Katzensteuer in Deutschland: Katzenhalter sollen blechen

13.08.2019 15:59

Deutsche Kommunen sind offenbar notorisch klamm, zumindest tauchen – vor allem im sogenannten „Sommerloch“ – immer wieder Forderungen nach originellen neuen Steuerquellen auf. Doch statt der Hundefreunde sind dieses Mal die Katzenhalter dran! 

Hitzige Debatte

Am vergangenen Donnerstag hat die Zeitung Mannheimer Morgen das Thema Katzensteuer zur Diskussion gestellt. Hintergrund sind die hohen Kosten, die die Städte von Hundehaltern fordern – eine entsprechende Abgabe für Katzen wäre quasi eine Frage der Gleichbehandlung. Zwei Autorinnen haben hierzu ihre  gegensätzlichen Meinungen und Positionen dargestellt.  Wieder einmal. Denn allein in den letzten zwanzig Jahren wurde darüber immer wieder mal in den Landesparlamenten diskutiert, etwa 2011 in NRW (angeregt durch die FDP und die CDU) und 2013 in Bayern. Letzteres angeregt durch die Petition eines Bürgers.

Killerkatzen unterwegs

Ein entscheidendes Argument der Befürworterin in der entsprechenden Diskussion ist dabei, dass Katzen Mitverursacher des Artensterbens sind und eine Besteuerung deren Anzahl regulieren könnte. Fachleute des Deutschen Naturschutzbundes weisen jedoch nachdrücklich darauf hin, dass dieses Argument nicht greift, denn das größte Problem ist nach wie vor der Mensch selbst. 

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Außerdem steigen die Vogelpopulationen in Wohngegenden eher an – während sie im ländlichen Bereich sinken. Wobei die gut gefütterten Stubentiger weniger ein Problem darstellen, vielmehr sind es die verwilderten Hauskatzen. Um sich zu ernähren, machen sie intensiv Jagd auf Kleintiere. Entscheidend wäre es daher, deren Zahlen deutlich zu reduzieren – Kastration bzw. Sterilisationsind hier die wichtigsten Schutzmaßnahmen, sowie eine konsequente Identifizierung von Freigängern!

Katzenklo: Nachbars Garten

Auch die Frage der „Hinterlassenschaften“ der Samtpfoten zielt am Thema vorbei. Denn schon die Hundesteuer wird nicht zweckgebunden verwendet, sondern um regionale Löcher zu stopfen. Katzen werden zudem auch nicht in öffentlichen Anlagen Gassi geführt und stromern eher durch Nachbargärten. Damit bleibt die Säuberung am Privatmann hängen – wie ja auch bei Besuchen durch Mäuse, Igel, Ratten, Vögel.

Fraglich ist außerdem, ob durch eine Besteuerung die sehr wünschenswerte Identifizierung erreicht werden kann, denn auch so mancher Hundehalter mogelt seinen Liebling ja am Fiskus vorbei.

Eine Diskussion also, die wohl wieder für keine Ergebnisse sorgt. Zumindest dürften Katzenhalter darauf hoffen.

Quelle