Kanzler-Image im Keller: Nur 23 Prozent halten Scholz für führungsstark

24.05.2023 12:05

Auf dem weltpolitischen Parkett macht Olaf Scholz eine gute Figur. In Deutschland haben die Grünen mit den Folgen der Trauzeugen-Affäre zu kämpfen – doch dem Ruf des Kanzlers hilft das alles nichts.

Der einstige Wählerliebling Robert Habeck hat viele Probleme - von der Vetternwirtschaft in seinem Ministerium bis zum umstrittenen Wärmepumpengesetz. Der Kanzler dagegen tourt von Gipfel zu Gipfel  – und produziert jeden Abend schöne TV-Bilder. Doch das Image von Olaf Scholz bleibt im Keller. Einer aktuellen Forsa-Umfrage für den stern zufolge halten nur noch 23 Prozent der Deutschen den Kanzler für führungsstark. Das sind noch mal zwei Prozentpunkte weniger als im Januar und neun Prozentpunkte weniger als im Mai vergangenen Jahres.

Selbst bei den SPD-Anhängern schreiben ihm nur 47 Prozent die Eigenschaft "führungsstark" zu. Auffällig: Die Wähler, die 2021 noch für die SPD gestimmt haben, inzwischen aber von der Partei abgewandert sind, billigen dem Kanzler nur zu 19 Prozent Führungsstärke zu. Das deutet darauf hin, dass Scholz’ abwartender Politikstil mitverantwortlich für die schlechten Umfragewerte der SPD ist.

Olaf Scholz in keiner abgefragten Kategorie wirklich stark

Auch in anderen Kategorien des für den stern abgefragten Eigenschaftsprofils schneidet Scholz nur mittelmäßig ab, auch wenn es dort zum Teil leichte Verbesserungen gibt. Nur eine einzige Eigenschaft schreibt mehr als die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) dem Regierungschef zu: dass er verständlich rede (+ 3 Prozentpunkte zum Januar). 46 Prozent bezeichnen den Kanzler unverändert als kompetent. Ebenfalls 46 Prozent finden Scholz sympathisch (+ 3 Prozentpunkte), 44 Prozent vertrauenswürdig (+ 3 Prozentpunkte) und 35 Prozent sagen, dass der Regierungschef wisse, was die Menschen bewege (+ 2 Prozentpunkte).

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 17. und 19. Mai 2023 erhoben. Datenbasis: 1.008 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

Quelle