GRÜNE THEKLA WALKER Neue Umweltministerin will Wölfe abschießen lassen

02.06.2021 11:46

Wurde vor zwei Wochen als Umweltministerin Baden-Württembergs vereidigt: Thekla Walker (Grüne)

Stuttgart – Die neue Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) hat sich zum Abschuss problematischer Wölfe bekannt. „Wenn ein Wolf zu nahe kommt oder ein problematisches Verhalten an den Tag legt, dann muss man den auch entnehmen und dazu sind wir dann grundsätzlich auch bereit“, sagte sie in Stuttgart.

Zwar sei der Wolf eine streng geschützte Art und nun hier resident. Aber sie könne Ängste etwa bei Weidetierhaltern nachvollziehen. „Wir haben von Anfang an klargemacht, dass die Existenz und Zukunft der Weidetierhalter und -halterinnen für uns enorm wichtig sind.“ Man müsse sich erst an den Wolf gewöhnen, informieren, schützen, wo es notwendig ist und die Entwicklung sehr sorgsam beobachten.

Die sogenannte Entnahme schließt das Fangen aber auch das Töten einzelner Tiere ein. Liegt eine Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde des entsprechenden Bundeslandes vor, kann die Entnahme in Einzelfällen angeordnet werden.

Zwei Wölfe, im März von einer Fotofalle in Thüringen aufgenommen. Im Ländle liegt die Population bei drei häufiger beobachteten Tieren.

Trotz der zu erwartenden Zunahme der Wölfe in Baden-Württemberg rief Walker zur Beruhigung in der Debatte auf. Man müsse zwar Respekt vor dem Wolf haben, aber keine Angst. Es gebe ja noch keine Rudel in Baden-Württemberg. „Mit drei residenten Wölfen, die wir jetzt haben, ist das alles noch in einem überschaubaren Rahmen“, sagte sie. Und: „Vieles, was man so hört, sind mutmaßliche Fälle, die dann oft mit dem Wolf gar nichts zu tun haben. Oft stellt sich im Nachhinein raus: Es war gar nicht der Wolf, es war ein Hund.“ Und wo Herdenschutz bestand, hätten die Wölfe noch nicht ein einziges Nutztier gerissen.

Von wolfsfreien Zonen in baden-württembergischen Wäldern hält Walker nichts. „Das würde ja voraussetzen, dass sie dem Wolf irgendwie vorschreiben könnten, wo er sich bewegen darf und wo nicht. Ich glaube, das hat bis jetzt noch keiner geschafft.“

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