IPL-Haarentfernung: So funktioniert die Licht-Methode

17.10.2019 10:40

Lästige Haare dauerhaft loswerden: Das verspricht die Methode der IPL-Haarentfernung. Wir erklären, wie IPL funktioniert, was es kostet und welche Risiken damit verbunden sind.

Die IPL-Methode ist eine lichtbasierte Haarentfernung, IPL steht für „Intense Pulsed Light“ – also intensives, pulsierendes Licht. Ähnlich wie bei der Laser-Haarentfernung leitet man kurze, starke Lichtblitze über die Farbpigmente im Haar in die Wurzel. Dort werden sie in Wärme umgewandelt. Dafür benutzt man eine Art Pistole, die dafür sorgt, dass an den gewünschten Stellen keine Härchen mehr wachsen. Die geballte Hitze-Energie verödet die Wurzeln.

So läuft die IPL-Haarentfernung ab

  • Vor der Anwendung rasiert man die gewünschten Stellen, damit die Härchen durch die entstehende Hitze nicht anbrennen oder verkohlen.
  • Stück für Stück wird die Blitzlampe über die Hautflächen bewegt.
  • Die Energie des Lichts überträgt sich über das Haar bis zur Wurzel und wird dort zu Wärme. Die Wurzel wird dadurch verödet und ist von nun an nicht mehr in der Lage, ein neues Härchen zu bilden.
  • Nach wenigen Tagen gibt es erste Ergebnisse.

Bis endgültig alle unerwünschten Härchen beseitigt sind, braucht es allerdings einige Sitzungen. Erfolge zeigen sich nach etwa vier Anwendungen. Bei besonders hartnäckigen Fällen können bis zu acht Sitzungen anfallen. Eine Pause von jeweils vier bis acht Wochen zwischen den einzelnen Behandlungen stellt sicher, dass auch wirklich alle Haare beseitigt werden.

Die Vorteile der Methode

Sie ist fast schmerzfrei

Angsthasen können aufatmen: Anders als beim Wachsen oder dem Epilieren verursacht diese Art der Hautglättung kaum Schmerzen. Möglicherweise spürt man ein leichtes Kribbeln, Ziepen oder Brennen, wenn die Lichtimpulse auf die Hautstelle treffen.

Sie ist für alle Körperstellen geeignet

Beine, Achseln, Arme: Im Grunde kann man mit der Haarentfernung per IPL-Technologie glatte Haut an allen behaarten Stellen des Körpers bekommen. Lediglich für die Behandlung im Gesicht braucht man einen besonderen Aufsatz. In der empfindlichen Bikinizone sollte man die Lichtintensität anpassen, da die Hautstelle sonst womöglich gereizt wird.

Sie sorgt für eine nahezu dauerhafte Haarentfernung

Da die Wurzel des Haars durch die Technologie zerstört wird, können sich keine neuen Haare mehr bilden – oder wachsen zumindest über einen langen Zeitraum nicht mehr nach.

Bei schwächeren Geräten, vor allem bei solchen für den Hausgebrauch, reicht die Energie oft nicht aus, um die Wurzel für immer zu veröden. Hier kann nach einigen Jahren eine erneute Behandlung notwendig werden. 

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Nachteile der Methode

Sie ist nicht für jeden Haartyp geeignet

Heben sich die Härchen farblich nicht ausreichend von der Haut ab, hat die Haarentfernung kaum eine Wirkung. Im schlimmsten Fall kann sie sogar die Haut schädigen, da sich die Lichtenergie nicht auf die Pigmente im Haar konzentriert, sondern auch auf die ähnlich getönte Hautfläche übergeht.

Je größer der Kontrast zwischen Haut- und Haarfarbe, desto besser wird die Lichtenergie umgesetzt. Bei heller Haut und dunklen Haaren zeigen sich die besten Erfolge. Bei Menschen mit sehr hellen, roten oder grauen Haaren und bei Menschen mit dunkler Haut ist sie nicht so effektiv. Prüfen Sie also erst einmal, welcher Hauttyp Sie sind und welcher Kategorie Ihre Haare zuzuordnen sind, ehe Sie sich für die Behandlung entscheiden.

Sie sollte nicht auf tätowierten Hautstellen angewendet werden

Höchste Vorsicht ist bei tätowierten Hautstellen geboten: Hier sollte man die IPL-Haarentfernung nicht anwenden! Durch die Farbe wird – wie bei sehr stark pigmentierter Haut – das Licht der IPL-Geräte so stark absorbiert, dass es zu starken Verbrennungen kommen kann. Außerdem würde das Tattoo zerstört werden. 

