Hautpflege im Winter – die besten Tipps

29.11.2022 11:16

Wenn die Temperaturen im Winter einstellig werden oder gar unter den Gefrierpunkt rutschen, beginnt für unsere Haut eine schwere Zeit. Denn damit es ihr gut geht, braucht sie einen ausgeglichenen Fett- und Feuchtigkeitshaushalt. Und den bringt der Winter häufig gehörig durcheinander. Wir verraten Ihnen, auf was es bei der Hautpflege an kalten Tagen ankommt.

Der sogenannte Hydrolipid-Film ist ein Gemisch aus Schweiß und Talg auf unserer Haut. Er verhindert zum Beispiel, dass zu viel Feuchtigkeit aus der Haut nach außen hin „verdunstet“ und sie austrocknet. Das ist vor allem im Winter wichtig, denn kalte Luft enthält kaum Feuchtigkeit und entzieht der Haut darum Wasser wie ein trockener Schwamm.

Was verursacht trockene Haut im Winter?

Das Problem: Ausgerechnet bei Kälte fährt die Haut ihre Talgproduktion herunter. Ab acht Grad Celsius oder kälter produziert sie gar kein Fett mehr. Auf diese Weise verliert die Haut schnell zu viel Fett und zu viel Feuchtigkeit. Dazu kommt in der kalten Jahreszeit noch, dass die Haut ständig einen Warm-Kalt-Wechsel verkraften muss und Heizungsluft sie zusätzlich austrocknet.

All diese Winter-typischen Faktoren sorgen dafür, dass die Haut im Winter häufig aus dem Gleichgewicht gerät. Anzeichen der Störung durch äußere Einflüsse wie Kälte und trockene Luft sind Rötungen, trockene oder schuppige Stellen sowie eine Neigung zu Entzündungen.

Gesichtspflege: Die Haut braucht Fette, aber auch Feuchtigkeit

Eincremen ist die beste Hautpflege – besonders nach dem Baden oder Duschen. Da die Haut im Winter ohnehin schon trocken ist, ist eine besonders reichhaltige Creme zu empfehlen. Auch sogenannte Wasser-in-Öl-Emulsionen zum Schütteln sind gut für die Gesichtspflege. Viele Feuchtigkeitscremes enthalten den künstlich hergestellten Harnstoff Urea, der Feuchtigkeit bindet. Allerdings sollten nicht mehr als 10 Prozent Urea enthalten sein, da empfindliche Haut darauf mit Irritationen reagieren kann.

Weitere pflegende Inhaltsstoffe sind:

  • Pflanzliche Öle wie Mandel- oder Jojobaöl: Sie enthalten viel Linolsäure, die auch in der Haut vorkommt. Damit bekommen Sie besonders trockene Stellen geschmeidig.
  • Shea-Butter: Auch sie pflegt trockene Haut optimal.

Was ist nicht gut bei trockener Haut?

  • Eine gute Creme sollte keine künstlichen Emulgatoren wie Polyethylenglykole (PEGs) enthalten. Durch sie geht der Haut beim Waschen noch mehr Feuchtigkeit verloren.  
  • Nicht immer wieder nachcremen, wenn die trockene Haut weiter spannt, sondern auf eine Creme mit einem noch höheren Fettanteil zurückgreifen.
  • Die Finger lassen sollten Sie außerdem von wasserhaltigen Gelen oder alkoholhaltigen Gesichtswassern. Beides trocknet die Haut im Winter zu stark aus.

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Handpflege mit der richtigen Handcreme

Besonders unsere Hände leiden im Winter unter trockener Haut. Sie besitzen ohnehin schon wenige Talgdrüsen, die bei eisigen Temperaturen noch weniger Fett produzieren. Ständiges Waschen mit heißem Wasser und Seife greift zudem die Schutzhülle der Haut an den Händen an. Tragen Sie draußen möglichst Handschuhe und achten Sie bei der Pflege Ihrer Hände auf folgende Faktoren:

  • Waschen Sie die Hände mit lauwarmem Wasser und hautfreundlicher Seife, etwa mit der Angabe „pH-hautneutral“. Gut abtrocknen und eincremen. Ist die Haut noch leicht feucht, werden die Inhaltsstoffe der Lotion besonders gut aufgenommen.
  • Verwenden Sie eine besonders fette, reichhaltige Handcreme, etwa mit Olivenöl, Nachtkerzenöl und Urea. Lotionen mit Vitamin A und E sowie Panthenol fördern die Regeneration der angegriffenen Haut an den Händen.
  • Bei besonders trockenen Händen ist neben einer Handcreme zudem eine regelmäßige Handmaske zu empfehlen: mit reichhaltiger Creme einreiben und dünne Baumwollhandschuhe darüberziehen, so dass die Nährstoffe über Nacht gut einziehen können.

Wer unter sehr trockenen Händen leidet, sollte außerdem keine Handschuhe mit echter Wolle tragen. Das Naturgarn entzieht durch seine natürlichen Eigenschaften den Händen Feuchtigkeit und Fett, sie werden rau und rissig.

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Hautpflege für den ganzen Körper

Nicht nur die Haut im Gesicht leidet im Winter unter Kälte und trockener Luft. Der ganze Körper freut sich dann über reichhaltigere Pflege. Greifen Sie statt zur Bodylotion mal öfter zum Körperöl. Keine Sorge: Direkt nach dem Duschen auf die noch leicht feuchte Haut aufgetragen zieht es zügig ein, ohne fettige Spuren zu hinterlassen.

