Heizkosten sparen: Heizung nachts nicht ausschalten

02.02.2023 09:36

Die Preise für Strom, Gas und Heizöl steigen. Immer mehr Mieter und Hausbesitzer machen sich deshalb Gedanken darüber, wie sie Heizkosten sparen können. Denn wer im Winter richtig heizt, kann seine Energiekosten erheblich senken.

Aber nicht jede Methode, die auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, ist es auch. Vor allem das beliebte Ausschalten der Heizung über Nacht kann die Heizkosten sogar ungewollt in die Höhe treiben.

Heizung nachts ausschalten oder anlassen?

In der kalten Jahreszeit kühlen Haus und Wohnung automatisch aus. Um die Temperatur auf einem angenehmen Niveau zu halten, muss geheizt werden. Das kostet Energie.

So klingt es zunächst logisch, die Heizung über Nacht auszuschalten, wenn man sich ohnehin in seine dicke Bettdecke kuschelt. Aber das erweist sich in vielen Fällen als Milchmädchenrechnung. 

Denn damit sich das nächtliche Ausschalten der Heizung lohnt, müsste die dabei eingesparte Energie größer sein als der Energiebedarf für das (Wieder-)Aufheizen am nächsten Morgen. Und genau das ist fraglich. Das Aufheizen ausgekühlter Wände verbraucht nämlich in der Regel mehr Energie als das Halten einer bereits erreichten Temperatur. Das Gemäuer speichert nämlich die Wärme und gibt sie nur nach und nach ab. Im Fachjargon heißt das „thermische Trägheit“.  

Das lässt sich gut mit einem Kachelofen vergleichen: Ist dieser erst einmal warm geworden, benötigt er kaum noch Feuerholz. Ist er aber erkaltet, steigt der Bedarf exponentiell. Je größer der Unterschied zwischen Nachttemperatur und gewünschter Tagtemperatur ist, desto deutlicher macht sich dieser Effekt bemerkbar.

Um den Geldbeutel zu schonen, ist es daher ratsam, die Heizung nachts zumindest auf Stufe 2 zu stellen. Das entspricht einer Raumtemperatur von 16 bis 18 °C und verhindert zudem die Bildung von Schimmel an den Wänden.

Nachtabsenkung: Wann lohnt es sich?

Was spart aber jetzt mehr Heizkosten: Heizung nachts herunterregeln oder durchlaufen lassen? Ob man mit einer Nachtabsenkung der Heizung Heizkosten spart, hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie gut das Gebäude gedämmt ist und ob man eine Fußbodenheizung besitzt.

Gut gedämmte Häuser halten die erreichte Raumtemperatur länger. Da folglich weniger Energie verbraucht wird, lohnt sich auch das Senken der Raumtemperatur über Nacht nur selten. Fußbodenheizungen haben wiederum einen stark verzögerten Heizzyklus – hier müsste man die Heizung bereits in der Nacht wieder anstellen, um am Morgen auf die gewünschte Temperatur zu kommen. Oder man müsste stärker heizen.

Fazit: Je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger lohnt eine Nachtabsenkung der Heizung. Wer es beim Schlafen lieber kühler mag, darf natürlich auch in gedämmten Häusern oder Wohnungen mit Fußbodenheizung gerne die Heizung herunterregeln. Heizkosten spart er mit dieser Angewohnheit allerdings nicht – im Gegenteil.

Wie du wirklich Heizkosten sparen kannst

Mit diesen Tricks senkst du deine Heizkosten im Winter, ohne zu Hause bibbern zu müssen:

  1. Raumtemperatur nach Maß: Nicht jedes Zimmer muss gleich stark beheizt werden. So reichen im Schlafzimmer auch tagsüber 18 °C meist aus. Jeder Grad weniger spart Geld.
  2. Türen zu: Werden die Raumtemperaturen individuell angepasst, sollten die Zimmertüren geschlossen bleiben.
  3. Richtig lüften: Trockene Luft erwärmt sich schneller als feuchte. Lüfte daher regelmäßig – und zwar kurz und kräftig. Gekippte Fenster sind ein Kostentreiber.
  4. Möbel von der Heizung wegrücken: Viel Energie wird vergeudet, wenn Möbel oder Gardinen den Heizkörper verdecken.
  5. Jalousien schließen: Über die Fenster geht die meiste Wärme verloren. Über Nacht geschlossene Jalousien können zwischen 30 und 50 % Heizkosten einsparen.
  6. Heizkörper entlüften: Zu Beginn jeder Heizperiode solltest du nachsehen, ob sich Luft in den Heizkörpern gesammelt hat. Laut Experten spart das Entlüften der Heizung durchschnittlich 20 Euro im Jahr. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Heizung entlüftest. 

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