Hirse: Das kugelrunde Vitalstoffpaket

06.08.2017 21:14

Hirse eignet sich nur als Vogelfutter? Weit gefehlt! Die kleinen gelben Getreidekörner mögen zwar unscheinbar aussehen, sollten aber nicht unterschätzt werden. Sie enthalten viele wertvolle Vitalstoffe und können zum Beispiel die Haut straffen. Lesen Sie hier, warum Hirse so gesund ist.

Hirse wird schon seit Jahrtausenden angebaut und ist nahezu weltweit bekannt. Hierzulande war sie vor einigen Jahren beinahe von den Tellern verschwunden, erlebt jetzt aber wieder einen Aufschwung. Finden wir gut, denn die Getreideart ist nicht nur in der Küche vielfältig einsetzbar, sondern auch reich an gesunden Vitalstoffen. Nicht umsonst gaben ihr die Altgermanen den Namen „hirsi“, was so viel heißt wie „Nahrhaftigkeit“.

Welche gesunden Inhaltsstoffe stecken in Hirse?

Hirse ist eine ausgezeichnete Wahl für Sportler, weil sie deren Knochen, Muskeln und Nerven mit wichtigen Vitalstoffen versorgt. Sie ist reich an Magnesium, das u.a. den Herzmuskel unterstützt und am Aufbau von Muskeln beteiligt ist. Eine Portion des Getreides (etwa 80 Gramm) deckt bereits rund 40 Prozent des täglichen Bedarfs an Magnesium. Hoch ist auch der Gehalt an den B-Vitaminen B1 und B6, welche sich positiv auf Nerven, Muskeln und den Eiweiß-Stoffwechsel auswirken. Das Spurenelement Phosphor ist ebenfalls reichlich vorhanden und stärkt die Knochen.

Außerdem ist Hirse ein guter Lieferant für Eisen. Eine Portion Hirse deckt mit rund sieben Gramm Eisen schon circa die Hälfte des Tagesbedarfs, den der Körper u.a. zur Blutbildung und zum Sauerstofftransport benötigt. Eisen stärkt aber auch das Immunsystem.

Tipp: Der Körper kann pflanzliches Eisen besser verwerten, wenn ihm zugleich Vitamin C über die Nahrung zugeführt wird. Das erleichtert das Aufspalten und Aufnehmen des Mineralstoffes. Am besten etwas Zitronensaft über die Hirse träufeln oder Vitamin-C-haltiges Gemüse wie Paprika dazugeben.

Kieselsäure: Gut für Haut und Knochen

Hirse wirkt sich dank seines hohen Gehalts am Spurenelement Silizium (in Form von Kieselsäure) positiv auf das Hautbild aus: Die Kieselsäure stärkt die Bindegewebsfasern, wodurch das Bindegewebe elastischer und straffer wird. Das wiederum lässt Cellulite am Po und an den Oberschenkel zurückgehen oder sogar ganz verschwinden. Kieselsäure hilft der Haut zudem, Feuchtigkeit zu binden. Das lindert den Juckreiz bei trockener Haut, und lässt sie zugleich straffer und jüngerwirken. Haare und Nägel profitieren ebenfalls von diesem Spurenelement, weil sie fester und glänzender werden.

Kieselsäure verbessert aber nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern optimiert auch die „inneren Werte“: Sie trägt zu einem starken Knochenaufbau bei und regt die Produktion von Kollagen an, was die Knochen zugleich elastischermacht. Das verringert die Wahrscheinlichkeit für Knochenbrüche.

Farbenfroh und gesund: Gekochte Hirse mit Roter Bete, Minze & Co. (c) colourbox.de

Weitere Gesundheitsaspekte von Hirse:

  • Sie ist glutenfrei. Anders als glutenhaltige Getreidesorten wie Weizen oder Roggen ist sie somit auch für Menschen mit Zöliakie geeignet. Mittlerweile gibt es sogar Hirsebier für Gluten-Allergiker.
  • Sie besteht hauptsächlich aus komplexen Kohlenhydraten, die der Körper nur langsam in Zucker aufspalten kann. Der Blutzuckerspiegel steigt und fällt dadurch nur langsam, wir fühlen uns lange gesättigt und bekommen seltener Heißhungerattacken.

Hinweise zur Zubereitung

Wichtig: Hirse darf niemals roh gegessen werden, weil sie Enzyme enthält, die körpereigene Eiweiße schädigen können. Daher immer kochen oder in der Pfanne rösten, sodass sich die gefährlichen Enzyme zersetzen.

Ein weiterer problematischer Stoff ist Phytin, weil er die Aufnahme von Mineralstoffen hemmen kann. Um das zu vermeiden, sollte das Getreide vor dem Zubereiten immer mindestens eine Stunde lang in Wasser eingeweicht werden. Das Wasser löst das Phytin aus der Hirse heraus und kann dann einfach weggegossen werden.

Im Handel gibt es hauptsächlich geschälte Goldhirse zu kaufen. Zwar stecken auch in der Hirsenschale gesunde Inhaltsstoffe, aber auch ohne diese enthält Hirse noch viele wertvolle Vitalstoffe.

Hirse schmeckt leicht nussig und passt gut zu Salat oder als Beilage zu Fisch oder Fleisch. Sie kann aber auch problemlos die Hauptrolle auf dem Teller spielen. Lecker schmecken zum Beispiel gebratene Hirsepuffer mit Zucchini und Joghurtdip oder gekochte Hirse mit Roter Bete, Paprika, Feta-Käse und frischer Minze (siehe Serviervorschlag im oberen Bild).

Quelle