Jens Spahn: Corona-Lockerungen erst ab einem Inzidenzwert von 10?

23.02.2021 10:10

Gesundheitsminister Jens Spahn hat einen Lockerungsplan zurückgewiesen - und strebt anscheinend eine Inzidenz von 10 an.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich am Sonntag (21.2.) im "Bericht aus Berlin" gegen einen Lockerungsplan ausgesprochen. Stattdessen scheint der Politiker einen Inzidenzwert von 10 anstreben zu wollen, um die Corona-Maßnahmen einzudämmen.

Jens Spahn: "Inzidenz von 10 ist weit weg"

In der ARD-Sendung sagte Spahn: "Alle wünschen sich einen Drei- und Sechs-Monatsplan, aber das geht halt gerade nicht. Ich finde, wir dürfen da keine falschen Versprechungen machen." Spahn wolle aufgrund der sich ausbreitenen britischen Mutation erst abwarten, wie sich die Öffnung weiterer Schulen und Kitas an diesem Montag auswirke: "Es macht Sinn, miteinander - das ist ja das Gespräch mit den Ländern - Stufen zu definieren, ab wann der nächste Schritt gegangen werden kann."

Die Wahrheit sei, so Spahn: "Eine Inzidenz von unter 10, die ist jedenfalls in den allermeisten Regionen in Deutschland gerade ziemlich weit weg." Der Inzidenzwert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und sieben Tage an. Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt sie aktuell bei 60,2. Bisher einigten sich Bund und Länder darauf, dass Lockerungen erst ab einem Wert von 50, dann hieß es ab einem Wert von 35 möglich seien. Sollten sich die Politiker auf einen Inzidenzwert von 10 einigen, rücken Öffnungen und Co. tatsächlich in weite Ferne. 

Jens Spahn gegen Pläne - Angela Merkel dafür

Spahn betonte in der Sendung: "Auch ich würde gerne jetzt sagen, was in zwei oder vier Wochen ist. Aber ich finde es wichtiger, keine Versprechungen zu machen, die man möglicherweise nicht halten kann."

Bundeskanzlerin Angela Merkel soll sich dagegen für einen Vier-Stufen-Plan ausgesprochen haben. Wie die Bild-Zeitung am Montag (22.2.) erfahren haben will, sprach die CDU-Politikerin von "klugen Öffnungsstrategien für private Kontakte, Schulen, Unis, Berufsschulen, Restaurants, Sportvereine et cetera". 

Ab Dienstag (23.2.) soll eine Arbeitsgruppe um Kanzleramtschef Helge Braun konkrete Schritte ausarbeiten, die in der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März präsentiert werden. 

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