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Die Kosten sind hoch

Billig ist die IPL-Behandlung nicht. Der Preis für die Enthaarung richtet sich nach der Größe der gewünschten Körperstelle. Die Entfernung eines Oberlippen-Bärtchens ist entsprechend günstiger als die Behandlung der kompletten Beine. Pro Sitzung variieren die Kosten etwa zwischen 50 und 300 Euro.

Erfolge sind erst nach Wochen sichtbar

Die Wurzeln lassen sich nur während der Wachstumsphase der Härchen zerstören. Da nicht alle Haare gleichzeitig in dieser Phase stecken, können pro Sitzung nicht alle Haarwurzeln auf einmal zerstört werden.
Zwar werden die Körperhaare nach jeder Sitzung weniger, doch bis sie komplett entfernt sind, dauert es einige Monate. Wer für den nächsten Sommer gerüstet sein will, sollte also am besten im Herbst mit der IPL-Haarentfernung beginnen.

IPL oder Laser?

Sowohl durch Laser als auch durch IPL ist langfristig eine fast dauerhafte Haarentfernung möglich. Bei der Laser-Methode wird jedoch noch zielgerichteter gearbeitet: Die Geräte können exakt auf die Haut- und Haarbeschaffenheit des Patienten eingestellt werden. Somit sind sie effektiver als IPL, dürfen aber auch nur von speziell ausgebildeten Ärzten verwendet werden.

IPL-Geräte hingegen haben keine Nutzungseinschränkung und dürfen von jedem bedient werden. Es gibt auf dem Markt sogar Geräte für den Hausgebrauch. Da die Einstellungen nicht so präzise wie beim Laser sind, kann der Erfolg der Behandlung darunter leiden. Außerdem besteht bei unsachgemäßem Heimgebrauch ein erhöhtes Risiko für Schäden an der Haut.

Ein großer Pluspunkt von IPL ist jedoch, dass die Geräte und auch die Behandlung günstiger sind: Da dabei gleichzeitig größere Hautflächen als beim Laser belichtet werden, ist eine Sitzung wesentlich kürzer und somit im Verhältnis preiswerter.

IPL-Geräte für zuhause

Es gibt eine ganze Reihe von IPL-Geräten für den Hausgebrauch. Sie sind jedoch wesentlich schwächer als die Geräte, die bei Dermatologen und Kosmetikern zum Einsatz kommen. Das hat den einfachen Grund, dass durch die geringere Lichtleistung Verbrennungen verhindert werden sollen. Allerdings sind sie deshalb auch nicht so effektiv. Die Haare wachsen nach einer Weile wieder nach. Regelmäßige Sitzungen sind nötig, um den gewünschte Erfolg zu erzielen. Außerdem sind sie kein Schnäppchen, die Preise reichen von 400 bis 1.000 Euro.

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IPL-Haarentfernung am besten vom Fachmann

Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt den Fachmann ran. Beim Hautarzt bekommen Sie eine ausführliche Beratung, ob Ihre Haut für die Methode geeignet ist. Kommt es nach den Behandlungen zu unerwarteten Nebenwirkungen, haben Sie direkt eine Anlaufstelle. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft rät, die IPL-Haarentfernung nur von dermatologisch geschulten Ärzten durchführen zu lassen.

Fällt die Wahl dennoch auf ein Kosmetikstudio, informieren Sie sich vorab über dessen IPL-Qualifikation. Da im Prinzip jeder die Geräte kaufen und die IPL-Haarentfernung anbieten kann, gibt es auch eine Reihe schwarzer Schafe, die Ihr Vertrauen nicht verdienen.

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Was ist außerdem zu beachten?

Generell ist die IPL-Haarentfernung recht gut verträglich und bedarf keiner großen Nachbehandlung. Kleine Hautrötungen oder Verkrustungen verschwinden nach kurzer Zeit von selbst wieder. Wer sich in den Sommermonaten für glatte Beine entscheidet, sollte sich nicht zu lange in die Sonne legen – schon gar nicht ohne ausreichenden Sonnenschutz. Denn UV-Strahlen könnten die von der Behandlung ohnehin strapazierten Hautregionen zusätzlich schädigen.

Zudem besteht die Gefahr, dass bei der Behandlung mit IPL bereits geschädigte oder erkrankte Hautstellen in Mitleidenschaft gezogen werden können. Eine Hautkrebsentwicklung könnte begünstigt werden, da durch die Strahlen bösartige Zellen zusätzlich aktiviert werden. Um ein Gesundheitsrisiko auszuschließen, sollten Sie vorab einen Hautarzt um Rat fragen.

Bei unsachgemäßem Gebrauch kann es zu Verbrennungen kommen, etwa wenn die Dosierung der Strahlung zu hoch angesetzt wurde. Auch Pigmentverschiebungen treten gelegentlich auf. Meistens verschwinden diese Verfärbungen der Haut von alleine wieder, doch in seltenen Fällen bleiben sie dauerhaft.

Quelle