor die Tür? Nicht unbedingt. Ein paar einfache Kniffe helfen beim Lindern geschwollener Augenlider. 

Geschwollene Augen und Augenringe zeugen in vielen Fällen von einer ungesunden Lebensstil. Zu wenig Schlaf und zu viel Alkohol sind die üblichen Verdächtigen. Manchmal scheint es auch keinen plausiblen Grund für die aufgedunsenen, müden Augen am Morgen zu geben. Die Ursachen sind also vielfältig. Aber was geschieht eigentlich, wenn die Augen anschwellen?

Ursachen für geschwollene Augen

Bei vorübergehenden Lidschwellungen handelt es sich in der Regel um Einlagerungen von Flüssigkeit, einem sogenannten Lymphödem. Dass es häufig dazu kommt, liegt an der Anatomie der Augenpartie: In der Haut unter und über den Augen sitzen reichlich Lymphgefäße. Sie transportieren die Flüssigkeit im Gewebe (Lymphe). Weil durch die Lidhaut besonders viel davon strömt, ist das Risiko einer Stauung hoch. Um den Fluss ins Stocken zu bringen, reicht es schon, im Schlaf zu eben gelegen oder am Abend eine falsche Mahlzeit verspeist zu haben.

Hinzu kommt, dass die Lidhaut nur wenig Talg- und Schweißdrüsen hat. Sie besitzt kaum Fettgewebe und ist nicht fest mit dem Gewebe darunter verwachsen. Das macht sie sehr dünn, fast durchscheinend, und extrem empfindlich. Flüssigkeit lagert sich unter der Haut am Auge also nicht nur leicht ein, sondern ist dort auch gut sichtbar.

Keine Angst: Im Gegensatz zu den Fetteinlagerungen der echten Tränensäcke verschwinden die Wassereinlagerungen im Laufe des Tages wieder. Weil „irgendwann“ für viele zu spät ist, gibt es von uns ein paar weitere Tipps, wie man dicke Augen verhindern und bekämpfen kann.

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Tricks und Hausmittel

Wer besonders zu Augenringen und geschwollenen Augenlidern neigt, sollte seinen Kopf in der Nacht beim Schlafen etwas höher lagern. Das wirkt oft schon Wunder. Doch Sie können noch mehr tun. Das sind die besten Tipps für schnelle Hilfe:

  • Finger weg von zu viel Wein: Eine ungesunde Ernährung ist generell nicht gut für den Körper. Salzige Speisen und alkoholhaltige Getränke können den Lymphfluss ebenfalls einschränken. Wer Pommes, Chips und Wein am Abend meidet, wird morgens wahrscheinlich frischer im Gesicht und wacher um die Augen aussehen.
  • Geschwollene Augen eiskalt erwischen: Kälte ist der größte Feind geschwollener Augen. Am besten und schnellsten wirken kühlende Gel-Auflagen. Alternativ können auch Kühlpads oder Kühlakkus auf die Augen gelegt werden. Aber: vorher in ein Handtuch wickeln! Die Auflagen dürfen keinen direkten Hautkontakt haben, weil sie die dünne, empfindliche Haut verletzen können. Weitere Klassiker sind gekühlte Löffel und Gurkenscheiben. Einfach auf die geschlossenen Augenlider legen und einige Minuten entspannen.
  • Gut durchspülen: Wer genügend Wasser trinkt, beugt geschwollenen Lidern vor. Eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr hält den Lymphtransport auf Trab. Am besten trinken Sie 1,5 bis 2 Liter Wasser am Tag. Wem das zu viel Wasser ist, der kann auch auf Tee zurückgreifen – und die Teebeutel gleich weiter verwerten.

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  • Koffein und grüner Tee: Den Beutel grünen oder schwarzen Tee nach dem Abkühlen auf die geschlossenen Augen legen. Alternativ können auch Kaffeepads verwendet werden. Das Koffein und die Gerbstoffe haben eine abschwellende Wirkung  und regen den Stoffwechsel der Lymphdrüsen an – die Schwellung geht zurück.

Zum Arzt gehen?

Im Prinzip sind geschwollene Augen kein Problem und verschwinden schnell und von allein, sobald die Lymphflüssigkeit abgelaufen ist. Sind Augenlider jedoch längere Zeit, sehr häufig – oder unnatürlich und extrem – geschwollen, sollte der Arzt die Ursachen abklären, denn geschwollene Augen können auch auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen.

Geschwollene Augen als Symptom für Erkrankungen

Kommt es neben der Schwellung zu schmerzenden, tränenden, geröteten oder juckenden Augen und AUgenpartien, kommen folgende Erkrankungen infrage:

  • Bindehautentzündung: Rote Augen, Brennen, eitriger Ausfluss und Lichtempfindlichkeit sind Anzeichen für eine entzündete Bindehaut. Sie ist oft hoch ansteckend, weshalb bei Verdacht sofort ein Arzt aufzusuchen ist und von der Türklinke bis zum Seifenspender alles desinfiziert werden sollte.

> Augen auf: Das hilft gegen Bindehautentzündung

  • Gerstenkorn: Schmerzt das Auge an einer Stelle ganz besonders, die später in einem eitergefüllten „Korn“ gipfelt, spricht man von einem Gerstenkorn, einer bakteriellen Infektion der Augenlid-Drüsen mit Staphylokokken. Auch hier gilt: Ansteckungsgefahr!

> Ein Gerstenkorn am Auge: Das hilft!

  • Trockene Augen: Kontaktlinsen, Heizungsluft und lange Computer-Arbeit trocknen die Augen aus. Das kann zu schmerzenden, brennenden Augen und geschwollener Haut führen. Hier helfen Augentropfen.
  • Ein Hagelkorn: eine Verstopfung der Meibom-Drüse am Oberlid, die ebenfalls zur Schwellung führen kann.
  • Ein Tumor: Hinter der Schwellung kann auch eine Wucherung stecken. Bei Verdacht unbedingt mit dem Arzt abklären.
  • Orbitaphlegmone: eine Erkrankung der Augenhöhle, der meist eine Nasennebenhöhlenentzündung vorausgeht und die von Schmerzen, Rötungen und Fieber begleitet wird. Bei Verdacht sofort ins Krankenhaus fahren. Es droht im schlimmsten Fall Erblindung.

Lässt sich die Schwellung auf keinen der genannten Punkte zurückführen, könnten auch diese Krankheitsbilder dahinterstecken:

  • Allergische Reaktion: zum Beispiel gegen Hausstaubmilben, Pollen, Heuschnupfen, Medikamente, Pflegeprodukte oder Kosmetik, etwa Make-up.

> Mehr Informationen zum Thema Allergien finden Sie hier

  • Erkältung: Schnupfen und Entzündungen der Nasennebenhöhlen sind berühmt für Schwellungen über den Wangen und verquollene Augen.
  • Eine Schilddrüsenunterfunktion, eine chronische Herzschwäche oder Erkrankungen der Nieren können ebenfalls zu Schwellungen der Augenlider führen. Warnzeichen dafür sind weitere Anschwellungen an anderen Stellen im Körper.

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