Gute Seite des Shutdowns: Seeelefanten erobern kalifornische Strände zurück

01.02.2019 14:26

Da während des amerikanischen Shutdowns auch die Nationalpark-Ranger nicht arbeiteten, wurde ein kalifornischer Strand 35 Tage lang abgesperrt. Diese Zeit nutzte eine Gruppe seltener Seeelefanten, um sich dort häuslich einzurichten.

Nichts ging mehr in den USA, während Donald Trumps Regierung nicht arbeitete. 35 Tage lang bieb es nicht nur im Weißen Haus still, auch in den Nationalparks der USA wurde nicht mehr gearbeitet. Da die Ranger in dieser Zeit kein Gehalt bekamen, blieben sie zu Hause und sperrten die zahlreichen Schutzgebiete des Landes währenddessen größtenteils ab. So auch den Drakes Beach in Kalifornien, westlich der Stadt San Rafael. Der zuvor bei Anwohnern und Touristen beliebte Strand blieb mehr als einen Monat menschenleer, da er zum Point Reyes Nationalpark gehört.

Was die Kalifornier, die es sich hier gern gemütlich gemacht hätten, traurig stimmte, kam einer anderen Gruppe Strandliebhaber zugute: Den Seeelefanten, von denen es in dieser Region, nachdem die Population vor gut 100 Jahren fast ausgerottet worden war, wieder rund 2000 Tiere gibt. Die seltenen Dickhäuter nutzten die Gelegenheit und richteten sich am Drakes Beach häuslich ein.

Kurz mal umgezogen

Eine neue Heimat war nötig für sie geworden, da das Gebiet nördlich von San Francisco, in dem sie zuvor heimisch waren, nach einem Sturm und einer Überflutung verwüstet war. Drakes Beach bot ein sicheres Ausweichquartier für die rund 1500 Kilo schweren Tiere. Seeelefanten kommen nur für einige Monate im Jahr an Land. Dann paaren sie sich, ziehen ihren Nachwuchs groß und wechseln das Fell. Auch die Gruppe am Drakes Beach hat sich im Januar um rund 35 Robbenbabys vergrößert. Insgesamt sind es nun rund 100 Tiere, die sich im Sand aalen.

Ein wenig haben die Seeelefanten ihre Freiheit ausgenutzt, so wie Teenager, die sturmfrei haben: Zwei Bullen rissen etwa einen Zaun nieder, andere Tiere funktionierten eine Rollstuhlrampe zu ihrer persönlichen Sonnenliege um. Damit die Seeelefanten sich am Drakes Beach auch weiterhin zu Hause fühlen, bleibt der Strand, obwohl der Shutdown beendet ist, weiterhin vorerst für Besucher gesperrt. Die zuständigen Ranger planen, demnächst kleine Gruppen von Menschen bis zu 30 Meter nah an die Dickhäuter heranzulassen, um deren Reaktion auf die "Störenfriede" beobachten zu können.

Im April kehren die Tiere zurück ins offene Meer und das "Problem" löst sich für die nächsten Monate von selbst. Ob die Seeelefanten im nächsten Jahr wieder in ihr angestammtes Revier zurückkehren oder erneut am Drakes Beach auftauchen, können die Ranger noch nicht voraussagen. Wenn sie wiederkommen, soll aber eine Lösung gefunden werden, die sowohl Menschen als auch Tiere zufriedenstellt.

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