Duschöle rückfetten die Haut schon bei der Reinigung und sind eine gute Alternative zum Duschgel, wenn die Haut am Körper in der kalten Jahreszeit zu Trockenheit neigt.

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Auch wenn Sie so herrlich entspannen: Ausgedehnte Wannenbäder sollten Sie nicht öfter als einmal pro Woche genießen. Der lange Kontakt mit dem warmen Wasser entfettet die Haut stark. Verzichten Sie beim Baden außerdem auf Schaumbäder. Sie enthalten zu viele Tenside, die das Fett aus der Haut lösen.

Besser sind pH-neutrale Bäder mit Öl, die den Feuchtigkeits- und Fettverlust beim Baden auf ein Minimum reduzieren. Beim Baden sollten Sie außerdem darauf achten, rückfettende Badezusätze zu verwenden. Sie geben der empfindlichen Haut das zurück, was das Wasser ihr entzieht.

Die richtige Pflege bei rissigen Lippen

Die sensible Haut der Lippen ist nicht nur sehr dünn, sondern besitzt auch kaum Talgdrüsen. Kein Wunder, dass Lippen im Winter schnell rau und spröde werden. Dagegen helfen spezielle Pflegestifte, die natürliche Öle und Wachse enthalten und die Haut vor Feuchtigkeitsverlust schützen. Auch hier gilt wieder: Achten Sie darauf, dass kein oder so gut wie kein Emulgator drinsteckt.

Zuhause pflegt ein kleiner Klecks Honig ab und an die Lippenoberfläche. Das Naturprodukt fördert auch die Heilung rissiger Stellen – ebenso wie der Wirkstoff Panthenol.

Auch im Winter macht ein UV-Filter in der Lippenpflege Sinn. Die Sonnenstrahlen gewinnen vor allem durch Schnee an Intensität. Beim Skifahren oder Snowboarden sollte ein Lippenpflegestift mit hohem UV-Schutz (LSF 30+) also nicht fehlen.

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Peelings nur ganz selten

Peelings sind ein toller Helfer für weiche, glatte Haut. Nur im Winter sorgen sie unter Umständen für das Gegenteil. Denn die Rubbelcremes entfernen zwar abgestorbene Zellen und regen die Durchblutung an. Sie bringen aber auch den Hydrolipid-Film für kurze Zeit aus der Balance. Ist dieser durch äußere Reize wie Kälte und trockene Luft schon vorbelastet, reagiert die Haut gereizt auf die Rubbelkur. Ein sichtbares Zeichen dafür sind gerötete Stellen, die sich kurze Zeit nach dem Peeling schuppen.

Tipp: Peelings mit Enzymen statt Rubbelkörpern tragen abgestorbene Zellen sehr sanft ab und trocknen die Haut nicht aus.

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Hautpflege im Winter: So beugen Sie trockener Haut vor

Reichhaltigere Hautpflege, ab und zu eine Portion Extra-Feuchtigkeit in Form einer Maske und ein sanfter Umgang – das hält die Haut im Winter gesund und geschmeidig.

Und es gibt einiges, das Sie sonst noch tun können, um raue, trockene Haut zu verhindern:

  • Kleidung: Mützen, Handschuhe und Co. schützen die Hände und andere Körperstellen, die Kälte und Wind ausgesetzt sind.
  • Viel Bewegung an der frischen Luft. Das regt die Durchblutung der Zellen sowie die Schweißbildung an und sorgt dadurch dafür, dass die Haut noch besser versorgt und geschützt ist.
  • Regelmäßig lüften: Auch wenn es kalt ist, ist es im Winter besonders wichtig, regelmäßig zu lüften. Die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum beträgt im optimalen Fall 50 bis 60 Prozent. Läuft allerdings die Heizung und Sie lüften nicht, kann die Luftfeuchtigkeit um die Hälfte sinken. Mit Grünpflanzen oder einem Zimmerspringbrunnen sowie speziellen Luftbefeuchtern für die Heizkörper wirken Sie der trockenen Heizungsluft ebenfalls entgegen.

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  • Ernährung: Trockener Haut können Sie mit der richtigen Ernährung entgegenwirken. Avocados etwa haben sehr viel – gesundes – Fett und sorgen für eine zarte Haut. Vor allem aber tragen Vitamine und Mineralstoffe zur Gesundheit der Körperhülle bei:
  • Mit Vitamin C, wie es vor allem in Zitrusfrüchten enthalten ist, stärken Sie nicht nur ihr Immunsystem, sondern schützen auch Ihre Haut vor Schadstoffen aus der Luft.
  • Vitamin E schützt die Hautzellen ebenfalls und beugt vorzeitiger Alterung vor. Es kommt u. a. in Avocados, Pflanzenölen und Nüssen.
  • Das Spurenelement Zink beugt Entzündungen der Haut vor und regt ihre Regeneration an. Zu finden ist es in Meeresfrüchten, Seefisch, Vollkornbrot.
  • Das Vitamin Biotin dagegen sorgt für eine gesunde Haut und hilft bei Ekzemen, da es die Erneuerung der Haut anregt. Es ist unter anderem in Nüssen, Haferflocken, Eigelb und Milch enthalten.

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  • Ausreichend trinken: Im Sommer ist es wichtig, ausreichend zu trinken, um den Feuchtigkeitsverlust ausgleichen, der durch das Schwitzen entsteht. Im Winter verlieren wir – und unsere Haut – durch die kalte Luft aber ebenfalls an Feuchtigkeit. Daher gilt auch bei kalten Temperaturen: Nehmen Sie täglich 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich.

Quelle