Hurrikan Irma erreicht Karibikinsel Barbuda

18.09.2017 19:22

Der Hurrikan "Irma" gilt als extrem gefährlich, jetzt hat er die ersten bewohnten Gebiete erreicht. Experten warnen vor "potenziell katastrophalen" Folgen. Es drohten lebensgefährliche Sturmböen, Regenfälle und Erdrutsche.

Das US-Hurrikanzentrum (NHC) hat vor den "potenziell katastrophalen" Folgen des anrückenden Hurrikans "Irma" gewarnt. Mit Windgeschwindigkeiten von fast 300 Kilometern pro Stunde werde er auf den Kleinen Antillen zu lebensgefährlichen Sturmböen, Regenfällen und Erdrutschen führen, erklärte das NHC am Dienstag. Es gab Warnungen der höchsten Stufe auch für die Dominikanische Republik und Puerto Rico heraus.

Um 1.47 Uhr erreichte "Irma" mit Barbuda die erste der Karibikinseln. Berichten zufolge brachen die Telefonleitungen zusammen, als das Auge des Sturms in Richtung Puerto Rico über Barbuda hinwegzog. Die Behörden warnten die etwa 1700 Bewohner, trotz einer kurzen vermeintlichen Beruhigung der Lage im Zentrum des Sturm nicht nach draußen zu gehen.

Der Wind riss die Dächer von einigen Häusern auf Barbuda, wie der "Antigua Chronicle" auf Facebook berichtete. Weitere Informationen über Schäden oder mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor. Auch von Barbudas Nachbarinsel Antigua gab es zunächst keine Berichte, der Sturm zog etwa 65 Kilometer nördlich an der Insel vorbei.

Der Gouverneur des US-Territoriums Puerto Rico, Ricardo Rossello, rief die 3,4 Millionen Einwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die Behörden richteten auf der Insel 456 Notunterkünfte mit Kapazitäten für rund 63.000 Menschen ein. "Unsere Priorität ist es, Leben zu retten", sagte Rossello. "Irma" sei viel gefährlicher als "Harvey". Der Hurrikan hatte Ende August vor allem an der Küste von Südtexas für verheerende Schäden gesorgt.

"Irma" ist einer der stärksten jemals registrierten Tropenstürme in der Region. Vergleichbare Windgeschwindigkeiten wurden bislang nur bei Hurrikan "Wilma" 2005 und Hurrikan "Allen" 1980 gemessen, wie der US-Sender CNN berichtete.

Der Hurrikan steuerte am Dienstag auf die Karibik zu und könnte nach Vorhersagen am Abend oder Mittwoch über Teile der Kleinen Antillen hinwegfegen. Es gab Hurrikanwarnungen unter anderem für Antigua und Barbuda, Saint-Martin und Saint-Barthélemy, die US-Jungferninseln und Puerto Rico.

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